Der FSV Mainz 05 und Union Berlin haben die Chance auf den vorübergehenden Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga vertan. Die Rheinhessen und die Hauptstädter sind nach dem 0:0 am 2. Spieltag zwar mit jeweils vier Zählern ungeschlagen, lieferten bei großer Hitze aber einen eher müden Kick, der keinen Sieger verdient hatte.

Union Berlin mit bestem Saisonauftakt

Während Union trotz der Nullnummer den besten Saisonauftakt seiner noch jungen Bundesliga-Historie hingelegt hat, verpassten es die Mainzer, erstmals seit 2013/14 mit zwei Siegen zu starten.
Bei sonnigem Sommerwetter und über 30 Grad erlebten die 25 009 Zuschauer von Anfang an eine intensive, aber qualitativ überschaubare Partie. „Bei der Hitze war es unglaublich schwer, eine hohe Intensität auf den Platz zu bringen. Das war wirklich kein Zuckerschlecken. Wir haben zu null gespielt und wenig zugelassen. Wir haben uns aber auch wenig Chancen erspielt“, bilanzierte Rani Khedira, der Union Berlin diesmal als Kapitän anführte.
„Stadtmeister, Stadtmeister“, sangen die Fans der Eisernen eine Woche nach dem 3:1 gegen Hertha BSC auch in Mainz. Sie sahen zwar keinen Sieg ihres Teams – aber noch eine weitere Bestmarke. Durch das neunte Ligaspiel in Serie ohne Niederlage stellten die Köpenicker einen Vereinsrekord auf.
Abgesehen von Standards und Versuchen aus der Distanz gab es in den ersten 45 Minuten mehr Trinkpausen (eine) als klare Torchancen (null). Offensiv taten sich beide Teams schwer: Den Mainzern merkte man den verletzungsbedingten Ausfall von Nationalspieler Jonathan Burkardt (Muskelprobleme) an, zumal sich diesmal auch Karim Onisiwo gegen die starken Berliner Verteidiger schwertat. So ging es ohne große spielerische Höhepunkte und torlos in die Kabine.
Grund zur Veränderung sahen die Trainer aber zunächst nicht. Den ersten Abschluss nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste: Niko Gießelmann, der für Kapitän Christopher Trimmel in die Startelf gerückt war, schlenzte den Ball aufs Tornetz (51.). Auch der Distanzschuss von Julian Ryerson wenige Momente später zog nur knapp am Tor vorbei.

Janik Haber: „Nicht das schönste Spiel“

Die Partie war nun ansehnlicher als noch vor dem Wechsel. Auch die Gastgeber trauten sich mehr: Ein satter aber, zu unpräziser Schuss von Onisiwo (60.) konnte von Rönnow entschärft werden. Mit zunehmender Spieldauer öffneten sich in beiden Abwehrreihen größere Lücken, die der eingewechselte Mainzer Marlon Mustapha beinahe genutzt (80.) hätte.
Das Fazit von Janik Haberer: „Der Punkt geht in Ordnung. Es war nicht das schönste Spiel zum Anschauen. Beide Mannschaften haben sich neutralisiert.“