Was war denn da los? Nach dem so wichtigen 4:2-Sieg des 1. FC Union Berlin gegen den SC Freiburg lief in der Kabine der Eisernen bereits für einen kurzen Moment die Champions-League-Hymne. „Das ist bestimmt der Behrens gewesen“, schmunzelte Kapitän Christopher Trimmel: „Das ist so ein Running Gag.“
Die Champions League als Running Gag bei Union Berlin – an sich völlig verrückt. Aber: An diesem Wochenende könnte es endgültig ernst werden mit der Königsklasse in Köpenick. Am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga haben die Eisernen eine gute Ausgangsposition, um das mit Abstand größte Ding in der Vereinsgeschichte klarzumachen.
Nach 32 von 34 Spieltagen liegt Union Berlin mit 59 Punkten auf Tabellenplatz vier. RB Leipzig (3., 60) und der SC Freiburg (4., 56) sind die Konkurrenten um die zwei noch freien Champions-League-Plätze. Aus drei mach zwei, lautet also das Motto am vorletzten Spieltag.
So sieht das Restprogramm aus: RB Leipzig: Bayern München (A), FC Schalke (H); Union Berlin: TSG Hoffenheim (A), Werder Bremen (H); SC Freiburg: VfL Wolfsburg (H), Eintracht Frankfurt (A).
Und so klappt es mit der Champions League für Union Berlin: Wenn Freiburg am Freitagabend gegen Wolfsburg maximal einen Punkt holt, wäre Union Berlin mit einem Sieg in Hoffenheim am Samstag durch. Sollte Freiburg verlieren, reicht sogar ein Remis in Hoffnung. Holt Freiburg einen Sieg gegen Wolfsburg, wird die endgültige Entscheidung in jedem Fall auf den letzten Spieltag vertagt. Das Torverhältnis (+8 im Vergleich zu Freiburg) spricht für die Eisernen.
Klar, Trainer Urs Fischer hat mit der Champions-League-Hymne derzeit natürlich noch nichts im Sinn. Er fordert volle Konzentration auf die letzten beiden Spiele in Hoffenheim und gegen Bremen. „Wir haben eine gute Ausgangslage, geschafft ist jedoch noch gar nichts. Aber wir haben es in den eigenen Händen“, betont Fischer.
Die Fans des 1. FC Union beschäftigen sich dagegen längst musikalisch mit dem Thema Königsklasse in Köpenick. Beim Sieg gegen Freiburg sangen sie auf die Melodie von „Sailing“: „So 'ne Scheiße, Champions League.“ Der Song könnte die Hymne für die letzten beiden Spiele werden.