Motor
Für den neuen Captur gibt es derzeit drei Benziner, eine Variante mit Autogas und einen Diesel. Das bedeutet eine Leistungspalette von 100 PS bis 155 PS. Ganz neu ist zudem der Plug-in Hybridantrieb, der es als Kombination aus Benziner und Elektromotor auf eine Systemleistung von 159 PS bringt. Der von uns gefahrene Spitzenbenziner holt aus 1,3 Litern Hubraum bis zu 155 PS und ein maximales Drehmoment von 270 Newtonmetern, das ab 1.800 Umdrehungen zur Verfügung steht. Damit geht es flott voran - in 8,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und auf der Autobahn bis zu 202 km/h Spitze. Sehr gut gefallen hat uns die im Testwagen verbaute Sieben-Gang-Automatik, die nicht nur einwandfrei zum Motor passt, sondern auch mit einem formschönen Wählhebel bedient wird.
Karosserie/Ausstattung
Die Zeiten, als hochbeinige Wagen riesengroß, irre schwer und total geländegängig waren, sind lange vorbei. Sie wurden abgelöst von den SUV (Sport Utility Vehicle, in etwa: sportliches Nutzfahrzeug) getauften Gefährten, die schließlich alle anderen Fahrzeugsegmente in den Schatten stellten. Das liegt auch daran, weil sie in den Außenabmessungen immer kleiner wurden. Renault hat diesen Trend früh erkannt und mit dem 2013 präsentierten Captur, den man vom Kleinwagen Clio ableitete, weltweit Absatzerfolge gefeiert.
Nun steht die Neuauflage beim Händler. Die Form ist unverkennbar an den Vorgänger angelehnt, doch sieht der Captur nun viel dynamischer aus und schaut forscher in die Welt. Mit jetzt 4,23 Meter Länge übertrifft die Neuauflage die erste Modellgeneration um elf Zentimeter. Auch der Radstand wuchs um drei Zentimeter auf 2,64 Meter. Platz gibt es denn auch erstaunlich viel. Und dank einer um 16 Zentimeter zu verschiebenden Rückbank kann man zwischen mehr oder weniger Raum in der zweiten Reihe oder im Gepäckabteil (422 bis 536 Liter) wählen. Zudem gibt es einen flexiblen Gepäckraumboden. Das Handschuhfach zum Herausziehen ist riesig. Die im Innenraum verbauten Materialien haben im Vergleich zum Vorgänger spürbar an Qualität gewonnen.
Deutlich zugelegt hat der Captur auch bei der Verfügbarkeit von Assistenzsystemen. Serienmäßig sind da jetzt Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung an Bord. Erhältlich sind zudem etwa Toter-Winkel- und Querverkehrswarner, Fernlichtassistent sowie ein adaptiver Tempopilot. Ab Werk sind ansonsten stets ESP, sechs Airbags, Voll-LED-Scheinwerfer, beheizbare Außenspiegel, Fensterheber rundum und fernbedienbare Zentralverriegelung vorhanden. Eine Klimaanlage gibt es in der Basisversion nur zusammen im Paket mit einem Radio für 1560 Euro.
Fahrverhalten
Die (Un)Sitte, bei modernen Hochbeinern gar nicht erst Allradantrieb anzubieten, folgt auch Renault. Immerhin kann sich der Fronttriebler dank 17 Zentimetern Bodenfreiheit auf Feldwege wagen. Auf der Straße bietet der Captur einen ordentlichen Kompromiss aus Komfort und Dynamik. Die Bremsen sind bissig, die Lenkung könnte direkter sein.
Wirtschaftlichkeit
Den Einstieg in einen Captur (mit 100 PS) gibt es laut Liste für 17.692 Euro. Mit dem von uns gefahrenen stärksten Benziner geht es aber erst (deutlich besser ausgestattet) bei 25.588 Euro los. Der offizielle Verbrauch von 5,5 Liter Superbenzin (125 g/km CO2) auf 100 Kilometer liegt nur leicht unter dem Spritkonsum im wahren Leben.
Fazit
Der Captur hat in der Neuauflage noch einmal gewonnen – im Design, beim Platzangebot, in der Qualität. Damit ist dieses SUV im Vier-Meter-Format ein wirklich attraktives Angebot.