Für den 1. FC Union Berlin ist im Viertelfinale des DFB-Pokals Endstation – und zwar verdient. Eintracht Frankfurt dagegen darf dank Randal Kolo Muani vom ersten DFB-Pokal-Finale seit der Titelnacht 2018 träumen. Der Europa-League-Sieger gewann am Dienstag das erste Viertelfinale gegen den Bundesliga-Dritten aus Köpenick mit 2:0 (2:0) und wahrte damit die Chance auf die Reise zum Endspiel nach Berlin.
Kolo Muani sorgte mit zwei Toren (11. Minute/13.) – jeweils nach Vorlage von Mario Götze – vor 49 500 Zuschauern für die frühe Vorentscheidung. Union Berlin war diesmal weitgehend chancenlos und muss sich gezwungenermaßen auf die Bundesliga konzentrieren, wo die Qualifikation für die Champions League realistisch ist.
„Zum dritten Mal hintereinander spielen wir eine katastrophale erste Halbzeit. Die letzten Male hatten wir dann auch Glück, das war heute nicht der Fall und dann läuft man schnell einem Rückstand hinterher. Insgesamt waren wir nicht aggressiv genug“, kritisierte Mittelfeldspieler Rani Khedira.
Millionen-Einnahme für Union Berlin
Zumindest aus finanzieller Sicht hat sich für Union Berlin das Viertelfinale dennoch gelohnt. Denn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zahlt in dieser Spielzeit einen Rekordbetrag aus den Vermarktungserlösen an die Clubs. Inklusive des Startgeldes von 209 247 Euro für die Teilnahme am DFB-Pokal haben die acht Viertelfinalisten jeweils rund 3,1 Millionen Euro kassiert.
Bitter für die Eisernen aus Köpenick: Die vier Clubs, die es in dieser Woche ins Halbfinale schaffen, bekommen für den Einzug in die Vorschlussrunde noch einmal rund 3,35 Millionen Euro. Im Finale erhält der Sieger 4,32 Millionen Euro, der Verlierer 2,88 Millionen Euro. Das bedeutet – der Sieger kassiert in dieser Saison rund elf Millionen Euro.
Weltmeister Götze bereitete das Führungstor des französischen Vize-Weltmeisters genial mit der Hacke vor. Kolo Muani hatte gegen Lennart Grill im Union-Tor keine Mühe. Der 24 Jahre alte Torwart ersetzte wieder den weiterhin angeschlagen fehlenden Frederik Rönnow und begünstigte 93 Sekunden nach dem ersten Gegentor den zweiten Treffer der Eintracht, als er viel zu weit vor seinem Tor stand und vom wieder von Götze eingesetzten Kolo Muani überlupft wurde.
Die Gäste aus Berlin, die am vergangenen Samstag noch klar gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatten (3:0), wirkten in dieser Phase völlig überfordert. Die Fischer-Auswahl hatte zudem Glück, dass der vermeintliche Treffer von Rafael Borré wegen einer Abseitsposition nicht zählte (20.). Nach knapp einer halben Stunde traf Borré nur die Latte, Kristijan Jakić schoss aus der Distanz knapp am Tor vorbei (28.) – der Rückstand hätte für die Berliner früh höher ausfallen können.
Union Berlin jetzt gegen Dortmund
„Wir sind mit dem 2:0 gut bedient“, sagte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert in der Halbzeitpause bei Sky. In der Liga liegen die Köpenicker mit 51 Punkten auf Königsklassekurs, das zweite Pokal-Halbfinale in Folge war aber zu diesem Zeitpunkt weit weg.
Im Verlauf der zweiten Halbzeit steigerten sich die Berliner, hatten aber weiterhin Mühe, sich klare Torchancen zu erspielen. Josip Juranovic schoss einen Freistoß knapp über das Frankfurter Tor (78.), Jamie Leweling scheiterte am Frankfurter Torwart Kevin Trapp (86.). Die Hessen verwalteten davon abgesehen den Vorsprung geschickt. In der Bundesliga geht es für Union Berlin mit dem Gastspiel bei Borussia Dortmund am Ostersamstag weiter.