Volkswagen zeigt sich auf dem Heimatmarkt recht stabil – mit einem Minus von 1,8 Prozent im Vorjahr (Gesamtmarkt: plus 1,1 Prozent) und einem Jahresstart von plus 1,3 Prozent (Gesamtmarkt: minus 2,6). Je nach Modell fällt die Bilanz aber unterschiedlich aus. Polo, Golf und ID.3 etwa verlieren, Arteon, Taigo, Tiguan und ID.4/ID.5 gewinnen.

Motor

Den ID.5 gibt es in drei Leistungsstufen – mit 174, 204 und 299 PS. Mit dem von uns gefahrenen mittleren Motor und seinem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmetern geht es zwar nicht ganz so brachial nach vorn wie bei manch anderem Stromer, was bestimmt auch am Leergewicht von 2,1 Tonnen liegen dürfte, aber flott kommt man durchaus voran. In 8,4 Sekunden kann man von 0 auf Tempo 100 kommen. Auf der Autobahn ist bei 160 Stundenkilometern Schluss – aber hohe Autobahngeschwindigkeiten sind für einen Stromer ja sowieso nicht zu empfehlen.

Karosserie/Ausstattung

Der ID.5 stammt vom ID.4 ab und soll den Liebhabern von SUV-Coupés ein elektrisches Angebot machen. Entsprechend fällt die Formgebung aus, die optisch durchaus eine gelungene Mischung aus VW-Elektro-Design und Coupé ist. Was aber eigentlich immer auch einen Nachteil hat – die Kopffreiheit für die Insassen in der zweiten Reihe leidet. Beim ID.5 dagegen ist diese Einschränkung kaum spürbar. Dafür gibt es hinten große Beinfreiheit. Auch vorn sitzt es sich ausgesprochen gut. Und für das Gepäck gibt es mit 449 Litern ebenfalls viel Raum.
Das Cockpit wirkt sehr aufgeräumt und strukturiert, hat aber den Nachteil, dass man vieles über den Touchscreen steuern muss. Wofür man sich erst einmal in die Menüs einzuarbeiten hat. Ein paar Schalter mehr würden die Bedienung einfach erleichtern. Und dass es für die hinteren Fensterheber keine Schalter, sondern eine Touch-Fläche gibt, ist auch eher unverständlich. Die Zeiten jedenfalls, als man sich in jedem Volkswagen sofort zurechtfand, sind vorbei.
Angesichts deutlicher Kritik ist mittlerweile an den verbauten Materialien im Innenraum gearbeitet worden. So wie man das von einem VW-Verbrenner der vergangenen Jahre gewohnt war, ist die Anmutung aber noch immer nicht. Ab Werk hat der ID.5 unter anderem sieben Airbags, LED-Scheinwerfer, Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Distanzregelung, Tempomat, Klima, Radio, Verkehrszeichen- und Müdigkeitserkennung, beheizbare Außenspiegel.

Fahrverhalten

Das Fahrwerk des Hecktrieblers ist eher für entspanntes Cruisen statt für wilde Hatz ausgelegt, was aber nicht heißt, dass es an Dynamik fehlen würde, wenn sie nötig wird. Grundsätzlich liegt der Wagen satt auf der Straße und lässt sich gut dirigieren.

Wirtschaftlichkeit

Den Einstieg in einen ID.5 gibt es ab 47.935 Euro. Mit dem von uns gefahrenen mittleren Motor werden daraus mindestens 48.970 Euro. Und der Testwagen kam mit allerlei Extras bereits auf 63.725 Euro. Offiziell braucht der Motor 16,4 kWh auf 100 Kilometer, auf rund 20 kWh sollte man sich allerdings einstellen. Und somit auch auf ein merkliches Stück Reichweite weniger als die offiziell 520 Kilometer. Zwischen 400 und 450 Kilometer sind realistisch. Schön ist, dass man an Schnellladestationen tatsächlich schnell Strom ziehen und so etwa in knapp einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent Akkustand kommen kann.

Fazit

Der ID.5 liegt voll im Trend – als SUV und Stromer gleichzeitig. Das E-Auto zeigt sich dabei wohlgeformt und mit reichlich Raum gesegnet. An die Bedienung des Wagens aber muss man sich genauso gewöhnen wie an die aufgerufenen Preise.