Bisher sorgten King Kong und Godzilla schön getrennt voneinander in ihren Lebensräumen für Aufregung. Nun treffen die beiden Super-Monster aufeinander und es gibt jede Menge Kleinholz. Schuld an allem ist - mal wieder - der Mensch. Denn ein paar von der Spezies wollen einfach größer sein als die bisher gewaltigsten Titanen.
Aufeinandertreffen der Titanen
Auf Skull Island liegt Kong in der Sonne und mümmelt entspannt an einem Riesenfarn. Doch die lockere Atmosphäre täuscht. Denn immer wieder entlaubt der Monsteraffe einen Mammut-Baum, um diesen dann einem Speer ähnlich gen Himmel zu schleudern. Dort bleibt das Stück Holz stecken und entlarvt, dass das idyllische Habitat ein künstliches ist. Irgendwo in der Nähe von Hawaii hat der Mensch dem Riesenprimaten einen Rückzugsort erschaffen. Doch Kong ist unruhig. Irgendwas stört seine Kreise.
Youtube
Einige tausend Kilometer entfernt ein ähnliches Bild. Seit Jahren friedlich im Meer unterwegs kommt Urzeit-Drache Godzilla plötzlich an Land und verwüstet ganze Städte. Die Wissenschaft ist ratlos und man mutmaßt, dass dies etwas mit Kong zu tun haben könnte. Um ein Zusammentreffen der beiden Titanen zu vermeiden, soll der Affe in eine Zwischenwelt weit unter der Erdkruste verbracht werden. Hier, so die Vermutungen, ist auch Kongs Heimat. Das Problem: Freiwillig will Kong dort nicht hin und der Transportweg geht zwangsläufig übers Meer. So kreuzen sich die Wege der beiden Monster schneller als befürchtet. Dabei zeigt sich jedoch auch, die Ursache für die Aggressivität liegt gar nicht beim jeweils anderen. Vielmehr will ein Wissenschaftler mit Weltbeherrschungsphantasien einen eigenen Koloss erschaffen. Und das beunruhigt die Originale wirklich. Statt gegeneinander müssen sie nun miteinander kämpfen.
MonsterVerse vereint Godzilla und Kong
Mit King Kong erschuf Hollywood Anfang der 1930er Jahre das erste Filmmonster. Gleichzeitig war dies die Geburtsstunde der Spezialeffekte. Die Japaner schickten in den 1950er Jahren dann mit Godzilla ein eigenes Monster ins Rennen und 1963 trafen die Beiden das erste Mal filmisch aufeinander, gingen dann aber wieder getrennte Wege. Im Rahmen des vor einigen Jahren ins Leben gerufenen MonsterVerse werden die Filmtitanen nun wieder vereint, nachdem sie mit „Godzilla“ und „Kong: Skull Island“ jeweils einen eigenen Auftritt hatten.
Beide Filme zeichnete neben der stets richtungsweisenden Spezialeffekten vor allem aus, dass sie auch eine ordentliche Story aufzuweisen hatten. Vor allem Kongs-Erstauftritt gefiel mit einem Setting, das zum Ende des Vietnam-Krieges angelegt war. Story, Action und Humor hielten sich hier wirklich sehenswert die Waage.
Jede Menge CGI-Action
„Godzilla vs. Kong“ reduziert das alles aufs Wesentliche. Und das war in den Augen von Adam Wingard vor allem der Action-Part, der mit Hilfe der CGI-Abteilung in bisher nicht gesehenen Bildern umgesetzt wurde. Dabei kommt die Geschichte etwas unter die Räder, denn der Bösewicht, der mit Hilfe einer Erfindung die Welt beherrschen und dazu Superkräfte anzapfen will, ist nun wahrlich keine neue Idee. Ohne Frage, dass es Supermonster nicht gibt, steht nicht zur Diskussion, aber nun eine Welt im Innern der Erde zu verorten wirkt noch weniger glaubwürdig. Vielmehr wird dadurch nur die Spielwiese derjenigen erweitert, die Landschaften, Effekte und Geschöpfe am Computer entstehen lassen. Der Realfilm-Part hier jedenfalls schrumpft auf ein Minimum.
Bild und Ton beendruckend
Das alles sieht fraglos beeindruckend aus, selbst aus nächster Distanz. Nicht nur zu Zeiten des Ur-King-Kongs hätte man das Gesehene ohne jeden Zweifel als echt bezeichnet. Ob Monster sich aber ebenso kloppen wie Schuljungen in der Pause, könnte angezweifelt werden. Hier fehlt es irgendwie an neuen Ideen. Die kommen auch dialogseitig nicht daher.
Spätestens ab Filmmitte beherrschen das Gebrüll der Kontrahenten sowie das Bersten von Wolkenkratzern das Geschehen, wenngleich auch dies beeindruckend aus den Boxen kommt. Unterm Strich ein Overkill an Effekten, optisch und akustisch ein Orkan an Eindrücken. Dem gegenüber steht eine dünne Geschichte und vor allem, dass es von allem mehr, aber nicht wirklich eine Weiterentwicklung gibt.
Godzilla vs. Kong
Genre: Action; FSK: 12 Jahre; Laufzeit: 153 Minuten; Verleih: WHV; Regie: Adam Wingard; Alexander Skarsgård, Millie Bobby Brown, Rebecca Hall; USA 2021