Das ist, da sind sich die Experten einig, ein Ergebnis der in diesem Jahr erfolgten massiven Aufstockung der Förderung: Die "Innovationsprämie" beträgt damit für reine E-Autos bis zu 9.000 Euro; Plug-in-Hybride erhalten eine Förderung in Höhe von bis zu 6.750 Euro. Und damit schrumpfen die noch immer deutlichen Aufpreise bei der Anschaffung eines Stromers. Einen Peugeot 208, von dem im Juli jedes zweite verkaufte Exemplar bei uns elektrisch war, etwa bekommt man als billigsten Benziner laut Liste für 15.100 Euro, als Elektroauto sind (besser ausgestattet) mindestens 29.682 Euro fällig. Das machen 9000 Euro Zuschuss für einen potenziellen Käufer natürlich einen Unterschied. Zumal bei vielen Deutschen so langsam doch die Erkenntnis reift, dass ein Auto ohne Abgase und Lärm sowie mit weniger Verschleiß, weniger Wartungsbedarf Sinn machen kann - zumindest dann, wenn man eine Lademöglichkeit in der Nähe hat.
Beim e-208 muss man mit einer normalen Haushaltssteckdose satte 24 Stunden rechnen, um eine vollständig entladene Batterie, die nach Norm für 340 Kilometer Reichweite sorgt, komplett zu befüllen. Deutlich angenehmer ist es, wenn man etwa in der Garage eine sogenannte Wallbox als Heimladestation installieren kann - da sind noch fünf Stunden fällig. Wer dagegen unterwegs eine Schnellladestation findet, kommt in einer halben Stunde von 0 auf 80 Prozent Ladung beim Schwestermodell des Opel Corsa-e.
Den Reichweitenangaben, die einem vom Peugeot beim Einsteigen angezeigt werden, kann man dabei durchaus vertrauen - es sei denn, man fährt ein Stück Autobahn. Dann schmilzt, selbst wenn man sich mit 120 km/h als Geschwindigkeit begnügt, die verbliebene Kilometerleistung der Batterie wie Eis in der Sonne. Innerorts und auf der Landstraße sieht das zum Glück ganz anders aus.
Grundsätzlich macht es viel Spaß, den elektrischen Kleinwagen mit dem Löwen und seinen 136 PS zu fahren. Er ist nicht nur sehr handlich, sondern hat dank des Elektromotors auch einen tollen Antritt. Den allerdings kann man selbst regulieren. Wem es auf eine möglichst große Reichweite ankommt, begnügt sich im Eco-Modus mit einem Drehmoment von 180 Newtonmeter, im Normalmodus werden daraus 220 Newtonmeter und bei Sport 260 Newtonmeter, die für zum Teil ungestümen Vorwärtsdrang sorgen können.
Platz hat man in dem heute 4,06 Meter langen 208 für einen Kleinwagen ordentlich. Schön ist, dass die Batterie im e-208 so im Fahrzeugboden untergebracht ist, dass man denselben Kofferraum wie beim Verbrenner (265 Liter) hat. In den besseren Ausstattungsvarianten hat der Wagen ein digitales 3D-Kombiinstrument, das dann so richtig zur Elektromobilität passt. Alles in allem ist das ein durchdachtes, für viele Autofahrer alltagstaugliches Rezept. Wer sich nun allerdings sofort auf den Weg zu seinem Peugeot-Händler aufmachen möchte, sei vorgewarnt: Die wegen Corona gestoppte Produktion wurde gerade erst wieder aufgenommen, zunächst werden alle vorhandenen Bestellungen abgearbeitet. Wer jetzt einen e-208 ordert, wird den wohl erst in einem halben Jahr bekommen - und damit zumindest die bis Jahresende gesenkte Mehrwertsteuer als zusätzlichen Kaufanreiz verpassen.