Vorgeschmack für das Stadtderby am Sonntag? Auf jeden Fall. Und auch ein Fingerzeig? Wohl eher nein. Trotzdem war das, was die Brandenburgliga-Reserven des TuS Sachsenhausen und des Oranienburger FC Eintracht am Sonnabend auf den Platz brachten, Fußball, der Lust auf mehr macht. Vor 221 Zuschauern war der TuS letztlich in diesem „kleinen Derby“ in der Landesklasse mit 4:0 der absolut verdiente Sieger.
„Wir waren in allen Belangen schlechter. Die Niederlage geht auch in dieser Höhe vollkommen in Ordnung“, sagte nach der Partie Oranienburgs Sven Roggentin. Der Torhüter hätte eigentlich im Brandenburgliga-Duell zwischen Pfosten stehen sollen. Doch eine Spielverlegung auf Sonntag, inklusive einiger Nebengeräusche, lässt dies bei ihm aus privaten Gründen nicht zu. An den vier Gegentreffern war Roggentin chancenlos.
Gut im Griff: Sachsenhausens Defensive um Kapitän Benjamin Gliem (r.), hier gegen Omar Ali Dieb, ließ gegen Oranienburg kaum etwas zu.
Gut im Griff: Sachsenhausens Defensive um Kapitän Benjamin Gliem (r.), hier gegen Omar Ali Dieb, ließ gegen Oranienburg kaum etwas zu.
© Foto: Steffen Kretschmer
Und genau das ließ Sachsenhausens Trainer René Dittmer nach Spielschluss ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn: So ziemlich alle Treffer seiner Mannschaft waren gegen den OFC II sehenswert herausgespielt. „So richtig Derby-Stimmung kam gar nicht auf. Dafür war das, glaube ich, zu überlegen. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir taktisch gut gestanden und nichts zugelassen, und dann machen natürlich fast aus jeder Chance ein Tor.“
Es sei einfach eine wunderbar geschlossene Mannschaftsleistung der Sachsenhausener gewesen, so Dittmer weiter. „In einem Derby zählt vielleicht am Ende nicht unbedingt die ausgefeiltere Taktik, sondern die einfachere Spielweise. Dann ist man erfolgreich. Wenn es zu kompliziert ist, sind die Jungs mehr bei der Taktiktafel als im Spiel.“
Mann des Spiels: Hier klatschen Dreifach-Torschütze Henri Gomez Amsatu und Trainer René Dittmer zufrieden ab.
Mann des Spiels: Hier klatschen Dreifach-Torschütze Henri Gomez Amsatu und Trainer René Dittmer zufrieden ab.
© Foto: Steffen Kretschmer
Der Oranienburger FC Eintracht II agierte in diesem Aufeinandertreffen häufig sehr gefällig. Zwingend vor dem gegnerischen Kasten wurde es allerdings so gut wie nie. Auf der anderen Seite sah dies anders aus. Vor allem Sachsenhausens Neuzugang Henri Gomez Amsatu hatte seinen Spaß am Derby. Er zählt zum Anschlusskader der Ersten und traf am Sonnabend dreifach (22., 60., 65.). „Das ist einfach eine gute Mannschaft. Es hat Spaß gemacht. Ich bin einfach sehr glücklich, bei einem Verein wie Sachsenhausen zu sein“, sagte Amsatu. Treffer Nummer vier ging auf das Konto von Eric Liepe (86.).
Das Brandenburgliga-Derby zwischen beiden Vereinen steigt am Sonntag, 14.30 Uhr, in Sachsenhausen.