Dem MSV Neuruppin ist es am Ostersonnabend nicht gelungen, eine Überraschung in der Oberliga zu landen. Mit 0:5 (0:2) unterlag die vom Abstieg bedrohte Elf aus der Fontanestadt dem Spitzenreiter Hansa Rostock II deutlich. „Es hätte auch noch höher ausfallen können“, bilanziert Trainer Jan Kistenmacher. Allerdings, so betont er: „Die ersten beiden Tore waren Geschenke von uns. Passend zu Ostern. Der Junge tut mir echt leid, dem die Fehler unterlaufen sind.“ Es kommt nun innerhalb von vier Tagen (Mittwoch und Sonntag) zu zwei Partien gegen Tabellennachbarn.
Hansa Rostock II – MSV Neuruppin 5:0 (2:0)
Tore: 1:0 Horn (19.), 2:0/3:0 Bachmann (35., 47.), 4:0 Schulz (54./Strafstoß), 5:0 Breier (60.) – Schiedsrichter: Rösler – Zuschauer: 200
Dem Rückstand nach 19 Minuten ging ein eigener Angriff des MSV Neuruppin voraus. Doch der Tabellenerste konterte glänzend. Beim zweiten Gegentor vermisste Kistenmacher die Kommunikation zwischen den Spielern, die einen Ball einfach nicht aus der Gefahrenzone brachten. Mit einem Distanzschuss von Anton Brzychzyk prüften die Gäste Hansa II. Keeper Elias Oliver Höftmann parierte großartig. „Wenn wir nach der Pause den Anschluss machen, dann kann das hier beben“, motivierte der Coach seine Elf. Doch stattdessen trafen die Gastgeber. Jan Kistenmacher: „Damit war das Spiel gelaufen.“
Oberliga-Saison ist brutal für den MSV Neuruppin
Das sei brutal, was die Neuruppiner für eine Saison spielen müssen. Vier Leistungsträger aus der besten Elf fehlen: Dimitrios Komnos, Marcus Lemke, Kevin Blumenthal und Enrique van der Lubbe. „Wir haben einfach keine Alternativen und pfeifen weiterhin auf dem letzten Loch.“ Bei Hansa II brachte Jan Kistenmacher eine extrem junge Defensive auf den Platz. Pascal Schölzke (23), Henry Jose (20), Jannis Neumann (22), Nikita Skliar (20) – im Durchschnitt ist die Viererkette 21 Jahre alt. Für den Winterzugang Jannis Neumann (aus Alt Ruppin/Landesliga gekommen) war es das Startelf-Debüt – „und dann gleich gegen die Spitzenmannschaft. Klar war Jannis nervös, hat seine Aufgabe aber gut gelöst.“
Auf dem 14. Tabellenplatz liegt der MSV, das ist der Rang, der die Relegation um den Klassenerhalt nach sich ziehen würde. „Nach oben zu schauen, das bringt uns nichts. Das ist Spinnerei“, legt der Coach die Ausrichtung fest. „Optik Rathenow und TSG Neustrelitz haben ein Punktepolster. Wir aber haben einige Mannschaften hinter uns, die auf diesen Relegationsplatz schielen.“ Sie müssten auf Abstand gehalten werden.
Am kommenden Mittwoch (12. April, 19 Uhr) geht es zum Nachholspiel nach Rathenow, jene Mannschaft, die zuletzt aus sechs Partien zehn Punkte geholt und das Mittelfeld in Reichweite hat. Zum Tabellennachbarn 1. FC Frankfurt reist der MSV am Sonntag, 16. April. Von einer Vorentscheidung nach dieser „Woche der Wahrheit“ will Jan Kistenmacher nichts wissen. „Neun Spiele sind noch genug, um diesen Relegationsplatz zu verteidigen.“ Der letzte Neuruppiner Sieg datiert vom 27. Januar – ein 4:0 bei Mecklenburg Schwerin.
Co-Trainer und Physiotherapeutin verlassen MSV Neuruppin
Unterdessen verließen zwei aus der Mannschaft hinter der Mannschaft den Verein: Marc Flohr (Co-Trainer) und Kristin Laderick (Physiotherapeutin) „sind beruflich so eingespannt, dass sie diesen Aufwand in der Freizeit nicht mehr leisten können“, erklärt Sven Neumann. Der Abteilungsleiter Fußball weiter: „Wir hätten sie sehr gern behalten. Schade, gerade jetzt, mittendrin“ in der Phase, in der die neue Saison personell abgesteckt wird. Die Aufgabenbereiche von Flohr und Laderick werden erst einmal vereinsintern abgesichert, sagt Sven Neumann.
Am Ostermontag spielen in der NOFV-Oberliga Nord Mecklenburg Schwerin gegen TSG Neustrelitz sowie Dynamo Schwerin gegen Rostocker FC. Anstoß in der Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns ist um 14 Uhr sowie 16 Uhr (bei Dynamo).