Die Ausgangslage: Mit dem 3:0-Auswärtssieg in Hoffenheim schob sich Hertha (31 Punkte) in der Tabelle an Union (30), die zu Hause 0:2 gegen Bayern München verloren, vorbei. Damit haben die Teams ein Polster von sieben beziehungsweise acht Punkten auf den Relegationsplatz. "Die drei Punkte würden uns helfen unser übergeordnetes Ziel, den Klassenerhalt, zu sichern. 30 Punkte werden nicht reichen", erklärte Unions Trainer Urs Fischer vor dem Spiel. Auch sein Kollege Bruno Labbadia sah das ähnlich. "Unabhängig vom Derby brauchen wir drei Punkte. Es war eng und wir konnten ein bisschen Luft schnappen, aber sind uns der Lage bewusst."
Startelf und Taktik: Bruno Labbadia blieb beim 4-2-3-1 System, das in Hoffenheim den Sieg holte. Lediglich für Darida, der nach Gelbsperre wieder zurück ist, musste Mittelstädt auf die Bank. Rekordeinkauf Piatek blieb zunächst ebenfalls wieder draußen. Unions Coach Urs Fischer überraschte gleich mit mehreren Wechseln. Wie erwartet ersetzte Friedrich, der nach Gelb-Rot-Sperre zurück ist, Keven Schlotterbeck (5. Gelbe Karte). Außerdem wurde Subotic durch Parensen ersetzt, für den verletzten Lenz begann Reichel und Andersson stürmte anstelle von Ujah.
So lief das Spiel: Das Spiel begann wie erwartet. Hertha hatte viel Ballbesitz und war auf der Suche nach einer Lücke in Unions gut organisierter Defensive. Die Köpenicker hingegen waren sehr präsent in den Zweikämpfen und suchten mit langen Bällen immer wieder Zielspieler Andersson. Der Schwede hatte jedoch einen schweren Stand gegen Dedryck Boyata.
Wie es schnell geht zeigte Hertha nach 17 Minuten nachdem Ibisevic einen langen Ball verlängerte und Lukebakio allein auf Gikiewicz zulief, aber der Pole parierte stark. Nur zehn Minuten später scheiterte Cunha mit der Hacke am Union-Schlussmann.
Viele kleine Fouls auf beiden Seiten hemmten jedoch den Spielfluss im Laufe der ersten Halbzeit. Kurz vor der Pause kam auch Union zur ersten gefährlichen Torchance. Ein Freistoß von Andrich ging Zentimeter am Tor vorbei.
Nach dem Seitenwechsel erwischte Hertha den besseren Start. Nach einer Flanke von Plattenhardt kam Ibisevic vor Parensen an den Ball und köpfte unhaltbar zum 1:0 ins Tor. Und nur 70 Sekunden später schickte Ibisevic seinen Sturmpartner Lukebakio auf die Reise. Der umkurvte Gikiewicz locker und erzielte das 2:0.
Nach 60 Minuten setzten die Charlottenburger sogar noch einen drauf. Trotz acht Spielern im eigenen Strafraum kam kein Köpenicker in den Zweikampf mit Cunha, der mit einem präzisen Schuss aus 16 Metern auf 3:0 erhöhte. Hertha ruhte sich anschließend jedoch nicht auf der Führung aus, sondern spielte weiter mutig nach vorn. Union Berlin versuchte nach vorn zwar mehr zu zeigen, doch letztendlich fehlten die Präzision und Kreativität.
Nach 70 Minuten kam noch der Siegtorschütze aus dem Hinspiel, Sebastian Polter, in Spiel. Doch wirklich aufmerksam konnte er nicht auf sich machen. Viel mehr offenbarte Union Berlin erneut ihre aktuelle Schwäche bei Standards. Nach 77 Minuten kam Dedryck Boyata nach einer Ecke unbedrängt zum Kopfball und traf zum 4:0.
Statistik:
Hertha BSC: Jarstein – Pekarik, Boyata, Torunarigha, Plattenhardt, Grujic, Skjelbred (80. Samardzic), Lukebakio (75. Dilrosun), Darida (80. Maier), Cunha (66. Mittelstädt), Ibisevic (75. Piatek)
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Parensen, Hübner, Friedrich, Reichel (63. Malli), Prömel, Andrich (72. Kroos), Trimmel, Bülter (63. Ryerson), Ingvartsen (57. Ingvartsen), Andersson (71. Polter)
Tore: 1:0 Ibisevic (51.), 2:0 Lukebakio (52), 3:0 Cunha (61.), 4:0 Boyata (77.)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
So geht es weiter: Bereits am Mittwoch geht es in der Bundesliga für beide weiter. Hertha muss nach Leipzig, Union empfängt Mainz.