Union Berlin kann bisher in dieser Saison im Stadion An der alten Försterei von fast keinem Verein geschlagen werden. Mit Royale Union Saint-Gilloise leistete nur ein einziger Verein erfolgreich Widerstand und fügte den Köpenickern in der Gruppenphase der Europa League die einzige Heimniederlage der Saison 2022/23 zu.
Ausgerechnet eben jener Verein trifft nun im Achtelfinale erneut auf die Berliner und reist ins Stadion An der alten Försterei. Saint-Gilloise gelang, was Bayern München, Borussia Dortmund, Ajax Amsterdam vergeblich versuchten. Mit einem 1:0-Sieg knackten die Belgier die Festung an der Alten Försterei und qualifizierten sich auch dank dieses Erfolges ebenso wie Union für die K.o.-Phase der Europa League.

Union Berlin will Revanche für die Niederlage in der Gruppenphase nehmen

„Wir haben etwas gutzumachen für das letzte Heimspiel“, sagte Mittelfeldspieler Morten Thorsby. Im September hatte Saint-Gilloise am emotionalen Abend der Europa-League-Premiere in der Alten Försterei keine Rücksicht genommen und humorlos 1:0 gewonnen. Immerhin: Im Rückspiel gewannen die Berliner in Belgien und sicherten sich damit den Einzug in die K.o.-Runde.
Nach ihrem furiosen Start ins neue Jahr mit sechs Siegen am Stück gerieten die Berliner zuletzt leicht ins Straucheln. Es gab drei Nullnummern, die deutliche Niederlage bei Bayern München – aber auch den einen überaus wertvollen Sieg gegen Ajax, der den Einzug ins Achtelfinale besiegelte. Trotzdem: Besonders in der Offensive hakt es aktuell.
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In vier der letzten fünf Spiele gelang Union kein Tor. „Das Spiel mit dem Ball war sicherlich ungenügend“, sagte Urs Fischer nach dem 0:0 gegen Köln am Wochenende. Mit dem gleichen Wort hatte der Schweizer im September auch die erste Hälfte seiner Mannschaft bei erstem Aufeinandertreffen mit den Belgiern umschrieben. Auch an diesem Abend klappte im Spiel mit dem Ball wenig.

Union Berlin wurde gegen Saint-Gilloise mit dem eigenen Spielstil geschlagen

Die Gäste zeigten in der Partie mustergültig, wie man die Eisernen mit ihren eigenen Mitten schlagen kann: Kompakt in der Defensive, effektiv und zielstrebig im Umschaltspiel. Dazu zeigten sie sich extrem ballsicher und technisch versiert. „Wir haben uns gerade im Heimspiel wirklich schwergetan gegen sie“, sagte Fischer. „Sie haben gegen uns eine defensivere Haltung gezeigt, sich weit zurückfallen lassen. Wir haben uns da wirklich schwergetan, uns Möglichkeiten zu erarbeiten.“
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Nun wollen die Berliner ihre Genauigkeit wiederfinden – und einige neue Kniffe zeigen. „Natürlich haben wir versucht, das eine oder andere zu machen, was sie überraschen könnte, logisch“, sagte Fischer. Er betonte mit Blick auf die Offensive auch: „Nehmen wir das letzte Spiel gegen Köln. Wir hatten 26 Flanken. Das bedeutet, du bist im letzten Drittel, am Strafraum. Das bedeutet, dass du doch einiges richtig gemacht hast, wenn du überhaupt zum Flanken kommst.“

Oliver Ruhnert äußert sich zu den DFB-Gerüchten und beruhigt die Union-Fans

Der belgische Vizemeister um Angreifer Victor Boniface (drei Tore in der Europa League) steht auch in dieser Saison bislang auf Rang zwei in der Jupiler League. Als Gruppenerster konnten die Belgier die erste K.o.-Runde in der Europa League aussitzen. Torjäger Dante Vanzeir verließ den Club jedoch Anfang Februar und wechselte in die USA. Nach drei Niederlagen in Serie fand Saint-Gilloise am Sonntag gegen KAS Eupen zurück in die Erfolgsspur (2:1).
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Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert betonte im Gespräch mit „SportBild“ die Bedeutung des Achtelfinals für Union. „Es ist die nächste Möglichkeit, wieder etwas Historisches zu schaffen, nachdem wir in der Runde zuvor Ajax Amsterdam ausgeschaltet haben“, sagte er. Zudem beruhigte Ruhnert die Anhänger der Eisernen mit Blick auf die zuletzt aufgekommenen Gerüchte, dass er zum DFB wechseln könnte: „Ich bin bei Union – und ich fühle mich dort super wohl. Es gibt aktuell keinen Grund, den Job zu wechseln.“ (mit dpa)