Michael und Milo eint von Kindesbeinen an das gemeinsame grausige Schicksal. Eine unheilbare Blutkrankheit lässt sie nur an Krücken laufen und begrenzt darüber hinaus absehbar die Lebenszeit. So kämpfen sie gemeinsam gegen das Unausweichliche an: Den frühen Tod.

Experimente mit Fledermaus-Blut

Als Erwachsene dann scheinen sie vor einem Durchbruch zu stehen. Michael, mittlerweile Dr. Morbius, forscht erfolgreich mittels der Kombination aus menschlichem und tierischem Blut, Milo finanziert das kostspielige Unterfangen. Vampirfledermäuse schließlich bringen den Durchbruch. Und so wagt Michael einen ersten Versuch an sich selbst. Das Ergebnis ist unglaublich: Für eine gewisse Zeit wird er zur menschenähnlichen Fledermaus-Kreatur, kann somit nicht nur ungemein gut hören, sondern ist auch unendlich stark und ultra schnell.
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Die Wirkung lässt aber nach einigen Stunden nach, der Körper verfällt wieder in den Ausgangszustand. Doch als Nebenwirkung entwickelt der Mensch nun, so wie die Fledermäuse, einen unstillbaren Durst nach Blut. Anfangs kann Morbius diesen mit künstlichem Lebenssaft stillen, aber der Durst nach echtem wird immer größer. Zu allem Unglück hat sich Milo selbst die entsprechende Injektion verabreicht. Ihn überzeugt die Wirkung dermaßen, dass ihm die Nachteile egal sind, ebenso wie die Leben Unschuldiger. Und so wird der beste Freund von Morbius dessen größter Feind.

Jared Leto schräg drauf

Mit „Morbius“ erlebt ein neuer Held aus dem Marvel-Universum sein Langfilm-Debüt. Und der in Action-Dingen nicht ganz unerfahrene Daniel Espinosa hat die Hauptrolle mit Jared Leto besetzt. Der Oscar-Preisträger war schon in einigen Rollen ziemlich schräg drauf und darf hier noch einmal alles aus sich herausholen. Dabei wird er tatkräftig von der CGI-Abteilung unterstützt, die die Verwandlung des Wissenschaftlers in beeindruckenden Bildern Wirklichkeit werden lässt.
Halb Fledermaus, halb Mensch. Jared Letos CGI-Verwandlung.
Halb Fledermaus, halb Mensch. Jared Letos CGI-Verwandlung.
© Foto: Sony
Das gilt für den gesamten Streifen, der bis auf wenige Minuten vor allem eines kennt: HighSpeed. Espinosa muss dabei nicht besonders aufpassen, denn neben den beiden Hauptakteuren gibt es eigentlich nur noch die Mitarbeiterin des Doktors, die eine einigermaßen Figurenzeichnung abbekommt. Alle anderen sind fast ausschließlich Opfer. Und auch die Story selbst läuft ziemlich geradlinig ab. Zwar nicht von Anbeginn an ersichtlich, aber dann recht bald klar, ist die Entwicklung, dass aus den einst besten Freunden erbitterte Feinde werden. Trotz aller Rasanz lässt sich das Drehbuch dann aber immer wieder Zeit für kleine Anklänge an die filmische Vampirhistorie. Der beste ist wohl, dass das Schiff, auf dem das erste Experiment stattfindet, „Murnau“ heißt.

Bestes Bild via 4K

Bei einer Comic-Umsetzung erwartet der Zuschauer allerdings ohnehin keine inhaltliche Tiefe. Hier ist Unterhaltungswert gefragt. Und den liefert Espinosa ohne Frage. Die Kämpfe sind gut choreografiert, optisch beeindruckend umgesetzt. Vor allem via 4k UHD geht da dann auch kein Detail verloren. Überhaupt ist das Bild die große Stärke. Denn anders als oft in höchster Auflösung, „saufen“ die Ansichten vor allem nachts und bei Dunkelheit nicht in Abstufungen von Grau ab. Nicht zuletzt ermöglicht 4k die Darstellung auf großen Bildschirmen, wo „Morbius“ besonders gut wirkt.

Morbius

Genre: Action; FSK: 12 Jahre; Laufzeit: 104 Minuten; Verleih: Sony Pictures; Regie: Daniel Espinosa; Jared Leto, Matt Smith, Adria Arjona; USA 2022