Allerdings musste Hertha die zweite Hälfte in Unterzahl bestreiten. Nach dem ernüchternden 1:4 im Olympiastadion sind die Chancen der Berliner auf einen Platz in Europa zudem deutlich gesunken. Hier die Partie im Check.
Die Lage:
Mal sehen, wie die Berliner und Trainer Bruno Labbadia die erste gemeinsame Niederlage (0:1 in Dortmund) verkraftet haben. Eintracht Frankfurt liegt aber offenbar beiden. Die Hertha hat die vergangenen elf Spiele gegen die Hessen nicht verloren und insgesamt in der Bundesliga 29 Siege eingefahren. Nur gegen den Hamburger SV (30) ist die Bilanz noch besser. Und der in Darmstadt geborene Hesse Labbadia hat gegen die Frankfurter als Trainer noch nie verloren in der Liga. Tabellarisch ist für die Frankfurter Eintracht weder nach unten noch nach oben viel möglich. Das gilt nach dem 1:3 auch für die Hertha, die den Gegner in der Tabelle als nun Zehnter wieder an sich vorbeiziehen lassen musste.
Das Vorspiel:
Die Gewitterwolken zogen sich immer weiter zu, doch Gefahr, dass das Spiel später startete, bestand nicht, erst nach der Pause setzte kräftiger Regen ein. Dafür ist es immer noch verwunderlich, wenn die Herthaner zum Warmmachen den Rasen betreten, der Stadionsprecher, das Team groß ankündigt, aber eben kein Jubel aufbrandet in der Ostkurve und dem weiten Rund.
Die Tore:
1:0 (24.) Piatek setzt sich nach Pass von Per Skjelbred gegen Kohr und Hasebe im Strafraum durch und vollstreckt
1:1 (51.) Dost , verlängert den Ball mit langem Bein nach einen Kopfball von Hasebe unter die Latte
1:2 (62.) Silva, krönt ein Solo das Japaners Kamada durch die Hertha-Deckung mit einem Treffer per Hackentrick.
1:3 (68.) Ndicka, mit einem strammen Flachschuss genau neben den linken Pfosten.
1:4 (87.) Silva schön freigespielt, vollstreckt der Portugiese mit strammen Schuss ins Netz.
Die Startelf und Taktik:
Bei der Hertha musste Trainer Bruno Labbadia kurzfristig auf Maximilian Mittelstädt verzichten. Der gebürtige Berliner ist an Pfeifferischen Dürsenfieber erkrankt und fällt für den Rest der Saison aus. Für ihn rückte der von seiner Gehirnerschütterung genesene Marvin Plattenhardt in die Startelf- Arne Meier ersetzt den verletzten Javairo Dilrosun. Und weil die Frankfurter mit ihrer Abwehrkette Abraham, Hasebe, und Ndicka als stabil gelten, setzt Labbadia erstmal in seiner Ägide bei den Berliner auf eine Doppelspitze (Ibisevic/Piatek).
Die Stimmen:
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): Der Charakter der Mannschaft ist schon geil nach den Niederlagen gegen Mainz und die Bayern. Die Rote Karte hat uns geholfen, aber schon bei 11 gegen 11 warne wir besser und hatten nicht das Gefühl , das Spiel zu verlieren.
Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): Es ist ein verdienter Sieg gewesen, schön bei meinem Jubiläum (500. Spiel als Cheftrainer). Knackpunkt war sicher die Rote Karte für Boyata. Und wenn ich nicht wüsste, dass Kamada ein Japaner ist, würde ich sagen, er ist Österreicher, so wie er vor dem 2:1 durch die Abwehr gewedelt ist.
Bruno Labbadia: Es gibt drei Aspekte, die schmerzen. Das wir eine Führung aus den Händen gegeben haben. Das wir so schlecht verteidigt haben und dass wir Dedryck Boyata verloren haben.  Die Situation vor der Roten Karte habe ich nicht gesehen, aber die Berührung soll nur sehr leicht gewesen sein.