CHRISTIAN LINDNER: Der 32-jährige Generalsekretär wurde Ende 2009 mit einem Traumergebnis in sein Amt gewählt. Seitdem nimmt er unermüdlich nicht nur die FDP, sondern auch Parteichef Westerwelle in Schutz - der ihn als eines der größten Talente in der FDP sieht. Mit seinem beherzten Auftreten sorgte Lindner dafür, dass der FDP in schwierigen Zeiten noch größeres Ungemach erspart blieb. Das brachte dem smarten Politaufsteiger aus dem Rheinland viel Respekt ein. Mit seiner Forderung, die alten Akw endgültig vom Netz zu nehmen, spaltet Lindner derzeit die Liberalen. Doch Tag für Tag mehren sich die Forderungen aus der FDP, er solle Westerwelle ablösen. Schon als Jugendlicher trat der in Wuppertal geborene Lindner in die FDP ein. Der Politikwissenschaftler entschied sich früh für ein Berufsleben in der Partei, im Herbst 2009 zog er in den Bundestag ein.
PHILIPP RÖSLER: Der 38-Jährige ist ein Vertrauter Lindners. 2009 brachten die beiden gemeinsam ein Buch zum Thema Freiheit heraus. Auch Rösler blickt auf ein anstrengendes erstes Amtsjahr zurück und musste auf dem verminten Gelände der Gesundheitspolitik bestehen. Nicht nur Ärzte, Kassen oder Sozialverbände fallen gerne über ihn her, auch die CSU setzte ihm ordentlich zu. Dennoch konnte der jüngste Minister im Bundeskabinett das Thema Gesundheitsreform vorläufig abschließen. Parteipolitisch ging es für Rösler, der 1973 in Vietnam geboren und dann von deutschen Eltern adoptiert wurde, stets steil nach oben. In Niedersachsen wurde er zunächst FDP-Fraktionschef im Landtag, übernahm dann den Landesvorsitz und wurde schließlich Wirtschaftsminister. Im Herbst 2009 folgte der Vater von zwei kleinen Zwillingsmädchen dem Ruf nach Berlin.
DANIEL BAHR: Der 34-Jährige startete seine Parteikarriere ebenso wie Lindner bei der nordrhein-westfälischen FDP, deren Chef er seit kurzem ist. Der gelernte Bankkaufmann und studierte Volkswirt setzte früh auf das Thema Gesundheit, wählte im Studium den Schwerpunkt Internationales Gesundheitsmanagement. In den Bundestag zog Bahr schon 2002 ein und avancierte 2005 zum gesundheitspolitischen Sprecher seiner Fraktion. Als Parlamentarischer Staatssekretär im Gesundheitsministerium arbeitet er seit Herbst 2009 eng mit Rösler zusammen. Im Sommer 2010 sorgte der bis dahin besonnen auftretende Liberale für einen Eklat, als er der CSU im Streit um die Gesundheitsreform eine "Wildsau"-Politik vorwarf. In der aktuellen FDP-Personaldebatte fordert Bahr seine Partei auf, "mit Ruhe und Anstand" zu agieren.