Skoda, bei uns seit längerem die erfolgreichste ausländische Marke, kann in diesem Jahr bisher ein Plus von 3,9 Prozent verbuchen, während der Gesamtmarkt um 6,7 Prozent zulegte. So fahren Scala, Superb und Kodiaq im Minus, dagegen legen Citigo, Fabia, Octavia, Karoq und Kamiq zu.
Motor
Dass bei kleineren Autos die Zeit des Diesels definitiv abgelaufen ist, kann man auch beim Kamiq sehen: Der Diesel ist schon nach wenigen Monaten wieder aus dem Angebot verschwunden. Nun stehen noch drei Benziner (mal mit drei, mal mit vier Zylindern) plus ein Erdgasantrieb zur Verfügung. Einen Elektroantrieb sucht man aber aktuell genauso vergeblich wie den Diesel. Die aktuelle Leistungspalette reicht so von 90 PS bis 150 PS. Der von uns gefahrene 110-PS-Dreizylinder-ein-Liter-Benziner mit einem wirklich gut funktionierenden Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ist dabei eine gute Wahl. Kommt man doch bei 200 Newtonmetern maximalem Drehmoment flott vom Fleck – in 10,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und auf der Autobahn maximal auf 193 Stundenkilometer.
Karosserie/Ausstattung
Da höhergelegte Wagen noch immer schwer in Mode sind, werden auch immer kleinere Autos zu SUV – weshalb der gern mal kritisierte SUV-Boom in Wirklichkeit gerade auch von recht kurzen Autos getragen wird. So hat Skoda dem Flaggschiff Kodiaq mit 4,70 Metern Länge zunächst den Karoq mit 4,38 Meter und schließlich den Kamiq mit 4,24 Metern Länge folgen lassen. Wie beim Kodiaq und Karoq stammt auch der Name Kamiq aus der Sprache der nordamerikanischen Inuit und soll so viel wie „etwas, das perfekt passt“ oder auch „zweite Haut“ bedeuten. Und nicht nur dem Namen nach, sondern auch optisch ist die Verwandtschaft zu den beiden größeren Brüdern erkennbar. Wie bei anderen Modellen auch schafft es Skoda beim Kamiq, für ein in dieser Klasse wirklich überzeugendes Raumangebot zu sorgen – für die Insassen genauso wie für das Gepäck (400 Liter). Was fehlt, ist die verschiebbare Rückbank.
Die Bedienung ist leicht verständlich, die Verarbeitung überzeugt. Ab Werk gibt es in der Basis sechs Airbags (sieben erst ab der nächsthöheren Linie), City-Notbrems- sowie Spurhalteassistent, Fensterheber vorn, Audioanlage, beheizbare Außenspiegel und Zentralverriegelung. Klima kostet extra. Es empfiehlt sich, eine höhere Ausstattungsvariante zu wählen, weil die nicht nur gleich mehr bietet, sondern man erst dort Extras wie Parklenk- und Abstandsassistent oder Verkehrszeichen- und Müdigkeitserkennung bekommt.
Fahrverhalten
Wie so manch anderes SUV-Modell gibt es Allradantrieb nicht einmal gegen Geld und gute Worte – was auch darauf verweist, dass der Kamiq wohl im wahren Leben ein Stadtauto sein soll. Trotzdem hat man auf jeden Fall eine im Vergleich zum Kompaktmodell Skoda Scala um 37 Millimeter erhöhte Bodenfreiheit, was etwa bei Feldwegen hilfreich ist. Ansonsten ist das Fahrwerk des Kamiq sehr ausgewogen abgestimmt, die Handlichkeit erfreut. Die Bremsen könnten bissiger sein.
Wirtschaftlichkeit
Den Einstieg in einen Kamiq gibt es ab 19.350 Euro. Der 110-PS-Benziner mit DSG startet bei 22.150 Euro. Offiziell verbraucht man in dieser Motorisierung 4,8 Liter Super pro 100 Kilometer (110 g/km CO2), mit einem halben Liter mehr kann man tatsächlich hinkommen.
Fazit
Skoda kann auch Kompakt-SUV: Der Kamiq überzeugt insbesondere mit seinem Platzangebot, ist aber auch insgesamt gesehen eine gute Mischung.