Als die aktuelle Ikone der NBA will LeBaron James natürlich, dass auch sein Sohn Dom in die Fußstapfen des Vaters tritt. Doch der Zwölfjährige interessiert sich eher für Videospiele, entwickelt gar selbst eines. Dass es darin ebenfalls um Basketball geht, interessiert den 2,06-Meter-Hühnen wenig. Um so mehr den Algorithmus, der die Warner-Server beherrscht.

Algorithmus bockt

Der ist nämlich sauer, weil sein Vorschlag für einen neuen Film mit dem Superstar von dem und den Firmenbossen abgelehnt wurde. Das ist zu viel Old School für den virtuellen Geist, der sich lieber an den Sohnemann hält. Der zeigt, dass er Spaß am Videospiel hat und ist für die KI genau der richtige Partner, den anderen eins auszuwischen.

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Mittlerweile sind also LeBaron und Dom selbst in der Welt aus Bits und Bytes gefangen, so wie auch die Tunes. Heraus geht es nur wieder über einen Sieg gegen die Goons, jenen Haufen, den der Algorithmus aus dem Spiel des Jungen und eigenen Vorstellungen geformt hat. Das Problem: Seine Welt, seine Regeln. Da reicht ein Basketball-Star bei weitem nicht aus, um genügend Körbe zu werfen.

LeBaron wie einst Michael Jordan

Wie einst Michael Jordan wird nun auch King James zum  Partner von Bugs Bunny & Co. Und wie schon vor 25 Jahren geht es um nichts weniger als die Existenz der beliebten Zeichentrick-Figuren. Während His Airness seinerzeit durch den Film selbstkritisch auf seinen Ausflug ins Baseball-Geschäft schaute, nimmt sich LeBaron eines größeren Themas an. Die Beziehung von Vater und Sohn steht im Mittelpunkt und vor allem der Respekt voreinander. Denn auch, wenn der eine Superstar ist, muss der andere nicht zwangsläufig auch dessen Weg einschlagen. Das ist die erzieherische Kernaussage der wilden Mischung aus Realfilm, Animation und CGI-Zauberei.

Reise durchs Warner Universum

Nun kann man darüber streiten, ab LeBarons Schauspielkünste annähernd den seiner auf dem Parkett sind. Er ist sich aber nicht zu schade, hier mal den zu geben, der Prügel einstecken, sich fügen muss und letztlich auch ein Fehlverhalten eingesteht. Das dürfte bei der Fanschar ankommen. Bei dieser Gelegenheit macht Warner Bros noch mächtig Eigenwerbung für alles, was dem Universum entspringt und der Zuschauer bei einem Flug durch die Festplatten des Studios zu sehen bekommt, Harry Potter eingeschlossen. Die Geschichte selbst ist zwar eher dünn und vorhersehbar, dafür aber technisch um so spektakulärer umgesetzt worden. Hier gibt es ordentlich was zum sehen und staunen für die ganze Familie. Wirklich nette Wochend-Nachmittag-Unterhaltung.

Space Jam: A New Legacy

Genre: Animation/Komödie; FSK: 6 Jahre; Laufzeit: 115 Minuten; WHV; Regie: Malcolm D. Lee; LeBron James, Don Cheadle, Cedric Joe; USA 2021