Kia ist in diesem Corona-Jahr bei uns besser durch die Krise gekommen als andere Marken: Das Minus der Koreaner beträgt 9,4 Prozent, während der Gesamtmarkt um 23,4 Prozent einbrach. Das liegt daran, dass die Kia-Modelle Ceed und Niro deutlich im Plus fahren.
Motor
Elektrische Antriebe sind schwer im Kommen, das gilt auch für die Plug-in Hybride, also die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, die sich per Stecker aufladen lässt. Die konnten über alle Anbieter in diesem Jahr im Verkauf um 300 Prozent zulegen – was sicher auch an dem mittlerweile vom Staat auf bis zu 6750 Euro erhöhten Umweltbonus liegt. Kein Wunder also, dass auch Kia neu jetzt eine solche Antriebs-Kombi für den neuen XCeed im Angebot hat – neben drei Benzinern (120/140/204 PS) und einem Diesel (136 PS).
Die Leistung des Kia XCeed PHEV 1.6 GDI bringt es insgesamt als System auf 141 PS, der Vierzylinder-Benziner kommt dabei auf 105 PS, der Elektromotor auf 60 PS. Die Triebwerke harmonieren sehr gut, in elf Sekunden kann man von 0 auf Tempo 100 kommen und auf der Autobahn 193 km/h erreichen. Im rein elektrischen Betrieb soll eine Spitze von 120 km/h möglich sein. Rein elektrisches Fahren kann bis zu 58 Kilometer möglich sein. Sinnvoller scheint aber, den Elektromotor als Unterstützer einzusetzen, der Kraft gibt und Kraftstoff spart.
Karosserie/Ausstattung
Der XCeed ist abgeleitet vom Kompaktmodell Ceed, darf dabei aber deutlich dynamischer aussehen – und sich von den diversen Konkurrenzprodukten mit einer sehr eigenständigen Linienführung unterscheiden. Das ist wirklich gelungen. Dabei ist der in Rüsselsheim entwickelte und in der Slowakei gebaute XCeed auch fast neun Zentimeter länger (4,40 Meter) als der normale Ceed und bietet zudem mit gut 18 Zentimetern Bodenfreiheit die an SUV so geschätzte höhere Sitzposition.
Die Insassen dürfen sich in beiden Reihen an sehr ordentlichen Platzverhältnisse erfreuen. Der Kofferraum weist beim Hybrid 291 Liter aus, während der Verbrenner-XCeed 426 Liter hat – der Nachteil der Batterie. Material und Verarbeitung erfreuen.
Ab Werk hat der XCeed als Hybrid schon viel an Bord: sechs Airbags, Leichtmetallfelgen, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Fensterheber rundum, Radio, Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, beheizbare Außenspiegel, Fernlichtassistent, Frontkollisionswarner mit Bremseingriff, Tempomat, selbstabblendenden Innenrückspiegel, beheizbares Lederlenkrad, Müdigkeitswarner, Regen- und Dämmerungssensor, Rückfahrkamera, Sitzheizung vorn und schließlich ein virtuelles Motorsoundsystem zum Fußgängerschutz beim rein elektrischen Fahren.
Fahrverhalten
Der XCeed gibt den Komfortkünstler, der geschmeidig über verschiedenste Fahrbahnen gleitet. Lediglich bei sehr altem Kopfsteinpflaster klappt das nicht ganz so gut. Zu rasantes Kurvenfahrten mag der Fronttriebler aber nicht. Die Lenkung könnte etwas direkter sein.
Wirtschaftlichkeit
Der XCeed beginnt (als 120-PS-Benziner) bei 20.851 Euro. Als Plug-In Hybrid ist man laut Liste bei 35.083 Euro. Da kommt die Förderung sehr gelegen – laut Kia summieren sich aktuell der Umweltbonus und der Vorteil aus der abgesenkten Mehrwertsteuer auf einen Preisvorteil für Privatkunden von 7210 Euro.
Nun darf man die offiziellen Verbräuche der Plug-In Hybride bei keinem Hersteller zu ernst nehmen, aber wer regelmäßig daran denkt, den XCeed an der Stromzapfsäule aufzuladen, bleibt bei unter drei Liter Super je 100 Kilometer (nach Norm: 1,3 l Super/100 km; Stromverbrauch 11,0 kWh/100 km; CO₂-Emission 31 g/km). Und das ist nun wirklich erfreulich und zeigt, dass Plug-In Hybride tatsächlich für Kraftstoffreduktion sorgen können – wenn man sich auf die Nutzung des Elektromotors wirklich einlässt. Kia gewährt sieben Jahre Garantie.
Fazit
Kia hat nicht nur ein schickes und in jeder Hinsicht alltagstaugliches Fahrzeug auf die Räder gestellt, sondern auch bewiesen, dass ein Hybrid tatsächlich Kraftstoff sparen kann, ohne dass man groß Verzicht üben muss.