- Der 1. FC Union Berlin verliert in der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund 0:3 (0:2).
- 10 000 Zuschauer waren unter 2G-Plus-Bedingungen für die Partie im Stadion An der Alten Försterei zugelassen.
- Weiter geht es für Union Berlin mit dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld.
- Torjäger Taiwo Awoniyi von Union Berlin spricht über einen Wechsel in die Premier League.
So ist die Lage bei Union Berlin nach dem Spiel gegen Borussia Dortmund
Das war zumindest vom Ergebnis her ein Spitzenspiel zum Vergessen für die Fans des 1. FC Union Berlin. Im Topduell des 22. Spieltages der Fußball-Bundesliga kassierten die Eisernen am Sonntag eine 0:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund. Eine Woche nach der dürftigen Leistung bei der 0:2-Niederlage gegen den FC Augsburg hielten die Gastgeber vor 10 000 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei zwar kämpferisch dagegen, mussten sich aber der Offensivstärke des BVB beugen.
Zwei Niederlagen in Serie – das ist eine neue Erfahrung für Union Berlin in dieser Saison. Ohne den zum VfL Wolfsburg gewechselten Max Kruse laufen die Köpenicker weiterhin einem Erfolgserlebnis hinterher. Es war gleichzeitig die erste Heimniederlage seit dem 30. Oktober 2021. Damals unterlag die Mannschaft von Trainer Urs Fischer gegen Tabellenführer Bayern München mit 2:5.
Und was machen die Fans von Union Berlin? Sie feierten die Mannschaft trotzdem, auch wenn die Niederlage gegen Borussia Dortmund verdient ausfiel.
Union Berlin gegen Borussia Dortmund – so fielen die Tore
0:1 Marco Reus (18.)
Dortmund kombiniert sich mit schnellem Kurzpass-Spiel durch das Zentrum in den Strafraum. Reus zieht mit Links ab und trifft durch die Beine von Torhüter Luthe zur Gäste-Führung.
0:2 Marco Reus (26.)
Diesmal läuft der BVB-Kapitän allein auf Torhüter Luthe zu und vollendet überlegt zum 2:0. Zuvor war Malen zu schnell für die Union-Defensive. Er setzt sich gegen Knoche sowie Oczipka durch und bringt den Ball dann auch noch zum mitgelaufenen Reus.
0:3 Raphael Guerreiro (71.)
Nach einer unübersichtlichen Situation schaltet Guerreiro am schnellsten und schiebt den von Torhüter Luthe zunächst abgewehrten Ball über die Linie.
So ging Union Berlin ins Spiel gegen Borussia Dortmund
Union Berlin musste gegen Borussia Dortmund gleich vier coronabedingte Ausfälle verkraften. Die beiden Abwehrspieler Niko Gießelmann und Dominique Heintz sowie Stürmer Andreas Voglsammer wurden ebenso wie Ersatz-Torhüter Jakob Busk positiv auf das Coronavirus getestet. Rani Khedira konnte aufgrund einer Gelbsperre nicht mitwirken.
Neuzugang Sven Michel gab wie erwartet seinen Heimeinstand im Stadion An der Alten Försterei. Der Ex-Profi von Energie Cottbus (2014 bis 2016) hatte zuvor betont: „Bisher durfte ich immer nur gegen Union Berlin in diesem Stadion spielen. Und das war schon Gänsehaut pur. Jetzt darf ich für Union spielen.“
Bei den Gästen aus Dortmund fehlte Topstürmer Erling Haaland aufgrund von muskulären Beschwerden. Der Norweger hat in 14 Bundesliga-Partien bereits 16 Treffer erzielt. Er liegt in der Torjägerliste hinter Robert Lewandowski (26/Bayern München) und Patrik Schick (19/Bayer Leverkusen) auf Platz drei.
So lief das Spiel Union Berlin gegen Borussia Dortmund
Union Berlin startete couragiert in die Partie und hatte immer wieder gute Ballgewinne im Zentrum. Danach ging es dann blitzschnell nach vorn über die neue Doppelspitze Taiwo Awoniyi und Sven Michel. Aber mit zunehmender Spielzeit kam die Kombinationsmaschine von Borussia Dortmund immer besser in Schwung. Nach dem Doppelschlag durch BVB-Kapitän Marco Reus in der 18. und 26. Minute kontrollierten die Gäste dann Ball und Gegner. Die beste Union-Chance in der 1. Halbzeit hatte Bastian Oczipka. In der 35. Minute hatte Oczipka nach einem Seitenwechsel von Michel freie Schussbahn – aber Torhüter Gregor Kobel reagierte stark.
Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei dann einen deutlich offensiveren 1. FC Union. Die Gastgeber machten jetzt viel Druck – haderten aber auch immer wieder mit Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck aus Mülheim. In der 74. Minute wurde ein Treffer des eingewechselten Kevin Möhwald nach Begutachtung des Videobeweises durch den Schiri annulliert. Vorausgegangen war ein vermeintliches Foulspiel von Anthony Ujah gegen Manuel Akanji. Und als Ujah in der 85. Minute den Ball in den dritten Stock jagte, war die Niederlage der Eisernen endgültig besiegelt.
