Motor
Beim Mondeo-Facelift wurde nicht nur das Äußere aufgehübscht, der beliebte Kombi ist nun auch mit einem Hybridantrieb erhältlich. Der kombiniert einen Zweiliter-Benziner mit einem Elektromotor, was eine Systemleistung von 187 PS ergibt. Ein regeneratives Bremssystem sorgt dafür, dass die Bremsenergie aufgefangen und gespeichert werden kann, laut Ford gewinnt man so bis zu 90 Prozent der Verzögerungsenergie zurück, die sonst als Wärme verpuffen würde – an die Steckdose kann man diesen Hybrid nämlich nicht stecken. Dank des sofort greifenden Elektrotriebwerks kommt man flott vom Fleck, der Verbrenner schaltet sich dann später – je nach Ladung der Batterie – dazu. Das klappt alles harmonisch und kultiviert im Ton. Vollgas, etwa beim Überholen auf der Landstraße, aber mag die Kombination aus Verbrenner, E-Motor und stufenloser Automatik gar nicht. Unter großem Geheul geht es dann vorwärts – der Sprint von 0 auf Tempo 100 in 9,4 Sekunden sowie das Annähern an die Höchstgeschwindigkeit von 187 km/h ist daher mit einer ziemlichen Geräuschkulisse verbunden.
Karosserie/Ausstattung
Der 4,87 Meter lange Mondeo sieht auch nach der Überarbeitung weiterhin unzweifelhaft nach Mondeo aus, nun aber etwas dynamischer, etwa durch den veränderten Kühlergrill oder die neuen Rücklichter. Trotz des SUV-Booms bleiben Kombis, bei Ford Turnier genannt, hierzulande beliebt. Gleichzeitig ist die Elektrifizierung der Autos in der Gesellschaft ein großes Thema. Insofern ist es konsequent, nach der Limousine nun auch den Kombinationskraftwagen zum Hybrid zu machen.
Wobei man aber auch gleich den großen Hybrid-Nachteil beim Mondeo ansprechen muss: Die Batterie sitzt im Kofferraum, weshalb es der Kombi gerade noch auf ein Ladevolumen von 403 Litern bringt – immerhin 122 Liter weniger als bei einem Mondeo Turnier mit Verbrenner. Für die Insassen allerdings gibt es ordentlich Raum. Zudem ist alles wirklich gut verarbeitet, die Materialien im Mondeo, der im spanischen Valencia vom Band läuft, sind hochwertig. Ab Werk gibt es bereits viel – nämlich sieben Airbags, Audiosystem, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Außenspiegel, Dachreling, Fernlichtassistent, Berganfahrassistent, Tempomat, Nebelscheinwerfer, Fensterheber rundum, Müdigkeitswarner, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennungund fernbedienbare Zentralverriegelung.
Fahrverhalten
Wie man das von Ford erwarten kann, ist das Fahrwerk des Fronttrieblers gelungen. Auch auf schlechten Straßen lässt sich der Wagen von Unebenheiten nicht aus der Ruhe bringen. Die Lenkung ist angenehm direkt und trägt mit dazu bei, dass man Kurven problemlos flott durcheilen kann.
Wirtschaftlichkeit
Einen Mondeo Turnier bekommt man aktuell in einer Werbeaktion (mit 120-PS-Diesel) ab 28.990 Euro. Der Hybrid beginnt erst bei 38.200 Euro. Der offizielle Verbrauch nach neuer Norm von 5,7 Litern Super auf 100 Kilometer (130 g/km CO2) ist nicht weit weg von der Realität – wir brauchten 6,5 Liter. Damit liegt man einen bis anderthalb Liter unter dem Verbrauch eines reinen Benziners vergleichbarer Größe.
Fazit
Kein Sprinter, sondern ein Vertreter des entspannten Gleitens. In Ballungsräumen ist man dabei erstaunlich oft elektrisch unterwegs, was den Verbrauch spürbar senkt. Dafür muss man allerdings auch den Verlust an Kofferraum in Kauf nehmen.