Die Lage
Die Hertha war vor dem Spiel in vier Partien ungeschlagen, seit Bruno Labbadiaals Trainer sein Amt bei den Berlinern angetreten hat. Der gab sich vor der Partie vorsichtig optimistisch. "Wir brauchen eine Top-Organisation, wenn wir einen Punkt holen wollen."Klappte nicht ganz, weshalb die Berliner nun wieder mindestens für fünf Punkte Rückstand auf Platz 6, der für Europa zählt, haben.Für die Dortmunder war der Meisterzug nach dem Sieg des FC Bayern in Leverkusen praktisch abgefahren, aber die Sicherung des 2. Platzes gilt nun als primäres Saisonziel. Der Sieg gegen Hertha war ein erster wichtiger Schritt dazu.
Das Vorspiel
Während des Aufwärmprogramms hatten die Borussia-Profis schwarze T-Shirts mit Botschaften gegen den Rassismus übergestreift. Und vor dem Anpfiff gingen alle Spieler um den Mittelkries in die Knie. Ein weiteres starkes Zeichen gegen Rassismus.
Das Tor
1:0 Can (57.), traf nach Kopfvorlage von Brandt mit einem Schlenzer
Die Startelf und Taktik
Bei der Borussia fehlten der gelb-gesperrte Mats Hummels und auch #Torjäger Haaland schaffte es nach seiner Knieverletzung noch nicht in den Kader. Dafür stand der Belgier Axel Witsel mal wieder in der Startelf. Und die Offensive mitThorgan Hazard, Julian Brandt und "Friseurmeister" Jadon Sancho sprach für sic. Bei der Hertha veränderte Labbadiagar nichts gegenüber dem 2:0-Erfolg gegen Augsburg. Weder seine erfolgreiche 4-2-3-1-Taktik mit Spitze Vedad Ibisevic noch an den anderen zehn Spielern.Nach dem 0:1 reagierte Labbadiaund brachte mit Krzysztof Piątek für Skjelbred einen zweiten Stürmer neben Ibisevic.
So lief die Partie
Von einem Dortmunder Offensivwirbel war in der ersten Hälfte, wenig zu sehen. Dafür taten die Herthaner genau das, was Trainer Labbadia gefordert hatte. Mit einer starken Organisation verengten sie die Räume für die schnellen BVB-Akteure, so dass diese kaum einmal bis zum Berliner Tor vordrangen. Ein Schuss von Hakimi gegen das Außennetz und zwei verunglückte Versuche von Hazard und Brandt bleiben die karge Ausbeute. So gut wie die Hertha verteidigte, die erhofften Nadelstiche nach vorne bleiben weitgehend aus, weil Dodi Lukebakio und Mark Grujic gute Umschaltmöglichkeiten vertändelten. Lediglich ein Distanzschuss von Vladimir Darida in die Arme von BVB-Torwart Roman Bürki ging Richtung Borussen-Gehäuse.Dazu kam Verletzungspech. Der schob angeschlagene Javairo Dilrosun musste mit einer Oberschenkelblessur nach 30 Minuten passen und zur Pause kam der 19jährige Jessic Ngankam fürden angeschlagenen Dodi Lukebakio.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie temperamentvoller, aber erst Sancho für den BVB und dann der für Dilrosun eingewechselte Alexander Esswein vergaben erste Chancen, als sie jeweils knapp nebenden Pfosten schossen (51., 55.). Zwei Minuten später stand Boyata einmal nicht optimal und Emre Can traf zum 1:0 für die Dortmunder. Danach versuchten die Westfalen vergeblich gegen die nun offensiv er agierenden Herthaner einen zweiten Treffer zu erzielte. Die größte Chance vergab Sancho gegen Torwart Rune Jarstein aus Nahdistanz (89.). Den Gästen gelang trotz eines zweiten Stürmersebenso wenig der Ausgleich.
Die Stimmen
Vladimir Darida (Hertha BSC): "Wir haben nur die ersten 30 Minuten nicht so gut gespielt, aber danach waren wir gut im Spiel, nur im letzten Drittel fehlten die richtigen Pässe. Schade, dass es nicht zu einem Punkt gereicht habt."
Emre Can (Borussia Dortmund): "Es war schon ein schwieriges Spiel. Manchem Spieler fehlt vielleicht die Spannung, wenn die Zuschauer fehlen. Aber wir haben gut verteidigt, und mir ist ein Tor gelungen. Solche Spiele musst du einfach nur gewinnen.Die Champions League ist für uns jetzt sehr wahrscheinlich, aber wir wollen trotzdem die weiteren Spiele gewinnen.Von den Eskapaden von Jadon Sancho sind wir nicht genervt, aber sein Umfeld ist wichtig und sollte ihn besser führen.
So geht es weiter: Nach den DFB-Halbfinals unter der Woche empfängt die Hertha am Sonnabend um 15.30 Uhr die Frankfurter Eintracht, während die Dortmunder zur selben bei der Fortuna in Düsseldorf antreten.
Die Statistik
Borussia Dortmund – Hertha BSC 1:0(0:0)
Dortmund: Bürki – Pisczczek, Can, Akanji – Delaney, Witsel (80. Balerdi) – Hakimi, Brandt (65. Reyna), Guerreiro (90. Schmelzer)– Hazard (79. Morey), Sancho
Hertha: Jarstein – Pekarik, Boyata, Torunarigha, Mittelstädt – Grujic (88. Samardzic), Skjelbred (62. Piatek) – Lukebakio (46. Ngankam), Darida, Dilrosun (30. Esswein, 88. Maier) – Ibisevic
Tor: 1.0 (57.) Can -Schiedsrichter: Osmers (Bremen)- Zuschauer: keine zugelassen