Der Mazda2 Hybrid ist der Zwilling des Toyota Yaris. Als Hybridvariante bildet dieser Mazda2 eine Art Unikum, denn der konventionelle und auch etwas größere Mazda2 wird weiterhin gebaut.

Motor

Dieser Mazda fährt mit exakt dem gleichen Hybridsystem wie der Yaris. Dieses besteht aus einem Dreizylinder-Turbobenziner, der von einem Elektromotor unterstützt wird. Die Systemleistung beträgt 116 PS und das maximale Drehmoment des Verbrenners beträgt 120 Newtonmeter und wird zusätzlich von den 141 Newtonmetern des E-Motors unterstützt.

Karosserie/Ausstattung

Der Mazda2 Hybrid sieht von außen aus wie ein Yaris. Punkt. Mehr gibt es hier fast nicht zu berichten, wenn man mal von den Mazda- und Modellname-Emblemen absieht, die den einzigen relevanten Unterschied zum kleinen Toyota darstellen.
Mazda spart durch diesen Weg Entwicklungskosten und es ist daher nicht überraschend, dass die beiden Modelle gemeinsam im französischen Valenciennes vom Band laufen. Dasselbe Spiel der Gemeinsamkeiten findet auch im Innenraum der Hybridvariante des Mazda2 statt. Die Analogien zum Yaris sind allumfassend. Es gibt serienmäßig vier Türen plus Heckklappe, was den Zustieg in den Fondbereich deutlich vereinfacht. Platz ist für ein Auto aus dem Kleinwagensegment genügend vorhanden – vor allem auf den beiden vorderen Plätzen. Der Kofferraum bietet mindestens 286 Liter, was ebenfalls als vollkommen kleinwagenkonform gelten darf.
Der hier getestete Mazda2 Hybrid fuhr als „Select“ vor, was die höchstmögliche Ausstattungsvariante der 2er-Reihe darstellt. Man darf sich dadurch an diversen Annehmlichkeiten erfreuen, zu denen unter anderem ein perfekt agierender Abstandstempomat, ein sehr gutes, weil weit reichendes und fast fleckenfrei ausleuchtendes LED-Scheinwerferlicht und auch ein 8-Zoll-Infotainmentsystem gehört, welches diverse Informationen betreffend des Hybridsystems zur Verfügung stellt, aber kein Navigationssystem beinhaltet.
Dafür darf man als ausgesprochen gute Alternative Android Auto und Apple CarPlay benutzen – beides funktionierte auch kabellos einwandfrei im Test. Das Head-up Display ist groß und bietet eine Menge Infos direkt im Sichtfeld des Fahrers an die Windschutzscheibe projiziert – das ist in der Kleinwagenklasse schon echter Luxus.

Fahrverhalten

Der Mazda2 Hybrid wiegt nur 1180 Kilo und entsprechend leichtfüßig lässt sich der Kleinwagen bewegen. Die Leistung des Hybridantriebs sorgt für einen flotten unangestrengten Vorwärtsdrang und das funktioniert sowohl innerstädtisch als auch außerhalb davon und sogar auf der Autobahn. Untermotorisiert fühlt es sich nie an, sportlich allerdings auch nicht. Das ist aber auch gar nicht erforderlich.
Durch Kurven eilt der kleine Japaner bei Bedarf auch mit etwas Schmackes, ohne dabei plump oder schwerfällig zu wirken. Das Fahrwerk ist sehr ausgewogen zwischen Komfort und Straffheit abgestimmt und lässt den Mazda sicher und sehr neutral auf alle Anforderungen reagieren.
Der kleine Mazda verfügt auch über eine EV-Taste, was ihn – ein entsprechend geladener Akku vorausgesetzt – vorübergehend zum E-Auto macht. Die Elektroenergie wird hier ausschließlich über Bremsenergierückgewinnung und den Verbrennungsmotor gewonnen. Eine externe Lademöglichkeit gibt es nicht. Es ist erstaunlich, wie oft der Benziner abgeschaltet wird und der Kleinwagen vollelektrisch dahingleitet. Ganz in Toyota-Manier erfolgt das Zusammenspiel der Hybridkomponenten überaus harmonisch und nahe an der Perfektion. Genau das schlägt sich entsprechend im Verbrauch nieder.

Wirtschaftlichkeit

Denn hier ist der Mazda2 Hybrid, wie auch sein Toyota-Zwilling, fast ungeschlagener Meister. Im Test konsumierte der Japaner lediglich 3,8 Liter auf 100 Kilometer Fahrweg. Im Drittelmix wohlgemerkt. Damit blieb er sogar 0,2 Liter unter der Werksangabe und wer glaubt, das wäre schon erstklassig, der wird durch das Ergebnis auf unserer Sparrunde noch eines Besseren belehrt: Mit sage und schreibe 2,9 Litern auf 100 Kilometer knauserte der Mazda2 Hybrid wie ein Schotte der alten Schule kurz vor dem Wintereinbruch. Das bedeutet, dass der im Grunde sehr kleine Tank mit seinen 36 Litern bei entsprechender Fahrweise für weit über 1000 Kilometer Fahrstrecke ausreicht.
Der Einstiegspreis des Mazda2 Hybrid liegt bei 22.190 Euro und damit 500 Euro über dem Ab-Preis des Toyota Yaris Hybrid. Dafür besitzt der Mazda die etwas bessere Serienausstattung und man erhält für ihn ein Jahr länger an Garantie, nämlich sechs statt der fünf Jahre bei Toyota.

Fazit

Ja, der Mazda2 Hybrid ist im Grunde ein Yaris, doch eben auch mit all dessen Vorteilen. Unterm Strich fährt man damit einen extrem sparsamen und zugleich munteren Kleinwagen, der die Straßen und Strecken außerhalb der Stadtmauern keineswegs fürchten muss und auch da mit überdurchschnittlicher Effizienz glänzt.
Die Optik des Yaris – pardon, des Mazda2 Hybrid – ist zudem pfiffig-frech und dürfte auch eine jüngere Klientel ansprechen. Seine gute Ausstattung mit bestens funktionierenden Assistenten – auch hier ein Dankeschön an Toyota – machen ihn zudem zu einem sicheren Begleiter. Am Ende des Tages ist es nicht nur reine Geschmackssache, ob es ein Mazda oder ein Toyota sein soll. Der Mazda hat einen kleinen Vorsprung in puncto Basisausstattung und bei der Garantielaufzeit – das könnte am Ende dann das Zünglein an der Waage sein.