Angesichts eines Absturzes des deutschen Gesamtmarktes im Corona-Jahr 2020 um 21,6 Prozent steht Volvo bei uns mit einem Rückgang der Neuzulassungen um 13,2 Prozent noch vergleichsweise gut da. Das liegt daran, dass der V60 zulegen konnte und etwa auch der XC90 leicht gewann. Der V90 dagegen fährt deutlich im Minus.
Motor
Volvo setzt auf rasche Elektrifizierung. Deshalb gibt es für den V90 zwei Plug-in Hybride, also die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, die sich per Stecker aufladen lässt, mit 340 PS beziehungsweise 390 PS. Alle anderen klassischen Motoren (beim V90 sind das drei Benziner und zwei Diesel zwischen 197 PS und 300 PS) werden zumindest elektrisch unterstützt. So hat auch der von uns gefahrene Zwei-Liter-Benziner mit 300 PS ein sogenanntes Mild-Hybrid-System, mit einem Generator, einem 48-Volt-Bordnetz und einem Bremsenergie-Rückgewinnungs-System.
Der Generator wandelt die beim Bremsen entstehende kinetische Energie in elektrische Energie um. Diese wird im Akku gespeichert und unterstützt den Verbrennungsmotor etwa beim Anfahren und Beschleunigen. 14 PS vermerkt das Typenblatt für den Elektromotor. So kommt man, auch dank eines maximalen Drehmoments von 420 Newtonmetern, stets flott vom Fleck und immerhin in 6,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Dazu passt die serienmäßige Acht-Gang-Automatik sehr gut. Auf der Autobahn sind nicht mehr als 180 Stundenkilometer drin – Volvo regelt ja alle neuen Modelle bei dieser Geschwindigkeit ab.
Karosserie/Ausstattung
Natürlich ist dieser Volvo ganz schwedisch: ein hochwertiger, durchgestylter Innenraum voll nobler Materialien, der den Insassen zudem viel Platz bietet (allerdings nur für vier Erwachsene wegen eines massiven Mitteltunnels). Das Ganze ist ganz modern zu bedienen, auch dank eines großen Touchscreens im Hochformat. Für das Gepäck gibt es in dem 4,94 Meter langen Fahrzeug satte 560 Liter Raum. Auch von außen vermag das Design mit seinen Proportionen und der kraftvollen Linie zu überzeugen.
Natürlich bleibt Volvo seiner besonderen Sicherheitsorientierung treu: Sieben Airbags, Schleudertrauma-Schutz, Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Müdigkeitswarner, Kreuzungsbremsassistent, Verkehrszeichenerkennung. Wem übrigens 130 km/h zur Fortbewegung reichen, der kann auf der Autobahn das serienmäßige Assistenzsystem Pilot Assist benutzen, welches selbstständig Abstand halten und Kurven befahren kann. Wobei das Lenkrad dabei spüren muss, dass man trotzdem die Hände am Steuer hat. Natürlich gibt es auch weiterhin Technik ohne Ende, etwa eine Erkennung großer Tiere, die bei Pferden, Kühen, Hirschen auf der Fahrbahn eine Notbremsung einleitet.
Fahrverhalten
Souverän, unaufgeregt - der Volvo bügelt alle Unebenheiten der Straße weg. Zusätzlich lässt sich die Abstimmung per Schalter noch optimieren. Mit dem bei unserem Testwagen vorhandenen Allradantrieb klebt man dann noch besonders gut auf der Straße und fühlt sich bei winterlichen Verhältnissen besonders sicher.
Wirtschaftlichkeit
Den Einstieg in einen V90 gibt es laut Liste ab 48.691 Euro. Der von uns gefahrene Wagen mit 300 PS, Allradantrieb und Inscription-Ausstattung startet denn schon bei 66.627 Euro. Und da ist natürlich noch lange nicht Schluss: Mit allerlei Extras, wie Voll-LED-Scheinwerfern, Luftfederung, Vier-Zonen-Klimaautomatik, Head-Up-Display, noblem Soundsystem, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen und wollenen Sportsitzen landete der Testwagen bereits bei 84.563 Euro. Aber stolze Preise kennt ja jeder Schweden-Urlauber. Und sie haben dem Erfolg von Volvo nicht geschadet. Im Verbrauch sind es offiziell 6,7 Liter Super auf 100 Kilometer (153 g/km CO2), einen Liter mehr sollte man einkalkulieren.
Fazit
Volvo und Kombi – das gehört seit vielen Jahren zusammen. Und mit dem V90 beweisen die Schweden, dass sie trotz des SUV-Booms, von dem Volvo längst selbst profitiert, den Kombi-Bereich weiter voll im Blick haben und hier in Technik und Design ganz vorn mitfahren – allerdings auch zu skandinavischen Preisen.