Das ist also mittlerweile 32 Jahre her und die Nachlassverwalter des Musikers haben das Werk überarbeiten lassen. Via BluRay wird der Zuschauer also Zeuge von - ja, was eigentlich? Das mehrseitige Booklet schildert sehr anschaulich die Entstehungsgeschichte des Filmes, der wie ein überlanger Videoclip daherkommt. Gedreht wurde bei drei Live-Gigs in den Niederlanden und anschließend noch einmal in der Paisley Park Studios von Minneapolis. Was also damals wie heute, dazu in recht ordentlicher Aufarbeitung, auf dem Flat-Screen zu sehen ist, würde man im Wein- oder Spirituosen-Genre als Verschnitt bezeichnen. Ganze Stücke, manchmal auch nur Teile und wiederum teils nur der Sound - Prince ließ immer die besten Aufnahmen sowohl bei Bild- wie auch Ton herausschneiden und zu einem neuen Ganzen zusammensetzen. "Sign ’O’ The Times" ist, so wie es vorliegt, also mitnichten der Mitschnitt eines der Konzerte. Es ist defacto der Film zur 1987-er Platte, denn der Focus liegt vor allem auf deren Tracks. Leider, zum Teil, denn ein paar ältere Songs, die seinerzeit live gespielt wurden, hätte sicher auch den Fans heute zugesagt.
Das Bemühen um Perfektion, nur das Beste aus den einzelnen Auftritten zu verwenden und zur Not Teile davon nachzudrehen, muss man Prince hoch anrechnen. Wer genau hinschaut, wird allerdings durchaus kleinere Brüche erkennen. In Sachen Bild ist die Aufarbeitung für BluRay dann auch an ihre Grenzen gestoßen. Besser als das Ausgangsmaterial geht eben nicht. In Sachen Ton hingegen hat man sich voll verausgabt. Wer hat, kann auch in Dolby Atmos vollen raumfüllenden Klang genießen. Neben dem eigentlichen Hauptfilm gibt eine üppige Dokumentation Einblicke ins Prince-Schaffen und die Entstehung des Streifens. Spätestens jetzt ein rundes Gesamtpaket.
Genre: Musik; FSK: 12 Jahre; 85 Minuten; Verleih: Turbine; Regie: Prince; USA 1987