Beim 1. FC Union Berlin herrscht vor dem DFB-Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg gleich doppelte Anspannung. Trainer Urs Fischer will mit dem Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga natürlich wie im vergangenen Jahr wieder ins Viertelfinale einziehen. Darüber hinaus könnte sich am Dienstag auch auf dem Transfermarkt bei den Köpenickern noch etwas tun. Bereits am Montag gab es zwei Abgänge.

Union Berlin gegen Wolfsburg

Im Schatten der immer konkreter werden Spekulationen um einen möglichen Königstransfer in Person des spanischen Superstars Isco erwartet Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg (Beginn um 20.45 Uhr, Stadion An der Alten Försterei) eine harte Pokalnuss. Immerhin galt Wolfsburg zumindest bis zur 1:2-Niederlage am Samstag bei Werder Bremen als das derzeit heißeste Team der Bundesliga. Zuvor hatten die Wölfe seit dem 0:2 im September bei Union Berlin insgesamt elf Pflichtspiele ohne Niederlage absolviert.
„Es wird eine schwere Aufgabe für uns. Wolfsburg ist die Mannschaft der Stunde, auch wenn sie in Bremen verloren haben“, erklärte Fischer am Montag in der Pressekonferenz und geriet dabei regelrecht ins Schwärmen. Die Mannschaft sei sehr gut organisiert, solidarisch auf dem Platz und hätte eine tolle Geschwindigkeit. In Sachen Balleroberung und Umschaltspiel ist Wolfsburg nach Meinung des Union-Trainers in der Bundesliga sogar aktuell „die beste Mannschaft“.
Bei den Eisernen will man sich nach dem optimalen Start mit drei Erfolgen in Serie dennoch vor allem auf die eigenen Stärken konzentrieren. Vor allem nimmt Union Berlin den Schwung des 2:0-Derbysieges bei Hertha BSC mit in dieses Pokal-Achtelfinalspiel. In der Startelf der Köpenicker dürfte es erneut die eine oder andere Änderung geben. Bis auf Morten Thorsby und den erneut am Fuß verletzten Andras Schäfer sind alle Spieler fit.
Gut möglich, dass Neuzugang Aissa Laidouni das erste Mal zum Kader der Eisernen gehört. „Wir haben einen breiten Kader, der sehr gut funktioniert. Wir können rotieren, um im nächsten Spiel wieder die nötige Frische zu haben“, sagte Union-Abwehrchef Robin Knoche vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein mit Blick auf die zweite englische Woche gleich zu Beginn des neuen Jahres.
Diesen Kader hat Union Berlin in der am Dienstag endenden Winter-Transferperiode kräftig aufgefrischt. Neben dem Tunesier Aissa Laidouni von Ferencvaros Budapest kam mit Josip Juranovic (Kroatien, Celtic Glasgow) ein weiterer Nationalspieler nach Köpenick. Außerdem wechselte Jerome Roussillon von Pokal-Gegner Wolfsburg nach Köpenick.
Am Montag vermeldete Union Berlin auch zwei Abgänge. Genki Haraguchi wechselt innerhalb der Bundesliga zum VfB Stuttart. Haraguchi hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 in Stuttgart unterschrieben. Bei Union kam er in der laufenden Saison 19 Mal zum Einsatz. Allerdings gibt es speziell im zentralen Mittelfeld mittlerweile ein Überangebot an Spielern. Deshalb könnten kurz vor Ende der Transferfrist auch zuletzt kaum berücksichtige Spieler wie Milos Pantovic, Kevin Möhwald und Levin Öztunali noch den Verein verlassen. U19-Abwehrspieler Mathis Bruns wird für 18 Monate nach Italien zum Serie-A-Klub US Lecce ausgeliehen.

Union Berlin und das Gerücht um Isco

Bleibt vor dem Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg die Frage: Schlägt Union Berlin auch selbst auf dem Transfermarkt noch einmal zu? Und: Was ist mit dem irren Gerücht um Isco? Der Ex-Profi von Real Madrid und Titelsammler aus Spanien wird nach einem Bericht des TV-Senders Sky seit Tagen mit den Köpenickern in Verbindung gebracht. Kapitän Christopher Trimmel hatte den Derbysieg gegen Hertha BSC auf Instagram dem offensiven Mittelfeldspieler aus Spanien gewidmet („Dieser Sieg ist für dich Isco“) – und daraufhin ein Bizeps-Emoji als Antwort bekommen.
Am Montagnachmittag legte „Sky“ noch einmal nach. Neben Union Berlin ist angeblich auch RB Leipzig in den Poker um Isco eingestiegen. Die Sachsen haben den Spanier als Ersatz für den verletzten Dani Olmo ins Visier genommen.
Laut „Sky“ haben Union Berlin und das Isco-Lager sogar schon Zahlen ausgetauscht. Im Raum soll ein Vertrag bis Saisonende stehen.
Trainer Urs Fischer hob am Montag noch einmal die gewachsene Qualität im Kader von Union Berlin hervor und schloss dabei weitere Veränderungen nicht aus. „Logisch, bin ich mit dem Kader zufrieden. Wir haben eine herausragende Kabine, die Jungs sind sehr solidarisch miteinander“, erklärte Fischer. Ob bis zum Transferschluss noch was passiert? „Das werden wir sehen. Die letzten zwei Tage haben es manchmal in sich – schauen wir mal.“