BMW hat im vergangenen Jahr auf dem Heimatmarkt 5,7 Prozent bei den Neuzulassungen verloren, während der Gesamtmarkt leicht um 1,1 Prozent zulegen konnte. Bei den Bayern traf der Rückgang viele bekannte Modelle, wie 1er, 2er, 3er, X1, X2 und i3, während der 5er stabil blieb und etwa 4er, 6er, X3, X5 sowie der neue iX zulegen konnten.

Motor

Noch vor wenigen Jahren war jeder zweite Neuwagen mit einem Diesel motorisiert, 2022 kam der Diesel-Anteil in Deutschland gerade noch auf 17,8 Prozent. BMW bietet für den aktuellen 3er trotzdem noch drei Selbstzünder an, gehören doch bei den Limousinen der Marke viele Vielfahrer zur Klientel. Daneben gibt es sechs Benziner und zwei Plug-in-Hybride. Das macht eine breite Leistungspalette von 156 PS bis 510 PS, mit Vier- und Sechszylindermotoren.
Der von uns gefahrene kleinste Diesel mit vier Zylindern und zwei Litern Hubraum kommt dabei auf 150 PS und 320 Newtonmeter maximales Drehmoment, dazu kommen 11 PS elektrische Unterstützung per Mild Hybrid. Das reicht zusammen mit der serienmäßigen Acht-Gang-Automatik für einen Spurt von 0 auf 100 Stundenkilometer in 8,3 Sekunden und auf der Autobahn maximal für 218 km/h. Und das alles harmoniert ganz wunderbar. Oder anders gesagt: Mehr Power braucht eigentlich kein Mensch.

Karosserie/Ausstattung

Der 1975 erstmals angetretene 3er ist die meistgebaute BMW-Modellreihe. Entsprechend wichtig ist es, die Kundschaft optisch nicht zu verprellen. Gleichzeitig musste man angesichts der (gerade heimischen) Konkurrenz dem Erfolgsmodell, das aktuell in der siebten Generation zu haben ist, eine Überarbeitung gönnen. Das ist denn auch passiert – und wahrt die Balance. Der aktuelle 3er wirkt etwa in der Frontpartie etwas schärfer, kantiger, mit schmaleren Scheinwerfern. Insgesamt lassen die Überarbeitungen das 4,71 Meter lange und 2,07 Meter breite Mittelklassemodell noch breiter, noch satter wirken.
Der Innenraum ist zwar ganz typisch BMW (also fahrerorientiert) geblieben, doch das neue, große Display kann durchaus beeindrucken. Zum Glück wurde von BMW die Bedienung nicht komplett digitalisiert, sondern der Drück/Drehschalter ist weiter an Bord. Das alles in absoluter Premium-Qualität. Die Passagiere sitzen gut, für das Gepäck gibt es in der Limousine 480 Liter Kofferraumvolumen. Ab Werk hat der 3er unter anderem Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Drei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Außenspiegel, Radio, Navi, Regensensor, Spur- und Müdigkeitsassistent, Tempomat,

Fahrverhalten

Auch beim traditionell sportiven Fahrverhalten des Hecktrieblers geht es immer noch ein Stück besser, wie die Überarbeitung beweist. Nicht nur das Fahrwerk wurde knackiger, auch die Lenkung passt noch besser. Das Fahrwerk lässt sich in drei Stufen einstellen.

Wirtschaftlichkeit

Bayerisches Premium kostet beim 3er aktuell 43.900 Euro mindestens. Der von uns gefahrene Einstiegsdiesel startet bei 48.400 Euro. Offiziell verbraucht der Wagen 4,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer (127 g/km CO2), mit fünfeinhalb Litern kann man tatsächlich hinkommen.

Fazit

Auch ein 3er kann immer noch besser werden. Und das ist auch gut so. Denn noch immer gibt es Fans der guten alten Limousine – und die werden mit dem 3er bestens bedient.