Während der Gesamtmarkt hierzulande in diesem Jahr bisher um 5,5 Prozent schrumpfte, kann Mercedes ein Plus von 2,1 Prozent verbuchen. Denn während A-Klasse, GLA und GLK im Minus fuhren, konnten C-, E-, S- und G-Klasse genauso zulegen wie der GLB.
Motor
Reine Verbrenner sind bei der C-Klasse passé, elektrische Unterstützung gibt es immer für die Vierzylinder-Motoren – auch Sechszylinder sind nicht mehr im Angebot. Einschließlich AMG sind das vier Benziner und drei Diesel als Mild-Hybrid, was eine Leistungspalette von 183 PS bis 422 PS ergibt. Zudem hat Mercedes einen Plug-in Hybrid, also die Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor, die sich per Stecker aufladen lässt, als Motorisierung im Angebot. Dieses von uns gefahrene Antriebspaket bringt es auf eine Systemleistung von 313 PS und 550 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Kein Wunder, dass man in 6,2 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer kommen kann. Die serienmäßige Neun-Gang-Automatik passt sehr gut. Ist die Batterie komplett leer, geht es nicht mehr ganz so flott und kultiviert im Ton voran - aber schon wegen des Verbrauchs lohnt es sich, immer gespeicherten Strom an Bord zu haben.
Karosserie/Ausstattung
Seit 1993 hört der Mittelklasse-Mercedes, damals das kleinste Erzeugnis mit Stern, auf den Namen C-Klasse. Längst ist die Stuttgarter Modellpalette stark gewachsen. Die C-Klasse aber bleibt ein Bestseller. Bei uns ist dabei der Kombi, bei Mercedes traditionell T-Modell getauft, sehr beliebt, zwei von drei Kunden wählen hierzulande diese Variante. Die fünfte Generation ist dabei sofort als C-Klasse T-Modell zu erkennen. Gut, zeitlos, nobel, wertig sieht der Wagen unzweifelhaft aus. Das gilt für außen wie innen. Ein Handwerker-Mobil ist das ganz bestimmt nicht, ein Nobel-Dienstwagen dagegen ganz häufig schon.
In dem 4,75 Meter langen Gefährt hat man vorn sehr ordentlich Platz, hinten sitzen zwei Erwachsene gut – wenn sie nicht zu groß gewachsen sind, die elegant abfallende Dachlinie fordert da Tribut. Die Kniefreiheit ist im Vergleich zum Vorgänger allerdings spürbar gewachsen. Der Kofferraum ist beim Hybrid wegen der Batterie mit 360 Litern für einen Kombi dieses Segmentes nicht gerade riesig, aber gut zu nutzen. Zum Beispiel dank einer im Verhältnis 40/20/40 geteilten Rückenlehne, die sich vom Gepäckraum aus umklappen lässt.
Die C-Klasse ist nicht nur hochwertig, sondern auch funktional. Und funktional heißt heute digital. Nicht nur das Armaturenbrett ist voll digital, zentral thront vorn ein großes Tablet, mit dem sich alle wichtigen Funktionen steuern lassen. Was wirklich gut funktioniert. Ab Werk hat der Kombi mit Stern unter anderem sieben Airbags, LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Tempomat, Audioanlage, Brems- und Spurhalteassistent, Fensterheber, Regensensor und elektrische Heckklappe.
Fahrverhalten
Obwohl sich die heckgetriebene C-Klasse vor allem durch Langstreckentauglichkeit und also Komfort auszeichnet, ist das Fahrwerk durchaus auch dynamisch ausgelegt, flotte Kurvenfahrt ist also möglich. Das lässt sich per elektronischer Einstellung noch etwas nachschärfen. Die im Plug-in serienmäßige Luftfederung macht dann alles noch einmal perfekter. Die Lenkung passt sehr gut, die Bremsen sind von der überaus zupackenden Art.
Wirtschaftlichkeit
Der Einstieg in ein T-Modell der C-Klasse beginnt bei 45.666 Euro. Der von uns gefahrene Plug-in startet bei 57.953 Euro. Der Vorteil dieses Modells ist, dass man den Benzinverbrauch durch regelmäßige Strom-„Betankung“ deutlich zügeln kann. Zwar kamen wir nicht auf den lediglich halben Liter Super pro 100 Kilometer, den der Hersteller verspricht, aber zweieinhalb Liter sind wahrlich auch nicht schlecht.
Das Besondere dieses Plug-in ist die außergewöhnliche Reichweite für das rein elektrische Fahren. Mercedes gibt bis zu 113 Kilometer an, wir kamen bei kühleren Temperaturen auf 90 Kilometer. Hier sollte man mit 20 Kilowattstunden auf 100 Kilometer rechnen. Gegen den Aufpreis von 595 Euro kann man auch Schnellladesäulen nutzen, was aber trotzdem nicht so schnell geht wie bei einem reinen Stromer.
Fazit
Mercedes liefert genau das, was man von einem langjährigen Stern-Bestseller erwarten kann – Noblesse im Design, modernste Technik und echte Funktionalität. Der Plug-in ist dabei eine besonders überzeugende Variante, da sie Fahrspaß mit niedrigem Verbrauch und niedrigen Emissionen verbindet. Das alles natürlich zum Mercedes-Preis.