Lieferprobleme, etwa wegen Chipmangel, Kaufzurückhaltung wegen Inflation und Energiekrise – schwierige Zeiten für den Neuwagenverkauf. Volvo muss in diesem Jahr hierzulande ein Minus von 25,8 Prozent verbuchen (Gesamtmarkt: minus 7,4 Prozent). Alle bisherigen Modellreihen der Schweden, die zum chinesischen Geely-Konzern gehören, sind von dem Rückgang betroffen, der nagelneue C40 soll nun neue Käufer anlocken.

Motor

Elektroantrieb erfreut ja grundsätzlich mit einem ab der ersten Sekunde starken Vortrieb. Wenn es dann wie beim von uns gefahrenen C40 gar die vorn und hinten verbauten Elektromotoren zusammen auf 408 PS und ein sofort präsentes Drehmoment von 660 Newtonmeter bringen, geht es noch besonders zur Sache. Und in 4,7 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Bei 180 km/h ist, wie bei Volvo seit einiger Zeit grundsätzlich üblich, auf der Autobahn Schluss. Mittlerweile gibt es zudem ein Einstiegstriebwerk mit Vorderradantrieb und „lediglich“ 231 PS.

Karosserie/Ausstattung

Nicht nur SUV sind seit Jahren groß in Mode. Auch die Untergruppe der SUV mit Coupé-Dach bleibt beliebt. Also hat Volvo die technische Basis des kompakten SUV XC40 genommen, um daraus den C40 zu machen. Der sieht gut aus und wirkt eleganter als ein klassisches SUV. Der Nachteil der Dachform ist allerdings die geringere Kopffreiheit hinten, der Kofferraum schrumpft im Vergleich zum XC40 leicht auf 413 Liter. Generell allerdings ist das Platzangebot in Ordnung. Die Verarbeitung ist auf Premium-Niveau.
Statt eines eigenen Navigationssystems ist Google Maps über den Touchscreen zu nutzen, was nicht nur generell gewohnt gut funktioniert, sondern etwa auch Informationen zu möglichen Ladepunkten beinhaltet. Ab Werk gibt es sieben Airbags, ESP, Schleudertrauma-Schutzsystem, LED-Scheinwerfer, Notbremssystem mit Fahrrad-, Fußgänger- und Tiererkennung, Spurhalteassistent, Rückfahrkamera, Leichtmetallräder, Klimaautomatik, Regensensor, Tempomat, Audiosystem, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Müdigkeitswarner, fernbedienbare Zentralverrieglung. Und natürlich lassen sich gegen Aufpreis oder in anderen Ausstattungsvarianten noch diverse zusätzliche Assistenten und Komfortfunktionen bekommen.

Fahrverhalten

Das Fahrwerk ist harmonisch angestimmt, Kurven lassen sich trotzdem dynamisch durcheilen. Der frontgetriebene Wagen liegt gut auf der Straße und man muss auch vor schlechten Wegen keine Angst haben. Die Lenkung könnte etwas direkter sein.

Wirtschaftlichkeit

Dein Einstieg in einen (mit nur einem Elektromotor ausgestatteten) C40 gibt es ab 48.850 Euro, wovon dann (je nach Lieferzeitpunkt) noch die Förderung abzuziehen ist. Die von uns gefahrene Allradversion startet bei 57.650 Euro, mit einigen Extras kam unser Testwagen auf 64.370 Euro. Volvo gibt für den Wagen eine Reichweite von 440 Kilometern an, wir kamen, bei zumeist gemäßigter Fahrweise, auf 50 Kilometer weniger.
Wer unterwegs eine der zunehmend häufiger anzutreffenden Schnellladesäulen nutzt, kann sich bald wieder auf den Weg machen. Wir kamen an einer schnellen Säule von 25 Prozent Batterieladung auf 90 Prozent in einer halben Stunde. Wobei sich heute vor Ladebeginn ein Blick darauf lohnt, was das entsprechende Unternehmen als Strompreis aufruft – die massiven Preiserhöhungen bei Energie haben auch hier zu deutlichen Unterschieden geführt. Im Schnitt sollte man so 21/22 Kilowattstunden pro 100 Kilometer beim C40 rechnen.

Fazit

Wer schwedische Solidität, schwedisches Design mag und sich gleichzeitig für eine Coupé-Dachform begeistern kann, ist beim C40 richtig. Mit Allradantrieb macht dieser elektrische Volvo besonders viel Spaß.