Die Favoriten auf die Meisterschaft heißen Bayern München, FC Bayern, Münchner Bayern und dann vielleicht Borussia Dortmund oder RB Leipzig. Alles Clubs mit denen sich der 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga nicht vergleichen kann und will. Die Köpenicker haben sich vor dem Start mit dem Heimspiel am Sonnabend gegen den FC Augsburg im zweiten Jahr das Ziel gesteckt, dass für sie realistisch ist. „Für uns wäre der Klassenerhalt wieder eine tolle Leistung“, sagt Trainer Urs Fischer und widerspricht damit Experten, die die Eisernen nicht als Außenseiter sehen.

Jede Saison ist gleich schwierig

In der vergangenen Saison hat dies fast schon überraschend gut geklappt. Am Ende rangierten die Eisernen auf Platz 11, einen Rang hinter Lokalrivale Hertha BSC. Auf die allgemeine Auffassung, das in der zweiten Saison alles schwerer würde, gibt der stoische Schweizer wenig. „Die erste Saison ist genauso schwierig, wie die zweite, dritte oder vierte“, erklärt Fischer.
Sorgen gibt es indes schon. Während in anderen Mannschaftsteilen leistungsfördernder Konkurrenzkampf tobt, drückt Union der Schuh vor dem Start  im Angriff. Nach dem Verkauf von Sebastian Andersson zum 1. FC Köln ist die personelle Situation in vorderster Front dürftig. Zwar will Fischer dem für die Kaderplanung zuständigen Geschäftsführer Profifußball Oliver Ruhnert nicht auf die Füße steigen, aber „wir wissen alle, dass es nicht die optimale Lösung im Angriff ist“. Mit Anthony Ujah gibt es bei den Wuhlheidern momentan nur einen Stoßstürmer, und der ist verletzt. Weshalb Philipp Hoffmann vom Zweitligisten und Pokalgegner Karlsruher SC als ein Kandidat gilt, da Ruhnert den 27-Jährigen bereits aus seiner Zeit bei Schalke 04 kennt.
Andere Offensivspieler wie Cedric Teuchert, der in der Vorbereitung viel spielte, sieht Fischer auf anderen Postionen. So auch den spektakulärsten Neuzugang, Max Kruse. „Er ist ein Verbindungsspieler, aber auch torgefährlich ist.“ Allerdings war der Ex-Nationalspieler zuletzt angeschlagen, ist aber wieder ins Teamtraining eingestiegen.
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Max Kruse gibt sich entspannt

Der 32-jährige Kruse gab sich am Donnerstag entspannt. „Schau’n wir mal“, rief er den Journalisten zum Thema Startelfeinsatz zu, ehe er in seinem gelben Porsche von dannen donnerte. Glaubt man Trainer Fischer, ist ein solcher Einsatz „sehr euphorisch gedacht“. Vermutlich liegt die Wahrheit in der Mitte: Kruse schafft es in den Spieltags-Kader und dürfte als Joker eingeplant sein.

Luthe hat sich festgespielt

Auf der Torwartposition hat sich mit Andreas Luthe ein anderer Neuzugang festgespielt und wartet am Sonnabend auf der brisante Duell mit seinem Vorgänger im Union-Gehäuse, Rafal Gikiewicz. Zu einem Vergleich wollte sich Fischer nicht hinreißen lassen. „Das wäre nicht gerecht, denn von Luthe habe ich ein Pflichtspiel gesehen, von Rafa deutlich mehr.“ An seinem neuen Schlussmann schätzt der Schweizer „seine Ruhe und dass er dann lauter wird, wenn er es muss“.

Kürzeste Bundesliga-Saison aller Zeiten

Und noch ein Thema macht Fischer ein wenig Sorge. Durch den späten Saisonbeginn und die frühe EM 2021 im Juni, ist es die kürzeste Bundesliga-Saison aller Zeiten, mit einer Mini-Winterpause zwischen Weihnachten. „Das wird von der Belastungsteuerung eine interessante Herausforderung.“ Wie die ganze zweite Spielzeit der Eisernen in der deutschen Beletage.