Marry Me ist die Hoffnung. Mit diesem Song will Pop-Ikone Kat erstmals in ihrer Karriere einen Preis gewinnen. Zur prestigeträchtigen Inszenierung im Vorfeld gehört, dass sie bei der Konzert-Premiere des Liedes ihrem Lover Sebastian auf der Bühne das Ja-Wort geben will.
Pop-Star heiratet Fremden
Kat sagt auch ja, doch zu Charlie, einem Mathelehrer, dem sie bis zu diesem Tag noch nie begegnet war. Der alleinerziehende Vater stand neben seiner Tochter im Publikum und hielt gerade das Schild des Kindes, auf dem „Marry Me“ stand. Für Kat war gerade eine Welt zusammengebrochen, nachdem sie ein Knutschvideo ihres nunmehr Ex-Gatten mit ihrer Assistentin gezeigt bekommen hatte.
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Da die Pop-Diva gewohnt ist, nicht aufzugeben und sich vor allem nicht demütigen lässt, heiratet sie vom Fleck weg einen Wildfremden und krempelt damit vor allem dessen Leben um. Denn weder ständige Kameras noch ein Leben auf Social-Media standen für Charlie bis dato im Focus. Der kommt mit seiner Rolle im Rampenlicht erstaunlich gut zurecht, solange man ihm seinen Mathezirkel lässt. Und tatsächlich strickt das Management von Kat die neuen Zeit- um die Stundenpläne herum. Aber kann das wirklich gut gehen, zwei Fremde und noch dazu aus vollkommen verschiedenen Welten?
Happy End á la Hollywood
Natürlich kann es. Es ist Hollywood. Alles andere als ein Happy End wäre eine faustdicke Überraschung gewesen, mit der nun wirklich niemand gerechnet hätte. Kat Coiro versucht dennoch, die Sache einigermaßen spannend zu machen und lässt sich dafür fast zwei Stunden Zeit. In denen beschreitet die typische Rom-Kom die bekannten Wege. Am Anfang Verwirrung auf allen Seiten, dann das Kennenlernen, man kommt sich tatsächlich näher, plötzlich der Konflikt und schlussendlich ein emotionales und tränenreiches Finale.
JeLo ole, Wilson oje
Kein Vorwurf, so funktioniert das Genre. Und so funktioniert auch dieser Film, wenngleich man sich etwas mehr Mut gewünscht hätte. JeLo geht Null Risiko und spielt, was sie am besten kann: sich selbst. Dies durchaus mit einigen selbstkritischen Einblicken. Aber dennoch ist sie weit weg von ihrem Einsatz etwa bei „Hustlers“. Zur einzigen Enttäuschung dagegen wird der sonst so brillante Owen Wilson. Nicht nur, dass man nun deutlich sieht, wie er hat Hand an sich legen lassen. Auch ohne Botox zeigt sein Spiel kaum Emotionen. Plötzlich der Mann an der Seite eines Superstars zu sein, bringt ihn null aus der Ruhe. Wenn der langweilige Mathelehrer so gewollt war, dann wiederum ist’s großartig.
Weit weg von Wirklichkeit
Am Ende wirkt „Marry Me“ fast schon wie ein überlanger Musik-Clip, für den Jennifer Lopez einige neue und durchaus hörenswerte Songs geschrieben hat. Es gibt ein paar Einblicke ins Leben der Pop-Ikone, wie es wirklich sein könnte und wie ganz sicher nicht. Denn der augenblickliche Rummel um die Hochzeit mit Ben Affleck macht doch ziemlich schnell deutlich, dass es eine so zufallsbedingte Hochzeit mit einem Fremden bei La Lopez wohl nie geben würde.
Marry Me
Genre: Liebesfilm, FSK: o.A.; Laufzeit: 112 Minuten; Verleih: Universal; Regie: Kat Coiro; Jennifer Lopez, Owen Wilson, Chloe Coleman; USA 2022