Union Berlin und Borussia Dortmund verloren unter der Woche beide im DFB-Pokal-Viertelfinale. Die Köpenicker unterlagen mit 0:2 bei Eintracht Frankfurt, die Westfalen mit dem gleichen Ergebnis bei RB Leipzig. Am Sonnabend (8. April) trafen sich die Mannschaften am 27. Spieltag in der Bundesliga, beim Spiel in Dortmund ging es für beide um Wiedergutmachung nach dem Aus im Pokal.
Der BVB hat dabei das Duell der beiden Bayern-Verfolger gewonnen und nach zwei harten Niederlagen wieder für Aufbruchstimmung im Titelrennen gesorgt. Zum Abschluss einer bitteren Fußball-Woche mit der Niederlage beim Bundesliga-Gipfel in München sowie dem Pokal-Aus besiegte die Mannschaft von Trainer Edin Terzic die Eisernen verdient mit 2:1 (1:0). Mit weiter zwei Punkten Rückstand bleibt der Revierclub am FC Bayern München dran. Zudem distanzierte der deutlich verbesserte BVB die drittplatzierten Berliner auf nun fünf Zähler. Union hält unterdessen seinerseits vier Punkte Abstand auf den Viertplatzierten SC Freiburg, der in München 0:1 verlor.

Frederik Rönnow ist bei Union Berlin zurück im Tor

Vor 81 365 Zuschauern in Dortmund brachte Donyell Malen (28. Minute) die Gastgeber am Samstag zunächst in Führung. Kevin Behrens glich zwischenzeitlich für die Berliner aus (61.), ehe der kurz zuvor eingewechselte Youssoufa Moukoko mit seinem Siegtor für riesigen Jubel im Stadion sorgte (79.). Für Überraschungsteam Union war die Niederlage vier Tage nach dem 0:2 im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt die nächste Enttäuschung. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke hatte vor der Partie eine „deutliche Reaktion“ der Mannschaft gefordert, Terzic vor seinem 50. Bundesligaspiel als Chefcoach „ein anderes Gesicht“ seines Teams.
Zumindest personell sorgte der 40-Jährige drei Tage nach dem erschreckend schwachen Auftritt des BVB in Leipzig selbst dafür: In der Offensive waren Karim Adeyemi und Sébastien Haller wieder dabei. Im Mittelfeld stand der zuletzt kritisierte Youngster Jude Bellingham wieder in der Startelf. Unter anderen Kapitän Marco Reus musste zunächst auf die Bank. Bei den Unionern kehrte Frederik Rönnow ins Tor zurück, der zuletzt verletzungsbedingt gefehlt hatte.
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Mit einer beeindruckenden Choreografie unter dem Motto „Für immer Westfalenstadion“ stimmten die Dortmunder Fans ihre Mannschaft auf die Partie ein. Am Rande der Partie protestierten zudem die Fans beider Vereine gegen den möglichen Teilverkauf von Medienrechten an Finanzinvestoren durch die Deutsche Fußball Liga (DFL). „Nein zu Investoren in der DFL!“, stand auf einem Banner, das die Anhänger zeigten.
Protest: Am Rande des Spiel hielten die Fans von Union Berlin dieses Banner hoch, um gegen einen Teilverkauf der Medienrechte durch die DFL an Finanzinvestoren zu protestieren.
Protest: Am Rande des Spiel hielten die Fans von Union Berlin dieses Banner hoch, um gegen einen Teilverkauf der Medienrechte durch die DFL an Finanzinvestoren zu protestieren.
© Foto: Bernd Thissen/dpa

Union Berlin hält gegen Borussia Dortmund gut mit

Auf dem Platz gestaltete Union das Spiel gegen einen engagierten, aber zu Beginn wirkungslosen BVB erst einmal ausgeglichen. Die Berliner, die in ihren vorherigen drei Partien jeweils in der ersten Hälfte große Probleme gehabt hatten, hielten gut dagegen und den Ball vom eigenen Tor fern. Viel mehr als eine Einzelaktion von Adeyemi, die dieser mit einer Schwalbe beendete, brachte die Borussia in den ersten 25 Minuten nach vorne nicht zustande.
Gleich in ihrer ersten wirklich gefährlichen Szene im Strafraum ging Dortmund dann aber in Führung. Malen entwischte Niko Gießelmann am Fünfmeterraum und musste eine flache Hereingabe von Raphael Guerreiro nur noch über die Linie drücken. Der BVB kontrollierte nun das Spiel und ließ den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Haller hatte die große Chance zum 2:0, scheiterte mit seinem Kopfball aber an Union-Keeper Frederik Rönnow.
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Union musste in der Offensive mehr tun und tat das auch. Die Köpenicker verlagerten die Partie häufiger in die Dortmunder Hälfte und bewiesen Effizienz: Mit der ersten großen Torchance glich Behrens per Flachschuss aus.

Ein Fehlpass von Paul Seguin leitete das Siegtor für den BVB ein

Die Begegnung war nun komplett offen. Beide Mannschaften spielten nach vorne. Mit unabsichtlicher Hilfe der Gäste belohnte sich der BVB für die Offensivbemühungen. Unions Paul Seguin spielte den Ball Moukoko in den Lauf und der Stürmer traf in seinem 50. Bundesligaspiel. Mit 18 Jahren und 139 Tagen knackte Moukoko als jüngster Spieler der Bundesliga-Historie die Marke von 50 Einsätzen.
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Ein wenig hofften die Eisernen nach ihrer Partie ausgerechnet auf einen Sieg von Stadtrivale Hertha BSC, der am Samstagabend im Olympiastadion Union-Verfolger RB Leipzig empfing. Weil die Sachsen dort aber mit 1:0 gewannen, rückt RB bis auf drei Zähler an Union Berlin heran. (mit dpa)