Pandemien rechtzeitig erkennen, Krisenregionen schnell mit Impfstoffen versorgen - das ist die Vision von Peter Swann. Sein Satelliten gestütztes System soll die Weltgesundheit nachhaltig beeinflussen. Doch der Start verläuft alles andere als erfolgversprechend. Denn die Trägerrakete explodiert kurz nach dem Start.
Attentat in Französisch Guayana
Der Multimilliardär glaubt zu keinem Zeitpunkt wirklich an einen Unfall oder technisches Versagen. Und so engagiert er auf Anraten seiner Lebensgefährtin, der Ärztin Dr. Grace Davila, den ehemaligen Spionageabwehroffizier Vincent Corbo. Beide haben eine gemeinsame Vergangenheit. Gleiches trifft auf den Berater von Swanns Schwester zu. Allerdings sind Corbos Erinnerungen daran weit weniger angenehm. Schon nach kurzer Suche findet der Militärspezialist in Französisch Guayana tatsächlich Hinweise auf ein Attentat.
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Und als er, Swann und Davila kurz danach nur knapp einem Anschlag entgehen, weiß Corbo, dass er auf der richtigen Spur ist. Wohin die allerdings führt, ist vollkommen unklar. Denn nicht nur innerhalb der Milliardärsfamilie gäbe es Motive, das Unterfangen zu torpedieren. Auch außerhalb hat Swann nicht nur Freunde. Und - kein Wunder - es mischt ebenso die organisierte Kriminalität mit.
Satelliten gegen Pandemien
Mit Satelliten Pandemien vorbeugen und bekämpfen - was für ein hehres Ansinnen und so zeitgemäß dazu. Auf den ersten Blick hätten es die Serienerfinder nicht besser treffen können. Dazu scheint die spleenige Idee eine, auf die auch ein Elon Musk hätte kommen können. Und ja, was für ein Zufall, dass Brendan Fraser als der Superreiche im Film irgendwie dem aus dem realen Leben ein wenig ähnlich sieht - wenngleich Fraser mittlerweile den doppelten Umfang im Vergleich zu Mumie-Zeiten vorweist.
Eine Rolle für den Produzenten
Doch kaum sind die Explosionsspuren am Himmel über dem Startplatz verraucht, spielen der Gesundheitsaspekt und innovative Ideen nur noch eine Nebenrolle. In den Mittelpunkt rückt - wie das Cover unschwer verrät - die Action. Dafür braucht es Typen, denen man das gefährliche Geschäft auch abnimmt. Und dazu gehört Fraser beileibe nicht. Dennoch mischt er immer an vorderster Front mit. Da der Hollywood-Star auch als Produzent auftritt, beschleicht den Zuschauer das ungute Gefühl, dass er sich hier eine Rolle erkauft hat. Denn dass der Auftraggeber selbst seine Haut zum Markte trägt, erscheint doch eher unglaubwürdig.
Action auch mit Abwechslung
Tom Welling, seine Film-Truppe bis hin zu Ken Duken machen ihre Sache aber recht gut. Gleichwohl wird das Action-Genre nicht neu erfunden. Schießen, prügeln und reichlich effekthaschende Explosionen - dazu ein paar politisch ambitionierte Rückblicke auf Konfliktfelder der jüngeren Vergangenheit - The Professionals tut zumindest einiges dafür, den Schein von Abwechslung zu wahren. Da auch das Setting recht ordentlich gelungen ist, passt das soweit. Ein wenig fehlt allerdings die Spannung, was dem Umstand geschuldet sein kann, dass sich die Handlung der Staffel 1 über zehn Folgen erstreckt. Da ist es von Hause aus schwer, stets zu überraschen.
The Professionals Staffel 1
Genre: Action; FSK: 12 Jahre; Laufzeit: 480 Minuten; Verleih: Leonine; Regie: diverse; Tom Welling, Brendan Fraser, Elena Anaya; RSA/D/Ir 2020