Volkswagen hat sich in diesem Jahr auf dem Heimatmarkt mit einem Plus von 23,9 Prozent bisher besser geschlagen als der Gesamtmarkt, der um 14,9 Prozent wuchs. Während Polo und Golf im Minus fahren, konnten etwa Up, Passat, Tiguan, T-Roc und T-Cross deutlich zulegen.

Motor

Für den Golf Variant gibt es vier Benziner (einschließlich der höhergelegten Allrad-Variante Alltrack), zwei Diesel und eine Erdgasvariante. Davon sind drei Benziner zudem mit elektrischer Unterstützung als Mild-Hybrid bestellbar. Das ergibt eine Leistungspalette von 110 PS bis 200 PS. Schon der von uns gefahrene reine 130-PS-Benziner bringt den Familientransporter ordentlich in Schwung: Die 200 Newtonmeter maximales Drehmoment (ab 1400 Umdrehungen) sorgen für eine kultiviert klingende Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 9,4 Sekunden und eine Spitze von 214 km/h. Die Sechs-Gang-Schaltung passt gut.

Karosserie/Ausstattung

Wem einerseits ein VW Golf gefällt, ihn aber andererseits für zu wenig familien- und/oder transporttauglich hält, der greift zum Golf Variant. Zumindest, seit es diese Variante gibt - nämlich seit 1993, damals als Kombiversion des Golf III. Der Variant war früher sicher eine praktische, aber optisch nicht gerade aufregende Alternative. Das hat sich geändert. Bis zur B-Säule folgt der aktuelle Wagen dem Design der ja auch deutlich dynamischer geratenen Golf 8 Limousine, danach geht es ebenfalls sehr ansehnlich zu, dank der hoch gezogenen Schulterpartie und der coupéartigen Dachlinie.
Der Innenraum ist ein Digitalspielplatz. Galt bisher, dass ein ehemaliger Golf-Fahrer sich sofort auch in einem neuen Golf zurechtfindet, ist das jetzt vorbei. Der Wegfall vieler Knöpfe und das Ersetzen durch den Touchscreen erfordert wirklich Umgewöhnung. Die sogenannten Slider, mit der die Temperatur eingestellt werden soll, funktionieren einfach nicht so problemlos wie Drehknöpfe. Dafür lässt sich vieles per Sprachsteuerung bedienen. Und die Zahl an Assistenten ist gewaltig. Immerhin scheint VW die Softwareprobleme in den Griff bekommen zu haben, bei unserem Test stürzte, im Gegensatz zum vor einiger Zeit getesteten Schrägheck, nichts mehr ab. Die Platzverhältnisse sind überzeugend - hat VW den Variant doch um fast sieben Zentimeter auf 4,63 Meter Länge wachsen lassen. Gut für Insassen (besonders in der zweiten Reihe) und Gepäck (611 Liter Kofferraum mit niedriger Ladekante). Ab Werk gibt es sechs Airbags, Tempomat, Notbrems- und Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung, Radio, Klimaanlage, beheizbare Außenspiegel,

Fahrverhalten

Das Fahrwerk des Fronttrieblers bleibt eine ideale Kombination für alle Situationen, dank der wunderbar direkten Lenkung nun noch einen Tick dynamischer zu handhaben.

Wirtschaftlichkeit

Den Einstieg in einen Golf Variant gibt es laut Liste ab 24.070 Euro. Mit dem von uns gefahrenen 130-PS-Benziner werden daraus (mit besserer Ausstattung) mindestens 28.220 Euro. Der Verbrauch beträgt offiziell 5,1 Liter Super (117 g/km CO2) auf 100 Kilometer. Mit einem halben Liter mehr kann man hinkommen.

Fazit

Ein Golf und trotzdem ganz anders: Was auf den ersten Blick sofort als der Wolfsburger Klassiker zu erkennen ist, stellt in der Bedienung einen echten Neuanfang dar. Am neuen Variant gefällt nicht nur die elegantere Linie, sondern vor allem das spürbar gewachsene Platzangebot. Das passt.