Er ist nicht für Gefühle bekannt. Wenn die Zeit abgelaufen ist, holt er sie, die Menschen. So macht das der Tod, den sie in Bayern den Boandlkramer nennen, seit Jahrtausenden. Doch dann passiert’s. Der Sohn der Gefi steht auf der Liste und darf weiterleben. Denn Gevatter Tod hat sich unsterblich verliebt in die Mutter.

Pakt mit dem Teufel

Das bringt allerdings einiges durcheinander im Himmelreich. Denn Ordnung muss sein. Den Jungen kann der Boandlkramer noch irgendwie durchschummeln. Nur kommt er damit seinem Ziel kein Stück näher. Denn die Gefi kann ihn nicht sehen. So geht der Tod einen Pakt mit dem Teufel ein, bekommt echte Lebenszeit geschenkt und darf sich um die Angebetete bemühen. Die allerdings will wieder heiraten, nachdem der Gatte in Russland als verschollen gilt.

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Das wiederum will Maxl nicht wahrhaben und sieht in den Avancen des komischen Typen eine Chance, die Heirat zu verhindern. Was keiner der Beteiligten auf dem Zettel hat, des Teufels Plan ist - natürlich - ein hinterhältiger. Denn wenn dem Herrgott eine Seele vorenthalten wird, gerät die göttliche Ordnung ins Wanken. Darüber kann sich natürlich nur der Teufel freuen und alle anderen brauchen ein Wunder.

Krachlederner Humor

Freunde krachledernen Humors dürfen sich auf unterhaltsame eineinhalb Stunden freuen. Denn Joseph Vislmaier versammelt in der von Bulli Herbig nach einer Idee von Ulrich Limmer und Marcus H. Rosenmüller geschriebenen Geschichte nicht nur, was in Bayern einen komödiantischen Namen hat, sondern präsentiert mit Hape Kerkeling auch ein deutschlandweites Schwergewicht.

Ein Stück Heimatfilm

Die Story ist gewürzt mit schwarzem Humor und wirklich unterhaltsamen Einfällen. Dazu hat man sie in die 1950-er Jahre verortet, in eine Zeit, als immer noch deutsche Kriegsgefangene nach Hause kamen. Das gibt dem ganzen - im positiven Sinne - noch einen guten Schuss Heimatfilm mit. Vor sehenswertem Alpenpanorama darf es so auch mal richtig kitschig werden. Herbig als unbeholfener Tod auf Freiersfüßen mit Topfschnitt und Hochwasserhosen ist immer das passende Gegenstück dazu.

Boandlkramer und die ewige Liebe

Genre: Komödie; FSK: 6 Jahre; Laufzeit: 87 Minuten; Concorde HE; Regie: Joseph Vilsmaier; Michael Herbig, Hannah Herzsprung, HP Kerkeling; D 2021