Eine Methangas-Explosion sorgt in einer Diamanten-Mine im Norden Kanadas für den Katastrophenfall. Kumpel sind eingeschlossen, Hilfe ist dringend notwendig. 30 Stunden bleiben, um Spezialausrüstung in die abgelegene Gegend zu bringen. Und das geht nur über zugefrorene Seen, über die berüchtigten Ice Roads.

Krimi auf dem Eis

Die sind eigentlich ein sicherer Transport-Weg. Eigentlich. Denn Ende März klettern auch nahe am Polarkreis die Temperaturen vor allem in der Sonne nach oben. Und die Trucks mit den Spezialbohrköpfen wiegen mehr, als man dem Eis zumuten sollte. Dazu muss alles schnell gehen, was auch nicht unbedingt vorteilhaft für das Unterfangen ist. Zu allem Übel, so scheint es, sind Unfall und Rettungsaktion mitnichten allein vom Zufall bestimmt.

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Katastrophen-Szenarien machen sich immer gut im Action-Genre. Es muss schnell gehen und der Weg ist das Ziel, dazu gefährlich. Beste Voraussetzungen für einen kurzweiligen Heimkino-Abend. Jonathan Hensleigh muss das aber als Story zu wenig gewesen sein. Deshalb hat er, der er Buch und Regie verantwortet, der gefährlichen Überfahrt über bröckelndes Eis noch eine Kriminalgeschichte beigemischt, die für Abwechslung in der Story sorgen soll. Letzteres ist gelungen, allerdings zum Preis ziemlicher Konfusion. Denn einen nachvollziehbaren Grund für Explosion und Sabotage kann der Zuschauer nicht so wirklich ausmachen.

Echte Kerle

Dafür legt sich Liam Neeson mal wieder richtig ins Zeug. Prügel- und Schießeinsätze halten sich hier zwar für ihn in Grenzen, aber hinter dem Steuer eines großen Trucks und im eiskalten Wasser darf er durchaus zeigen, was für ein Kerl er ist. Dazu gibt’s eine emotionale Brüder-Geschichte. Das passt. Man sollte allerdings in Sachen Physik die Messlatte nicht allzu hoch anlegen. Denn was uns Hensleigh hier zeigt ist mitunter abenteuerlich.

Effekte vor allem digital

Apropos zeigt. Wer zur UHD greift darf dank hoher Auflösung und HDR die Schneewüste in all ihrer weißen Pracht besonders beeindruckend genießen. Allerdings ist das wirklich gute Bild Segen und Fluch zugleich. Denn es offenbart leider etwas zu oft die Special Effects als rein digitale. Um so höher ist Liam Neeson anzurechnen, dass der offensichtlich tatsächlich ins Eisloch gestiegen ist.

The Ice Road

Genre: Action; FSK: 16 Jahre; Laufzeit: 109 Minuten; Verleih: Capelight; Regie: Jonathan Hensleigh; Liam Neeson, Marcus Thomas, Amber Midthunder; USA 2021