Seit dem sechsten Lebensjahr ist die Leichtathletik ihre Leiden-schaft. Und sie hat im Lauf der Zeit schon in allen Altersklassen Erfolge feiern können. Ihr bisher größter Triumph gelang ihr aber Ende August des vergangenen Jahres: Libby Buder holte bei ihrer ersten Teilnahme bei deutschen Meisterschaften gleich den Titel im Siebenkampf der Altersklasse W 14. In Wesel (Nordrhein-Westfalen) erreichte sie dabei 3891 Punkte. Zudem wurde die 14-Jährige mit 1,72 Metern Norddeutsche Meisterin der U 16 im Hochsprung. In dieser Disziplin und im Siebenkampf führte die Bad Saarowerin 2018 die deutschen Bestenlisten an.
Joachim Weihrich, der die Leichtathletin seit fünf Jahren bei der SG Gaselan Fürstenwalde trainiert, hält große Stücke auf seinen Schützling. „Libby hat absolute Qualitäten im Sprungbereich und angeborene Fähigkeiten wie zum Beispiel geringe Kontaktzeiten am Boden. Sie ist sehr willensstark und ehrgeizig und hat ein großes Durchsetzungsvermögen. Das ist ideal für den Leistungsport. Gepaart mit ihrem Talent kann sie es weit bringen.“
Am Sonntag steht für die Sportlerin, die im Februar ihren 15. Geburtstag feiert, eine Premiere an: Libby Buder wird in der Rudolf-Harbig-Halle in Berlin erstmals einen Dreisprung-Wettkampf bestreiten – und das in der U 18. „Ich werde versuchen, mich in dieser Disziplin für die deutschen Meisterschaften im Sommer in Bremen zu qualifizieren“, sagt die Schülerin der 9. Klasse am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Fürstenwalde (Notendurchschnitt 1,8), wo neben Sport Englisch ihr Lieblingsfach ist.
Mit Schule und Training – vier- bis fünfmal in der Woche, davon ein- bis zweimal im Bundesleistungszentrum in Kienbaum – sind es für Libby immer lange Tage. „Früh um sieben geht es zur Schule, und um 19 Uhr bin ich erst wieder zu Hause. Zwischen Unterrichtsende und Trainingsbeginn lerne ich und mache Hausaufgaben. Da bleibt keine Zeit für andere Hobbys.“ So ist sie auch froh, dass ihre Mutter mit Australian-Shepherd-Hündin Kiri Gassi geht. „Ich werde in diesem Jahr versuchen, Kiri mehr abends beim Laufen mitzunehmen“, sagt Libby Buder.
Überhaupt ist sie ihrer ganzen Familie sehr dankbar, die sie von Anfang an bei ihrem Sport unterstützt. Mutter Christina und Vater Robert begleiten die Tochter zu den Wettkämpfen, fahren sie zum Training nach Fürstenwalde und holen sie auch wieder ab. Bruder Alec (19) und Oma Ruth drücken die Daumen. Und die Großeltern Angelika und Thomas Bolatzky sind bei jedem Wettkampf dabei, versorgen auch die anderen Sportler und feuern sie an. „Das motiviert mich sehr“, sagt Libby Buder.
Zur Leichtathletik ist sie durch ihre vier Jahre ältere Cousine Luisa Kosch gekommen, von der sie viel gelernt habe und die inzwischen an der Sportschule beim SC Neubrandenburg trainiert. „Ich wollte immer das machen, was sie macht“, sagt Libby. Da wundert es auch nicht, dass sie den Wunsch hat, gemeinsam mit ihrer Trainingsgefährtin Mia Merten ebenfalls nach Neubrandenburg zu gehen.
Und was macht für sie den Reiz an der Leichtathletik aus? „Das ist eine sehr vielfältige Sportart, in der ich mich in verschiedenen Feldern probieren kann“, erklärt die 14-Jährige, die pro Jahr 30 bis 35 Wettkämpfe absolviert. „Es macht mir alles großen Spaß, was eine wichtige Voraussetzung für Erfolge ist.“ Vor Wettkämpfen sei sie schon angespannt, mache sich aberkeinen Druck. Ihre aktuellen Bestleistungen: Weitsprung5,69 m und Hochsprung 1,72, Speer (500 Gramm) 37,26 und Kugel (3 Kilo) 10,98, 80 m Hürden 11,94 Sekunden, 100 m 12,99 und 800 m 2:30,61 Minuten.
Und die Bad Saarowerin ist zugleich sehr stolz, für die Sportlerwahl nominiert zu sein. Die Aufmerksamkeit sei in der Schule und im Heimatort groß. „Das ist ein schönes Gefühl“, sagt Libby Buder.
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