Brian Harper hat endgültig mit der NASA gebrochen. Denn die lastet dem Astronauten den Tod eines Kollegen bei einem Weltraum-Außeneinsatz an. Harper entgegen behauptet, eine Anomalie im All hätte das Unglück verursacht.

Mond bedroht die Erde

Zehn Jahre später steht der Sternenfahrer vor dem Nichts. Keine Jobs mehr, Familie weg, Wohnung verloren. Und dennoch sagt Brian wieder ja, als er angefragt wird, noch einmal ins All zu fliegen. Doch er tut es nicht der NASA zuliebe, sondern der Menschheit. Denn der Mond droht auf die Erde zu stürzen.
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Dass der Erdtrabant aus der Bahn gekommen ist und nun elliptisch durchs All eiert, ist den Regierenden bekannt. Die Öffentlichkeit jedoch informiert ein gewisser KC Houseman, seines Zeichens Megastrukturenforscher und Verschwörungstheoretiker. Weil ihm niemand glauben will, teilt er seine Erkenntnis auf Twitter, was kurz danach von der Weltraumbehörde bestätigt wird. Diese weiß um ein mysteriöses Loch im Mond, das für alles verantwortlich zu sein scheint. Nun muss jemand hinauf fliegen, um dafür zu sorgen, dass der Trabant wieder auf die richtige Bahn gerät. Ansonsten würde er früher oder später mit der Erde kollidieren.

Vergesst Physik oder Astronomie

Wer sich „Moonfall“ anschaut sollte in jedem Fall vorher vergessen, was er in Physik oder Astronomie gelernt hat. Denn Roland Emmerich tischt dem Zuschauer hier eine ebenso spektakuläre wie abenteuerliche Geschichte auf. Sicher, das Unmögliche, das Wahrscheinliche, aber nicht Bewiesene, liegt im Namen von Science Fiction. Hier sind alle Gedanken erlaubt. Aber selten hat sich das Geschehen so nah an bzw. auf der Erde abgespielt.

Wahre CGI-Schlacht

Wenn aber die Mondgravitation so stark ist, dass sie selbst die Luft zum atmen nach oben zieht, wieso können dann gleichzeitig Teile des Trabanten auf die Erde stürzen. Hier haben die Filmemacher dem Effekt, der Story, alles untergeordnet. Emmerich ist ja von Hause aus niemand, der kleckert. Bei „Moonfall“ klotzt er aber richtig. Die 130 Minuten geraten zu einer wahren CGI-Schlacht, einem Overkill der spektakulären Bilder, die eigentlich fast schon keine Geschichte mehr brauchen. Mitunter wähnt sich der Zuschauer mittendrin in der Apokalypse.

Eine Alien-Konstruktion

Der Twist, dass der Mond letztlich ein Alien-Konstrukt einer vormenschlichen Zivilisation ist, das von einer sich selbst steuernden KI angegriffen wird, ist dann aber vielleicht einigen zu viel. Der Krieg der Maschinen wurde schließlich schon bei „Terminator“ thematisiert. Emmerich bedient sich hier ziemlich hemmungslos, wohl auch, weil der coolen Grundidee, der Himmel fällt uns in Form des Mondes auf den Kopf - siehe auch bei Obelix - keine richtige Lösung folgte. Am Ende ein optisch wirklich unterhaltsames Spektakel, das inhaltlich allerdings nicht so wirklich überzeugen kann.

Moonfall

Genre: Sci-Fi; FSK: 12 Jahre; Laufzeit: 130 Minuten; Verleih: Leonine; Regie: Roland Emmerich; Halle Berry, Patrick Wilson, John Bradley; USA 2021