Für die Automobilindustrie sieht es in diesem Jahr in Deutschland schlecht aus – im ersten Halbjahr wurde ein Minus von 11,0 Prozent über alle Marken verbucht. Anders bei Kia: Die koreanische Marke legte bei uns um 18,7 Prozent zu. Und schaffte mit 36.366 Fahrzeugen die erfolgreichste erste Jahreshälfte seit dem Deutschland-Start 1993. So verkaufte sich der Ceed besser als im Vorjahr, vor allem aber ist der neue Sportage ein echter Erfolg.
Motor
Den Sportage gibt es als reinen Verbrenner, als Mild-Hybrid und als Plug-in Hybrid. Darunter ist auch noch ein Diesel. Die Leistungspalette reicht von 136 PS bis 230 PS. Der von uns gefahrene größere Benziner mit 180 PS aus 1,6 Litern Hubraum wird leicht elektrisch unterstützt – ein Startergenerator unterstützt beim Beschleunigen und macht möglich, dass der Wagen segeln kann, also beim Gaswegnehmen den Motor abgestellt wird und dahingleitet, was gut funktioniert.
Das maximale Drehmoment von 265 Newtonmeter liegt bereits ab 1500 Umdrehungen an. Das alles reicht, um den Sportage in neun Sekunden von 0 auf Tempo 100 zu bringen und auf der Autobahn maximal 201 km/h zu erreichen. Die bei unserem Motor verbaute Automatik passt sehr gut und lässt sich zudem per Drehknopf angenehm bedienen.
Karosserie/Ausstattung
Einen Sportage hat die koreanische Marke seit 1994 im Angebot. Insofern lässt sich gerade auch an diesem Modell ablesen, welche gewaltige Entwicklung Kia seitdem genommen hat. Die fünfte Generation, in Deutschland entwickelt, in der Slowakei gebaut, ist optisch wirklich ein Knaller – das Design des 4,52 Meter langen Wagens lässt Kompakt-SUV anderer Hersteller alt aussehen. Aber auch der Innenraum des 1,65 Meter hohen Sportage überzeugt – mit den Materialien, der modernen und dabei trotzdem verständlichen Bedienung am tollen Armaturenbrett sowie dem großen Platzangebot für Insassen und Gepäck (562 Liter). Die Rücksitzlehne ist dreifach teilbar und in der Neigung verstellbar.
Zu den überzeugenden Ideen gehört etwa auch, dass beim Blinken ein Kamerabild im Tacho auftaucht, um den toten Winkel des Außenspiegels auszugleichen. Oder auch, dass sich, steht man mit dem Schlüssel hinter der elektrischen Heckklappe, diese von allein öffnet. Warum allerdings der Schalter für die Parkbremse links vom Lenkrad untergebracht ist, bleibt rätselhaft. Bereits in der Basis sind sieben Airbags, Klimaanlage, Radio, Müdigkeitswarner, adaptiven Tempomat, Fußgänger- und Radfahrererkennung, Fernlicht- und Spurhalteassistent, Fensterheber, beheizbare Außenspiegel und fernbedienbare Zentralverriegelung an Bord.
Fahrverhalten
Den Sportage gibt es mit Vorder- und Allradantrieb. Der Testwagen hatte Allrad und elektronische Dämpferkontrolle, was Fahrwerk und Traktion zugute kommt. Unebenheiten werden zumeist gut weggesteckt, nur starke Spurrillen mag das Fahrwerk nicht so. Sonst aber überzeugt der Wagen, der sich trotz seiner Höhe auch durch Kurven flott bewegen lässt. Die Bremsen packen gut zu.
Wirtschaftlichkeit
Den Einstieg in einen Sportage gibt es, mit reinem 150-PS-Benziner und Vorderradantrieb, ab 28.450 Euro. Mit dem von uns gefahrenen Motor und damit verbundener besserer Ausstattung beginnt der Wagen dann erst bei 38.650 Euro. Offiziell verbraucht er dann glatt sechs Liter Super auf 100 Kilometer, einen bis anderthalb Liter mehr sollte man einkalkulieren. Kia gewährt sieben Jahre Garantie.
Fazit
Sehr schick, sehr modern, sehr geräumig. Der neue Kia Sportage ist eine sehr gelungene Kompakt-SUV-Mischung. Die Zeiten, als die Marke Kia für besonders preiswerte Autos stand, sind allerdings vorbei.
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