Im letzten Kriegswinter wird eine Gruppe von GIs beauftragt, feindliche Scharfschützen aufzuspüren und auszuschalten. Die machen den Alliierten in unzugänglichen Bergen Italiens das Leben schwer. Bevor der Trupp jedoch aufbricht, stellt ein Zwischenfall das Kameradschaftsgefüge auf die Probe.
Feinde überall
Denn der Platoon-Sergeant erschießt bei einem Feuergefecht ohne zwingenden Grund eine Zivilistin, begründet dies später mit einem Querschläger gegenüber den Vorgesetzten. Damit ist das Vertrauen weg, eben jener Kit, der in schwierigen und gefährlichen Situationen den Zusammenhalt und damit das Überleben der Truppe sichern muss.
Angeführt von einem italienischen Partisanen marschiert man so immer weiter ins unwirtliche Berg- und Waldland hinein und fühlt sich dabei von womöglichen und tatsächlichen Feinden umzingelt. Am schlimmsten aber ist die Unsicherheit untereinander, ob man den anderen vertrauen und sich auf sie verlassen kann.
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Der Titel „Peace“, den das zugrundeliegende Buch von Richard Bausch trägt, war dem deutschen Verleiher wohl nicht spektakulär genug. Zumal es sich ja um einen Kriegsfilm handelt. Ob mit dem, nun wiederum englischen Titel viele etwas anfangen können, sei einmal dahingestellt. Auch hat Robert David Port bei seinem Langfilmdebüt mitnichten einen Actioner inszeniert, was die aktuelle Überschrift ein wenig weissagt.
Kurzum, den Zuschauer erwartet eher das Psychogramm einer Gruppe von Soldaten, denen das wichtigste im Kampf fehlt. Nämlich die innere Sicherheit, sich auf den Mann neben einem verlassen zu können. Diese (Selbst)Zweifel vermag Port mit seinem fast kammerspielartigen angelegten Szenario recht gut und auch glaubwürdig an den Zuschauer zu bringen.
Militärische Kenntnis unzureichend
Für den Rest der Handlung trifft das leider weniger zu. Die Jungs marschieren mitten auf der Straße und laut palavernd durch die Gegend, rauchen in einem Zug und lassen auch gern mal einem Gefühlsausbruch hörbar freien Lauf. Die Suche nach und damit verbunden die Deckung vor Scharfschützen sah wohl auch damals anders aus. Taktik und Tarnung Fehlanzeige.
Der Regisseur lässt hier ganz offensichtlich jedwede militärische Kenntnis vermissen, was natürlich die Glaubwürdigkeit des Plots massiv untergräbt. Und leider ist der auch sonst von der Gangart nicht anders als das unvorsichtige Schlendern der Protagonisten durch die italienische Pampa.
Leave no man behind
Genre: Drama; FSK: 16 Jahre; Laufzeit: 99 Minuten; Verleih: Black Hill; Regie: Robert David Port; Alexander Ludwig, RJ Fetherstonhaugh, Mitch Ainley; USA 2019