Kaum als Ehrenbürger der Vereinigten Staaten für die Stabilisierung der New Yorker Freiheitsstatue gekürt, erwarten Gustave Eiffel in der Heimat neue Herausforderungen. Er soll ein Besuchermagnet für die Weltausstellung 1889 in Paris bauen.
Hässlicher Metallturm statt Metro
Doch der mittlerweile berühmte Ingenieur hat wenig Lust dazu. Er möchte etwas für die Ewigkeit errichten und nicht einen hässlichen Metallturm, den man wieder abreißen wird. Mit seinen Plänen für die Pariser Metro indes kommt Eiffel bei den Stadtoberen wenig voran. Und als er dann noch eine mysteriöse Frau trifft, wirft er alle Vorhaben über Bord.
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Dabei ist jene Adrienne Bourgès für den Stahlbaumeister keine Unbekannte. 20 Jahre zuvor, als er mit der Errichtung der Eisenbahnbrücke von Bordeaux erste Lorbeeren einheimste, hatte er sich in die Tochter aus gutem Hause schwer verliebt. Man wollte gar heiraten. Doch einige Schicksalsschläge verhinderten das große Glück, das Eiffel nun zwei Dekaden später glaubte dennoche einfangen zu können. Der Eiffelturm sollte daher als Zeichen der ewigen Liebe dauerhaft in den Pariser Himmel ragen.
Zeichen ewiger Liebe
So zumindest erzählt Martin Bourboulon die Geschichte um den berühmtesten Turm der Welt. Wohl, weil dessen Entstehungsdarstellung drohte ungemein technisch zu werden, wurde die Lovestory einfach drumrumgestrickt. Kann man so machen und schaut sich auch unterhaltsam weg. Dennoch ist selbst der wenig fachlich beschlagene Zuschauer am Ende vielleicht nicht wirklich glücklich.
Eiffelturm fast Nebensache
Denn das spektakulärste am Plot ist und bleibt die Errichtung der einmaligen Stahlkonstruktion. Einige Bildhappen vom Erdgeschoss oder gar den abenteuerlichen Arbeiten unterhalb der Erdoberfläche machen Appetit auf mehr. Der Hunger aber wird nicht gestillt. Es gibt einige tolle Ansichten in luftiger Höhe, wo Eiffel selbst mit einem Megaphon übers Stahlgeplänk tänzelt, all dass sind aber nur Momentaufnahmen. Viel ausführlicher, viel intensiver und begleitet von Rückblenden, wird die Liebesgeschichte erzählt. Die berührt zwar, ist aber weder neu noch innovativ. Und am Ende ist sie eher das Hauptelement mit Eiffelturm als Beigabe. Es hätte umgekehrt sein sollen. Aber immerhin: Mit der Vermutung, dass die Form der Konstruktion eines „A“s wie Adrienne keine Zufall sein kann, führt man das Ganze wenigstens logisch zuende.
Eiffel in Love
Genre: Drama; FSK: 6 Jahre; Laufzeit: 109 Minuten; Verleih: Constantin; Regie: Martin Bourboulon; Romain Duris, Emma Mackey, Armande Boulanger; F 2021