Subaru hat sich in diesem Corona-Jahr bei uns deutlich besser gehalten als viele andere Marken: Das Minus beträgt bisher 3,6 Prozent, während der Gesamtmarkt um 25,5 Prozent einbrach. So konnte der XV der japanischen Allradmarke sogar um fünf Prozent zulegen.

Motor

Subaru steht seit Jahren nicht nur für Allrad, sondern auch für Boxermotoren. Und hatte als einziger Hersteller sogar einen Diesel, der dem Prinzip der waagerecht gegenüberliegenden Zylinderpaare, die für Vibrationsarmut und flache Bauweise stehen, im Angebot. Angesichts des allgemeinen Imageverlustes des Diesels aber ist es beim aktuellen XV damit vorbei. Stattdessen hat Subaru nun den Boxer-Benziner elektrifiziert, was denn auch e-Boxer getauft wurde. Wobei es sich um keinen Plug-in-Hybrid handelt, der an der Steckdose die Batterie aufladen kann (und mit Umweltprämie vom Staat honoriert wird).
Stattdessen wird die Lithium-Ionen-Batterie von der beim Bremsen entstehenden kinetischen Energie sowie vom überschüssigen Drehmoment des Verbrenners gespeist. Der 17-PS-Elektromotor unterstützt zumeist nur den Zwei-Liter-Benziner mit 150 PS (maximales Drehmoment 194 Newtonmeter bei 4000 Umdrehungen) rein elektrisches Fahren ist lediglich anderthalb Kilometer lang möglich. Dieses Motorpaket macht den XV aber nicht zum Rennwagen. Er lässt sich in 10,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100 beschleunigen. Auf der Autobahn sind 193 km/h möglich. Die Kraftentfaltung wird durch die serienmäßige Automatik behindert, die dem Gummibandeffekt frönt. Wer als Subaru-Freund jedoch am klassischen Boxer hängt, kann weiterhin den 114 PS starken 1,6-Liter-Boxer ordern.

Karosserie/Ausstattung

Als noch niemand über SUV sprach, hatte Subaru schon längst Geländegänger im Angebot. Schließlich steht die japanische Marke mit den sechs Sternen vor allem für den Allradantrieb. Immerhin rollte ja 1972 bei Subaru der erste Großserien-Allrad-Pkw vom Band und die Marke ist der weltgrößte Hersteller von allradgetriebenen Autos. Da kompakte Hochbeiner im Trend sind, lag es für Subaru als Allradanbieter auf der Hand, ebenfalls ein solches Modell zu entwickeln. Das es nun in der zweiten Generation gibt. Während sich Subaru in Sachen Design nicht immer stilsicher zeigt, sieht der 4,47 Meter lange XV mit seinen kurzen Überhängen und dem abfallenden Dach wirklich dynamisch-modern aus. Dazu wurde er im Vergleich zum Vorgänger in der Optik deutlich angespitzt, etwa in der scharfen Frontpartie oder den selbstbewusst ausgestellten Radkästen. Zudem geht es jetzt innen deutlich hochwertiger zu. Und natürlich kommt auch der neue Subaru nicht mehr ohne Touchscreen aus.
Vorn gibt es für die Insassen, die segmenttypisch erhöht sitzen, sehr ordentlich Platz, hinten ordentlich. Die Passagiere profitieren vom guten Radstand. Der 340-Liter-Kofferraum (wegen der Batterie um 45 Liter geschrumpft) erscheint recht flach. Ab Werk hat der XV bereits sieben Airbags, ESP, Berganfahrhilfe, Leichtmetallfelgen, Audiosystem, Fensterheber rundum, Klimaautomatik, Sitzheizung, beheizbare Außenspiegel und fernbedienbare Zentralverriegelung an Bord. Dazu kommen noch das Subaru-Assistenzsystem EyeSight, u.a. mit vorausschauendem Bremsschutzassistenten, adaptiver Geschwindigkeits- und Abstandsregelung, Spurhalteassistent und Anfahr-Kollisionsschutz, und das X-Mode Allrad-Assistenzsystem, das Motor, Allradantrieb und Bremskraft im Gelände abstimmt.

Fahrverhalten

Allrad-Traktion überzeugt natürlich nicht nur bei Eis und Schnee - und auf Waldwegen sowieso. Zudem erfreuen 22 Zentimeter Bodenfreiheit. Die Fahrwerksabstimmung ist jetzt spürbar verträglicher als beim recht straff geratenen Vorgänger, das gefällt. Auch die Lenkung ist mittlerweile angenehm direkt.

Wirtschaftlichkeit

Im Gegensatz zur etablierten Kompakt-SUV-Konkurrenz hat der XV auch in der Einstiegsversion ab Werk Allrad an Bord, womit dann (beim bereits gut ausgestatteten 114-PS-Benziner) laut Liste mindestens 23.093 Euro fällig werden. Beim von uns gefahrenen e-Boxer werden daraus bereits 29.916 Euro. Offiziell verbraucht dieser Wagen 6,5 Liter Super auf 100 Kilometer (149 g/km CO2), einen Liter mehr sollte man mindestens einkalkulieren. Auch als e-Boxer wird der XV also nicht zum Spritsparmeister, was bei einem Allradfahrzeug aber auch nicht so wirklich überraschend ist. Subaru gewährt fünf Jahre Garantie.

Fazit

Ein schickes Kompakt-SUV vom Allradspezialisten, mit viel Technik bereits ab Werk - das passt. So wirklich elektrisierend ist der e-Boxer als Antrieb aber nicht.