Wieder ist es ein auffälliges Kleid geworden, mit provokanten Kurven und Bögen. Den unkonventionellen Charakter bewahrend, sollen sie die Eleganz eines Coupé mit der satten Haltung eines Crossovers und den Maßen einer Schräghecklimousine verbinden. Ob das ankommt, muss letztlich jeder Kunde für sich entscheiden.
Auf jeden Fall strahlt der Juke jetzt deutlich mehr Frische und Modernität aus. Und gewachsen ist er auch. So legt er in der Länge um 7,5 cm auf 4,21 m zu, bietet 3,5 cm mehr Breite (1,80 m) und wächst auch um Daumenbreite nach oben (+1,5 cm auf 1,60 m). Die Frontpartie prägt ein dreidimensionaler V-Motion-Grill, der von runden LED-Scheinwerfern (Serie) flankiert wird. An der Silhouette gefallen die robusten Radläufe und Stoßfänger, die sich wie gut trainierte Muskeln absetzen, das scheinbar schwebende Dach im Coupé-Stil sowie die hohe Gürtellinie, was allerdings die Fensterflächen deutlich verkleinert. Die Türgriffe der hinteren Türen sind weiterhin in der Dachsäule versteckt und am Heck strahlen scharfkantige LED-Rückleuchten im Bumerang-Stil.
Viel Wert setzte Nissan auf eine verfeinerte Premium-Charakteristik im Innenraum, wo sich überall Ästhetik und Pfiff die Hand reichen und die Nissan-Designer ihr Konzept gegen die optische Langeweile konsequent weiterentwickelt haben. Der Pilot nimmt auf einem besser einstellbaren Fahrersitz Platz und stellt fest, dass sich durch dünnere A-Säulen die Sicht nach vorn schon mal deutlich verbessert hat. Er registriert neue Soft-Touch-Materialien auf dem Armaturenbrett, der Türverkleidung und im Fußraum. Alle Schalter und Knöpfe im Cockpit sowie das 4,2-Zoll-TFT-Farbdisplay  (ab Ausstattung N-Connecta 7-Zoll groß) sind intutitiv bedienbar.
Und selbst an Platz besteht kein Mangel. Wo er den herzaubert? Vom um knapp elf Zentimeter mehr an Radstand (2,64 m). Davon profitiert vor allem die Kniefreiheit im Fond (+6 cm). Auf allen Plätzen darf man daher im Juke lange Beine haben und den Kopf hoch tragen. Selbst das Gepäckabteil reicht für einen Urlaubstrip mit Familie (422 l).
Beim Antrieb hat man keine Wahl –  es gibt nur noch einen Motor. Der ist zwar nur ein Dreizylinder mit 117 PS, dreht aber in dem 1,2-Tonner dank seines Turbo (200 Nm mit Overboost-Effekt) munter hoch und zieht den pausbäckigen Fünfsitzer ordentlich vom Fleck. Zum Fahrspaß trägt auch die knackig definierte Sechsgangschaltung bei. In flotten 10,4 Sekunden ist der 1,2-Tonner auf Tempo 100, schwimmt auch auf Autobahnen (180 km/h Spitze) prima mit. Wer möchte, kann ab der Acenta-Ausstattung erstmals auch ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (1.600 Euro Aufpreis) mit Schaltwippen am Lenkrad ordern. Unterwegs sorgen 23 Kilo weniger Gewicht als beim Vorgänger, bissfestere Bremsen sowie Verbesserungen bei der Torsionssteifigkeit, der Federung und der Lenkung für noch mehr Fahrspaß.
Auch beim Thema Komfort und Federung gibt es nichts zu nörgeln, stressiges Wanken und Schaukeln kennt das im britischen Sunderland hergestellte Auto nämlich nicht. Nur auf stark ondulierten Straßen kommt bei dem auf Basis des Renault Captur gebauten Juke beim Familienausflug leicht Unruhe auf.
Zur Basis (Visia-Ausstattung, ab 18.990 Euro) des neuen Spaßkasten für Fun und Freizeit gehören u. a. bereits Klimaanlage, Voll-LED-Scheinwerfer, el. einstellbare Außenspiegel, Sportsitze, DAB-Radio, Lenkradfernbedienung, Fensterheber, Tempomat, Berganfahrassistent, Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Verkehrszeichenerkennung. Als weitere Ausstattungsvarianten gibt es neben Visia noch Acenta, N-Connecta, Tekna und N-Design, die als quasi Komplettvariante ab 27.990 Euro zu haben ist.
Rainer Bekeschus

MäMa-Testfahrt: Nissan Juke

Nissan Juke

DIG-T 117 Visia

Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo-Benziner, 117 PS

0 - 100 km/h: 10,4 Sek.

Spitze: 180 km/h

Verbrauch: 5,9 Liter Super

CO²-Wert: 134 g/km

Kofferraum: 422 bis 1088 l

Preis: ab 18.990 Euro