Honda musste in den ersten drei Monaten 2021 ein Minus von 55,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkraften, während der Gesamtmarkt um 6,4 Prozent schrumpfte. Damit fuhren die Japaner den größten prozentualen Verlust unter allen Marken ein. Während HR-V, Civic und CR-V massiv abstürzten, kam der Jazz glimpflich davon.
Motor
Einen Antrieb auswählen kann man beim aktuellen Jazz nicht mehr: Es gibt den Kleinwagen nur noch als Hybrid, also als Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor. Dabei geht Honda einen eigenen Weg: Ein 109 PS starker Elektromotor übernimmt einen Großteil der Arbeit, manchmal unterstützt von einem 98 PS starken Benziner, der auch schon mal anspringt, um die Batterie zu laden, die sich sonst etwa auch durch das Bremsen füllen lässt. Eine recht anspruchsvolles Konzept, das aber gut funktioniert. Einziger Nachteil: Als Stromer ist der Jazz schön leise, wird denn aber doch einmal viel Leistung abgerufen, macht der Verbrenner ziemlichen Lärm. Mit dem Jazz kann man in 9,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100 zu kommen, maximal sind 175 km/h möglich.
Karosserie/Ausstattung
Der Jazz gehört schon lange zum Programm der Japaner: In Europa wurde der erste Honda Jazz im Herbst 1983 eingeführt, damals noch ein schlicht gezeichnetes Wägelchen von 3,38 Meter Länge. Der aktuelle Jazz kommt auf 4,04 Meter und hat ein eigenständiges Design. Die Front ist noch immer etwas wunderlich und damit Geschmackssache, wirkt in der Neuauflage aber jetzt erwachsener. Auf jeden Fall macht das den Wagen im mit viel Konkurrenz besetzten Segment kenntlich. Die Fenster sehen nicht nur gut aus, sondern sorgen bei dem 1,53 Meter hohen Wagen auch für gute Rundumsicht. Das Riesenplus des Jazz bleibt das für einen Kleinwagen mehr als überzeugende Platzangebot. An der Materialanmutung im Innenraum könnte noch etwas gearbeitet werden. Schön ist, dass das System der hochklappbaren Rücksitze beibehalten wurde. Der Kofferraum ist um 50 Liter auf 304 Liter geschrumpft, dafür erfreut eine angenehm niedrige Ladekante. Ab Werk gibt es bereits zehn (!) Airbags (darunter einen Airbag in der Lehne des Fahrersitzes, der das Zusammenstoßen der Köpfe der vorderen Insassen verhindern soll), LED-Scheinwerfer, City-Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Tempomat, Licht- und Regensensor, Fernlichtassistent, beheizbare Außenspiegel, Fensterheber rundum, Radio, Sitzheizung vorn, Klimaautomatik und fernbedienbare Zentralverriegelung.
Fahrverhalten
Wendig und komfortabel: Das Fahrverhalten überzeugt, auch wenn sich der eher hohe Jazz nicht so auf die Straße schmiegt wie andere Kleinwagen. Die Lenkung könnte direkter sein. Die Bremsen überzeugen.
Wirtschaftlichkeit
Die Konzentration auf den Hybrid-Antrieb hat im wahrsten Sinne des Wortes seinen Preis – heute muss man für einen Jazz laut Liste mindestens 22.250 Euro zahlen. Für einen Kleinwagen ist das eine Menge Geld. Allerdings bekommt man dafür neben dem Hybrid auch eine umfangreiche Ausstattung geboten. Der offizielle Verbrauch von 4,5 Litern Super (102 g/km CO2) ist nicht weit von der Realität entfernt – mit einem halben Liter mehr kommt man hin.
Fazit
Der Jazz sticht vom Design und vom Antrieb her aus dem Kleinwagenangebot hervor – was aber auch seinen Preis hat.