Die Verpflichtung von Angreifer Benedict Hollerbach war beim 1. FC Union Berlin in der Sommerpause ein vieldiskutiertes Thema. Der Transfer des Stürmers, der mit dem SV Wehen Wiesbaden den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft hatte, wurde von Diskussionen um sein Verhalten auf Social-Media-Kanälen begleitet.
Der Verein hat angekündigt, dieses Thema anzugehen und gemeinsam mit dem Spieler zu klären.

Rückschlag für Hollerbach bei Union Berlin

Sportlich muss der Neuzugang indes Rückschläge verarbeiten. „Ich komme in die Mannschaft mit dem Anspruch, mich zu etablieren, als Stürmer viele Tore zu machen und Verantwortung zu übernehmen. Von daher bin ich enttäuscht über die Nicht-Nominierung für die Champions League“, sagte der 22-Jährige in einer Medienrunde am Dienstag und zeigte dabei auch Verständnis, „die Kadersituation gibt es nicht her. Das gilt es für mich anzunehmen.“
Wie Hollerbach gehören auch Mittelfeldspieler Andras Schäfer sowie Angreifer Mikkel Kaufmann nicht zum Aufgebot. Die Köpenicker beriefen nur 24 statt der 25 maximal möglichen Spieler, da vier Profis nach den Regeln der UEFA vom Verein im Alter zwischen 15 und 21 ausgebildet sein müssten. Bei Union sind dies nur Yannic Stein, Laurenz Dehl und Aljoscha Kemlein.

3840 Fans reisen zum Spiel nach Madrid

Besonders gleich der erste Auftritt bei der Köpenicker Premiere in der europäischen Königsklasse bei Real Madrid am 20. September hätte den Stürmer gereizt. „Bernabeu wäre auch eine schöne Reise, um die Atmosphäre zu spüren“, sagte Hollerbach. Im Gegensatz zu dem ausgeschöpften Gästekontingent von 3840 Unioner Fans, die ihr Team nach Madrid begleiten, weiß Hollerbach noch nicht, ob er mit der Mannschaft mitreisen wird.
Auch in der Bundesliga muss sich Hollerbach, der in der vergangenen Saison mit Wehen Wiesbaden den Aufstieg in die zweite Liga geschafft hatte, hinten anstellen. „Der Kader ist sehr üppig besetzt – auch von den Namen. Als neuer Spieler ist es sehr schwer, Akzeptanz zu erhalten, das kann man nur über Spielzeiten erlangen“, sagte der gebürtige Starnberger, der sein Debüt in der Bundesliga bei der 0:3-Niederlage gegen RB Leipzig gab.

Leihe für Hollerbach noch kein Thema

Natürlich hatte er sich seinen Einstand anders vorgestellt, aber selbst die über eine halbe Stunde Spielzeit sei für ihn ein wichtiger Schritt gewesen, „um mich dem Niveau anzupassen.“
Hollerbach, der weder verwandt noch verschwägert mit dem ehemaligen Profi Bernd Hollerbach ist, hofft auf weitere Einsätze in der Liga oder im Pokal. „Man muss sehen, dass ich eine faire Chance bekomme. Ohne Spielzeit kann ich nicht mein Potenzial zeigen“, sagte der Offensivspieler, der fast seine gesamte Junioren-Zeit bei 1860 und Bayern München verbracht hat, „es kann sein, dass ich nicht so gebraucht werde. Dann muss man sehen. Aber jetzt ist es noch zu früh, über eine Leihe zu reden.“ (dpa)

1. FC Union Berlin – die Fußball-Bundesliga

1. FC Union Berlin – der DFB-Pokal

1. FC Union Berlin – die Champions League

  • Real Madrid – 1. FC Union Berlin; Mittwoch, 20. September 2023, 18:45 Uhr
  • 1. FC Union Berlin – SC Braga; Dienstag, 3. Oktober 2023, 18:45 Uhr
  • 1. FC Union Berlin – SSC Neapel; Dienstag, 24. Oktober 2023, 21:00 Uhr
  • SSC Neapel – 1. FC Union Berlin; Mittwoch, 08.11.2023, 18:45 Uhr
  • SC Braga – 1. FC Union Berlin; Mittwoch, 29. November 2023, 21:00 Uhr
  • 1. FC Union Berlin – Real Madrid; Dienstag, 12. Dezember 2023, 21:00 Uhr

Neuzugänge beim 1. FC Union Berlin

  • Alexander Schwolow (31, Hertha BSC)
  • Brenden Aaronson (22, Leeds United, Leihe)
  • David Fofana (20, FC Chelsea, Leihe)
  • Alex Kral (25, Spartak Moskau, Leihe)

Abgänge beim 1. FC Union Berlin

  • Sven Michel (32, FC Augsburg)
  • Paul Seguin (28, FC Schalke 04)
  • Jamie Leweling (22, VfB Stuttgart, Leihe)
  • Rick van Drongelen (24, Samsunspor, Türkei)
  • Levin Öztunali (27, Hamburger SV)
  • Kevin Möhwald (29, KAS Eupen, Belgien)
  • Tim Maciejewski (22, SV Sandhausen)
  • Morten Thorsby (27, Genua CFC, Italien, Leihe)
  • Tymoteusz Puchacz (24, 1. FC Kaiserslautern, Leihe)
  • Lennart Grill (24, VfL Osnabrück, Leihe)
  • Niko Gießelmann (31, vereinslos)
  • Timo Baumgartl (27, FC Schalke 04)
  • Milos Pantovic (27, KAS Eupen, Belgien)
  • Dominique Heintz (30, 1. FC Köln)
  • Tim Skarke (26, SV Darmstadt, Leihe)
  • Jordan Siebatcheu (27, Borussia Mönchengladbach, Leihe)
  • Malick Sanogo (19, 1. FC Nürnberg)