Union Berlin gegen Borussia Dortmund – die Statistik
Union Berlin – Borussia Dortmund 0:3 (0:2)
Union Berlin: Luthe - Jaeckel, Knoche, Baumgartl - Trimmel (78. Schäfer), Prömel, Oczipka - Becker (78. Ryerson)), Öztunali (61. Möhwald) - Awoniyi (61. Behrens), Michel (71. Ujah).
Borussia Dortmund: Kobel - Akanji, Zagadou, Hummels, Guerreiro (90. Schulz) - Dahoud (73.), Witsel - Brandt (90. Reinier), Reus (90. Tigges), Bellingham - Malen (83. Moukoko).
Tore: 0:1 Reus (18.), 0:2 Reus (26.), 0:3 Guerreiro (71.); Schiedsrichter: Jöllenbeck (Müllheim); Zuschauer: 10 000; Gelbe Karten: Baumgartl, Möhwald, Knoche, Schäfer/Brandt.
Union Berlin gegen Borussia Dortmund – die Reaktionen
Marco Rose (Trainer Borussia Dortmund): „Es war eine schöne, angenehme Atmosphäre mit den Fans. Das hat uns allen gutgetan. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen noch weiter zur Normalität zurückkehren können. Die 1. Halbzeit war sehr ordentlich für uns. Wir hatten viel Kontrolle, haben Ball und Gegner laufen lassen. In der Summe war es ein verdienter Sieg. Vom Ergebnis her vielleicht ein Stück zu hoch.“
Urs Fischer (Trainer Union Berlin) „Es war ein verdienter Sieg für Dortmund. Mit der Höhe habe ich jedoch auch meine Probleme. Wir sind nicht schlecht gestartet und konnten den Gegner stressen. Dann hat Dortmund die Kontrolle über das Spiel bekommen. Und sie waren sehr effizient. Die Reaktion meiner Mannschaft nach der Pause hat mir gefallen. Leider haben wir das Tor nicht getroffen.“
Christopher Trimmel (Union Berlin): „3:0 – das ist schon eindeutig. Gegen so einen Gegner darfst du halt nichts zulassen. Wir haben immer im falschen Moment das Gegentor bekommen. Wir haben aber trotzdem alles versucht.“
Marco Reus (Borussia Dortmund): „Dieser Sieg tut sehr gut. Wir wollten diesen Kampf annehmen, das haben wir hier in den vergangenen Jahren zu selten getan."
Sven Michel (Union Berlin: „Dortmund war eiskalt. Wir haben die Gegentore zu einfach zugelassen. In der 2. Halbzeit haben wir uns dann freigekämpft und hatten auch Chancen. Leider haben wir nicht getroffen. Marco Reus ist ein Topspieler und macht die Dinger kaltschnäuzig weg. Schade für uns, gut für ihn.“
Grischa Prömel (Union Berlin): „Wir haben uns bei eigenem Ballbesitz schwergetan. In der 2. Halbzeit ist uns das deutlich besser gelungen. Da haben wir über weite Strecken guten Fußball gespielt.“
So sieht es für Union Berlin in der Bundesliga aus
Union Berlin liegt nach der Niederlage gegen Borussia Dortmund auf Platz sieben in der Tabelle der Fußball-Bundesliga.
Am Samstag hatte Tabellenführer Bayern München zwar eine überraschende 2:4-Niederlage beim VfL Bochum kassiert, bleibt aber weiter souverän vorn. Hinter München (52 Punkte) folgen Borussia Dortmund (46) und Bayer Leverkusen (41).
So geht es für Union Berlin weiter
Am kommenden Wochenende spielt Union Berlin bei Arminia Bielefeld. Anpfiff ist am Samstag (19. Februar) um 15.30 Uhr. In der Hinrunde der Fußball-Bundesliga kamen die Eisernen zu einem 1:0-Erfolg gegen Bielefeld. Den Siegtreffer erzielte Kevin Behrens in der 88. Minute.
Und sonst noch bei Union Berlin?
England und die Premier League sind für Taiwo Awoniyi Sehnsuchtsorte – und das nicht nur aus sportlichen Gründen. „Die Premier League ist mein Traum. Das weiß jeder, auch hier im Klub“, sagte der 24-jährige Nigerianer dem „Kicker“ (Donnerstag). „Der für mich entscheidende Unterschied ist: Wenn ich in England lebte, wäre es für meine Frau und mein Kind einfacher, allein schon wegen der Sprache. Zudem leben meine Schwester und ein Bruder auf der Insel.“ Denkt Taiwo Awonyi also über einen Wechsel nach? Das sei eine Frage des Timings, erklärte der Stürmer: „Jetzt ist es zu früh, über einen Vereinswechsel zu sprechen.“
Lesen Sie bei MOZ+ mehr zum Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin