Sven Michel hat sich beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin zum Super-Joker entwickelt. Der Ex-Cottbuser würde natürlich gerne öfter in der Startelf stehen, hält sich mit solchen Forderungen aber zurück und will viel lieber beim SC Freiburg am 7. Mai gewinnen, um weiter von der Champions League träumen zu können.
Für Michel neigt sich bei den Eisernen ein rasant verlaufendes Halbjahr dem Ende entgegen. „Vor einem halben Jahr habe ich noch in Paderborn in der 2. Liga gespielt. Heute spiele ich in der 1. Bundesliga und wir reden über die Europa League“, sagte der 31 Jahre alte Fußballer am Dienstag in einer Medienrunde, „das ist manchmal für mich fernab der Realität. Es ist schön, dass wir sicher in der Bundesliga bleiben, aber immer noch etwas drin ist.“
Sven Michel von Union Berlin: „Wir haben alles selbst in der Hand.“
Vor allem die drei Tore in den vergangenen vier Spielen des ehemaligen Zweitliga-Torjägers sorgen dafür, dass die Köpenicker erneut von einer Teilnahme am internationalen Geschäft träumen können. „Wir schauen erst einmal auf uns, wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, sind wir auf jeden Fall dabei“, erklärte Michel. „Wir haben alles selbst in der Hand. Klar, wenn wir noch weiter nach oben wollen, müssen wir auch ein bisschen Glück haben.“
Nach dem Auswärtsspiel am 7. Mai beim vier Punkte mehr besitzenden SC Freiburg (15.30 Uhr) wartet zum Saisonfinale am 14. Mai noch die Heimaufgabe gegen den VfL Bochum auf die Eisernen. Die Partie im Breisgau geht Michel mit Respekt an: "Freiburg ist eine robuste Mannschaft. Die gehen auch dahin, wo es weh tut. Aber das sind wir auch. Ich glaube, es wird ein sehr ausgeglichenes Spiel, auf des Messers Schneide, und dann hoffen wir mal, dass das Quäntchen Glück auf unserer Seite ist", sagt der Stürmer vor dem Duell mit dem Tabellenvierten. Angst hat er aber keinesfalls, denn "Freiburg im neuen Stadion – das wird eine Mammutaufgabe. Aber wenn du in Leipzig bestehst, warum solltest du nicht auch in Freiburg bestehen."
Trainer Urs Fischer von Union Berlin schätzt die Joker-Qualitäten von Sven Michel
Im Schwarzwald möchte Michel gerne mal in der Startelf stehen. "Ich bin Fußballer, ich will am liebsten immer von Anfang an spielen.“ Aber er weiß auch, „das hat der Trainer zu entscheiden“. Und Coach Urs Fischer könnte wohl gerade wegen der Joker-Qualitäten Michel lieber als Einwechselspieler bringen. Ein bisschen Unmut kommt da auf beim gebürtigen Siegerländer. „Als Spieler willst du nicht hören, dass der Trainer sagt: Du triffst von der Bank gut, deshalb bleibst du auf der Bank …". Gleichwohl bleibt der Angreifer gelassen: „Wenn es dann nicht so ist, werde ich versuchen, wieder ein Tor von der Bank kommend zu machen."
Mit seiner bisherigen Bilanz bei Union kann Michel gut leben. In elf von möglichen zwölf Meisterschaftspartien kam er seit Februar zum Einsatz. Neunmal wurde er eingewechselt. Dabei gelangen ihm drei Jokertore. „Ich habe ein bisschen gebraucht, um reinzukommen. Jetzt bin ich da. Für mich ist ganz wichtig, dass ich einen Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen kann“, erklärt Michel, dessen Vertrag noch bis 2024 läuft.
Mehr zum 1. FC Union Berlin finden Sie auf unserer Themenseite.
Schlagwörter
1. FC Union Berlin