Trotz des sportlichen Höhenfluges von Union Berlin hat Trainer Urs Fischer seine Bayern-München-Jäger vor dem angeschlagenen Kontrahenten im Hauptstadt-Derby gewarnt.
„Uns erwartet eine ganz schwere Aufgabe“, erklärte Fischer am Freitag. „Da kommt eine Mannschaft mit viel Geschwindigkeit auf uns zu. Da hatten wir in den ersten beiden Spielen einige Probleme. Ich erwarte ein heißes Spiel.“

Union Berlin weit vor Hertha BSC

Dennoch könnte die Ausgangsposition vor dem Derby am Samstag um 15.30 Uhr im Olympiastadion unterschiedlicher nicht sein. Union Berlin liegt als Tabellenzweiter der Fußball-Bundesliga nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München. Die Köpenicker sind mit zwei Siegen ins neue Jahr gestartet. 33 Zähler bedeuten einen Punkterekord nach der Hinrunde. „Wir wollen die Woche mit einem Sieg vergolden“, erklärte Mittelfeldspieler Rani Khedira.
Hertha BSC hat dagegen zwei Niederlagen erlitten und schwebt als Tabellen-17. in großer Abstiegsgefahr. Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic forderte vor dem Derby: „Wir können vieles in die positive Richtung drehen. Es wird unser Ziel sein, dass die Jungs ganz anders auftreten.“
Union-Trainer Urs Fischer will unterdessen mit seinem Team den fünften Derbysieg in Folge holen. Mit Blick auf den Kampf um den Klassenerhalt drückt Fischer jedoch auch dem Stadtrivalen im weiteren Saisonverlauf die Daumen. „Logisch, ich würde ich das Derby natürlich vermissen. Im Derby geht es ums Prestige, das sind tolle Spiele“, sagte der Schweizer.
Die Köpenicker können sich auch am Samstag auf die Unterstützung ihrer Fans verlassen. Das zur Verfügung stehende Kontingent von 7600 Karten war erwartungsgemäß ganz schnell vergriffen. Der Gästeblock im Olympiastadion ist restlos ausverkauft. So mancher Fan der Eisernen sicherte sich darüber hinaus ein Ticket im freien Verkauf. Der Verein geht laut Pressesprecher Christian Arbeit davon aus, „dass wir deutlich im fünfstelligen Bereich landen“.
Außerdem haben sich die Eisernen den nächsten Neuzugang gesichert. Am Freitagnachmittag vermeldete Union Berlin die Verpflichtung des tunesischen Nationalspielers Aissa Laidouni (26) von Ferencvaros Budapest. Laidouni hatte bei der Weltmeisterschaft in Katar auf sich aufmerksam gemacht. Nach dem 0:0 gegen Dänemark wurde er als Spieler des Spiels ausgezeichnet.

Union Berlin holt Aissa Laidouni

Aissa Laidouni spielt auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld und gilt als Abräumer vor der Abwehr. In der laufenden Saison hat der Tunesier 24 Spiele für Ferencvaros Budapest absolviert und qualifizierte sich mit dem ungarischen Club in der Europa League als Gruppenerster direkt für das Achtelfinale. Die Ablösesumme soll bei rund vier Millionen Euro liegen.
Unions Geschäftsführer Profifußball Oliver Ruhnert betont: „Aissas Qualitäten sind uns bereits länger bekannt. Sein Box-to-Box-Spiel, seine Intensität und sein Spielverständnis werden uns helfen, weitere Qualitäten in unser Spiel zu bringen.“
Aissa Laidouni ist der dritte Winter-Neuzugang von Union Berlin. Zuvor hatten die Köpenicker bereits die Außenverteidiger Jerome Roussillon vom VfL Wolfsburg sowie Josip Juranovic von Celtic Glasgow verpflichtet. Juranovic kam beim 2:1-Sieg in Bremen gleich zu seinem Startelf-Debüt. Roussillion wurde eingewechselt.
Union Berlin steht vor der Verpflichtung des tunesischen Nationalspielers Aissa Laidouni von Ferencvaros Budapest.
Union Berlin steht vor der Verpflichtung des tunesischen Nationalspielers Aissa Laidouni von Ferencvaros Budapest.
© Foto: IMAGO/MB Media
Durch die Verpflichtung von Aissa Laidouni wird der Konkurrenzkampf im zentralen Mittelfeld noch größer. Zumal sich Andras Schäfer nach langer Verletzungspause im Spiel bei Werder Bremen wieder zurückmeldete. Spieler wie Levin Öztunali, Kevin Möhwald und auch Sommer-Neuzugang Milos Pantovic dürften es deshalb in Zukunft noch schwerer haben, auf Einsatz-Minuten zu kommen.
Genki Haraguchi wird laut „Sky“ mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht.