Die Squadra Azzurra ist im Stile eines Champions in das EM-Halbfinale gegen Spanien eingezogen. Im Fünf-Sterne-Viertelfinale gegen Belgien um den rechtzeitig genesenen Kevin De Bruyne gewannen die Italiener in München nach dem großen Zittern im Achtelfinale diesmal überzeugend mit 2:1 (2:1). Nach Treffern von Nicolò Barella (31. Minute) und Lorenzo Insigne (44.) schlugen die Roten Teufel vor 12 984 Zuschauern durch Sturmriesen Romelu Lukaku (45.+2) per Foulelfmeter zurück.

Ein Klassiker-Duell im Halbfinale

Am Dienstag kommt es in London zum brisanten Kräftemessen zweier Fußball-Großmächte, die sich auch bei den vergangenen drei Europameisterschaften gegenüberstanden. Die als Goldene Generation gerühmte belgische Garde, die den Ausfall von Real-Madrid-Star Eden Hazard wegen einer Muskelverletzung wegstecken musste, wird sich auch bei dieser EM nicht mit einem Titel schmücken können.
Kevin De Bruyne stand wieder in der Startelf Belgiens, konnte dem Spiel aber lediglich phasenweise den erhofften Stempel aufdrücken. Der Manchester-City-Star hatte in dem Spiel eine Verletzung am Sprunggelenk erlitten. Bei Italien kehrte Kapitän Giorgio Chiellini nach überstandener Muskelverletzung zurück.
Belgien startete mit mehr Angriffselan als Italien. Immer wieder suchten die Mannen um De Bruyne ihren Star-Angreifer Lukaku. Den ersten Torjubel aber gab es bei den Tifosi nach einem Freistoß und einen Treffer von Leonardo Bonucci. Die Freude aber hielt nur kurz, denn der Abwehroldie stand beim Treffer im Abseits.

Partie auf sehr hohem Niveau

Der Weltranglisten-Erste Belgien ließ sich davon auch nicht ausbremsen. Insbesondere De Bruyne strotzte vor Tatendrang. Einem Schuss in der 17. Minute ließ der Ex-Wolfsburger in der 22. Minute einen weiteren folgen, den Italiens Schlussmann Gianluigi Donnarumma ebenso entschärfte wie kurz darauf den Ball von Lukaku.
Wie die Belgier spielten auch die Italiener nach vorne, jedoch geduldiger. In einer Drangphase Mitte der ersten Hälfte belohnten sich die Azzurri mit der Führung. Nicolo Barella bestrafte in der 31. Minute einen Ballverlust Jan Vertonghen mit dem 1:0, indem er sich gegen drei Gegenspieler durchsetzte und mit einem wuchtigen Schuss Thibaut Courtois keine Chance ließ. Auf die Belgier wirkte dies vorübergehend wie ein Wirkungstreffer. Mitten in die kollektive Benommenheit stürmte Lorenzo Isigne (44.) von der linken Seite Richtung Strafraum und schlenzte den Ball sehenswert zum 2:0 ins Tor.

Die Roten Teufel versuchen es noch einmal

Dann aber zeigte Belgien eine starke Reaktion. Jéremy Doku, mit 19 Jahren und 36 Tagen jüngster Startelf-Spieler der Roten Teufel in einem K.o.-Spiel bei EM oder WM, flitzte wieselflink in den italienischen Strafraum und wurde gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Lukaku (45.+2) souverän. Es war der vierte Turniertreffer des Stürmers.
Nach Wiederanpfiff mühten sich die Roten Teufel um den Ausgleich, fanden aber keine Mittel gegen die gute Staffelung der Defensive und das frühe Stören des Spielaufbaus durch die Italiener. Als dann nach einer feinen Kombination über Doku und De Bruyne der Ball zu Lukaku kam und der abzog, rettete Verteidiger Leonardo Spinazzola (61.) dem Team von Roberto Mancini die Führung und wurde dafür von seinen Mitspielern gefeiert.

Messi führt Argentinien zum Gruppensieg

Die Copa America ist das südamerikanische Pendant zur Fußball-Europameisterschaft. In der Gruppenphase haben sich die beiden großen Fußball-Nationen behauptet. In der Gruppe A setzte sich Argentinien, angeführt von Lionel Messi, mit 10 Punkten aus vier Begegnungen ungeschlagen durch. Im Viertelfinale kam es in der Nacht auf Samstag zur Begegnung gegen den vierten der Gruppe B, Ecuador. Sieger dieser Gruppe wurde Brasilien, das auf dieselbe Bilanz wie Argentinien kam und sich nun im Viertelfinale gegen Chile behaupten muss. Bei den Wettanbietern ist das Neymar-Team Favorit vor Argentinien.