Die Autohersteller leiden nicht nur unter der Kaufzurückhaltung, die aus Pandemie, Krieg und Inflation resultiert, sondern auch unter Lieferengpässen, etwa bei den wichtigen Chips. Das schlägt sich auch bei Volkswagen nieder, wo man auf dem Heimatmarkt in diesem Jahr bei den Zulassungen bisher 17,6 Prozent verlor (Gesamtmarkt: minus 9,3 Prozent). Gerade Klassiker wie Polo, Golf und Passat fahren im Minus, aber auch der Tiguan verkauft sich schlechter als im Vorjahr. Arteon, T-Cross und der Stromer ID.4 legten zu. Neu schlägt sich auch der Taigo ordentlich.

Motor

Das Motorenangebot beschränkt sich, allen sonstigen Elektrifizierungsbemühungen der Marke zum Trotz, auf zwei Benziner – einen Dreizylinder mit einem Liter Hubraum, den es in den Leistungsstufen 95 PS und 110 PS gibt, und einen Vierzylinder mit 1,5 Litern Hubraum und 150 PS. Das von uns gefahrene stärkste Triebwerk sorgt für flottes Fortkommen, das maximale Drehmoment von 250 Newtonmeter liegt bereits bei 1500 Umdrehungen an. In 8,3 Sekunden kann man von 0 auf Tempo 100 kommen. Auf der Autobahn sind 212 Stundenkilometer möglich. Die bei diesem Motor serienmäßige Sieben-Gang-Automatik passt sehr gut. Das Triebwerk verrichtet die Arbeit zumeist zurückhaltend im Ton, nur bei beherztem Tritt aufs Gaspedal wird der Ton kernig.

Karosserie/Ausstattung

Den so beliebten SUV ein Coupé-Dach zu verpassen, hat sich zunächst bei den ganz großen Modellen als Erfolg erwiesen. VW hat den Trend nun auch in den Kleinwagenbereich geholt und damit eine neue Modellreihe der Marke geschaffen. Wobei anzumerken ist, dass das Modell eigentlich für den südamerikanischen Markt bei VW in Brasilien entwickelt wurde, wo er als VW Nivus seit 2020 zu haben ist. Er wurde dann für Europa angepasst und läuft als Taigo in Spanien vom Band. Kleinwagen darf man dabei nicht zu wörtlich nehmen – das Mobil bringt es auf eine Länge von 4,27 Meter und ein überraschend großes Platzangebot für Insassen und Gepäck (440 Liter). In die Bedienung muss man sich zum Glück nicht so intensiv einarbeiten wie etwa beim Golf, die Verarbeitung ist sehr ordentlich. Ab Werk gibt es unter anderem LED-Scheinwerfer, sieben Airbags, Klimaanlage, Radio, Fensterheber, beheizbare Außenspiegel, Zentralverriegelung, Tempomat, Notbrems- und Spurhalteassistent sowie Müdigkeitserkenner.

Fahrverhalten

Der Fronttriebler hat ein ausgewogenes Fahrwerk, sehr erwachsen für einen Kleinwagen. Der Taigo lässt sich so auch gut durch Kurven treiben und zudem gut abbremsen.

Wirtschaftlichkeit

Den Einstieg in einen Taigo gibt es ab 19.865 Euro. Mit dem von uns gefahrenen 150-PS-Motor, der stets mit besserer Ausstattung verbunden ist, landet man aber bereits bei 28.425 Euro. Offiziell verbraucht dieses Triebwerk 5,1 Liter Super auf 100 Kilometer (116 g/km CO2), mit einem Liter mehr sollte man rechnen.

Fazit

Das SUV-Angebot differenziert sich immer weiter aus, auch bei der Marke VW. Der Vorteil des Taigo ist die Kombination von ansehnlichem Design und überraschend großem Raumangebot.