In der Kürze liegt die Würze, bei den Maßen ändert sich nichts. Auch die Grundform einschließlich solch netter Details wie den Kiemen auf der C-Säule bleibt erhalten. Allerdings zeigt sich bei  dem nur 3,70 Meter langen Ignis das Gesicht etwas frecher und auf Offroad getrimmt. Dazu trägt sein neuer Grill bei, womit er sicherlich gewollt etwas näher an den Jimny heranrückt. Statt der horizontal ausgerichteten Einzellamelle unterteilt sich das Lüftungsgitter jetzt in Blöcke. Zusammen mit einem silberfarbenem Bügel im neu gestalteten Stoßfänger wirkt so die Front markanter. Ergänzt um drei neue Töne wurde auch die Farbpalette. Zur Wahl stehen zusätzlich Tough Khaki Pearl, Caravan Ivory Peal und Rush Yellow. Kurzum: Das Outfit des Ignis ist jetzt noch mehr am Puls der Zeit. Der kantige Zwerg mit seinen robusten Designelementen, abgesetzten Seitenschwellern und der Dachreling ähnelt mit den Änderungen noch mehr einem geschrumpften Crossover.
Beim Platz nehmen staunen wir einmal mehr, wie Suzuki es schafft, so viel Auto auf kleinster Fläche zu verpacken. Okay, das Wägelchen ist 1,60 Meter hoch und sorgt so tatsächlich für ein gediegenes Raumgefühl. Und eigentlich braucht man zumindest für die meisten Wege im urbanen Alltag auch nicht mehr, bietet doch der Zwerg mit seinen kompakten, stadtfreundlichen Abmessungen samt leicht erhöhter Sitzposition so gut wie alles, was man braucht. Zumindest durch die Minimal-Brille gesehen.
Und hinten hat er statt einer Rückbank für drei Fondpassagiere nur noch zwei, die als Einzelsitze um 16 Zentimeter verschiebbar sind. Klar, dass das Gepäckabteil mit 207 Liter nicht gerade nach Lust-Laster klingt. Sind aber die Rücklehnen umgeklappt, passen immerhin knapp 1.100 Liter rein.
Leicht statt wuchtig präsentiert sich selbst das Cockpit. Wir staunen über die vielfältigen Individualisierungsvarianten und die knalligen Kontrastfarben mit denen sich der Ignis an Verkleidungen, Türgriffen, Lüftungsdüsen und der Mittelkonsole aufhübschen lässt. Auch sonst macht das dem Swift ähnelnde Armaturenbrett einen gediegenen Eindruck, es bietet übersichtlich angeordnete Instrumente und ein griffiges Dreispeichenlenkrad. Ab der Ausstattung Comfort thront über der Mittelkonsole ein übersichtliches Touchdisplay, womit man Radio, Telefon und Navi bedient und per App das Smartphone eingebunden ist.
Solch tolle Auswahl hat man bei den Motoren nicht, es gibt weiterhin nur einen. Bot der bisherige 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner noch 90 PS (120 Nm), so hält das überarbeitete Aggregat nur noch 83 PS bereit. Eine höhere Verdichtung, die elektrische Verstellung für die Einlassnockenwelle sowie ein optimierter, bedarfsgerechter Kühl- und Ölkreislauf sollen zur höheren Effizienz des Vierzylindermotors beitragen. Die Minusleistung (nur noch 107 Nm tröpfeln auf die Kurbelwelle) gleicht ein 12V-Mild-Hybrid-System samt etwas leistungsfähigerer Lithium-Ionen Batterie (liefert jetzt 10 Ah statt bisher 3 Ah) aus. Das Paket soll den Verbrauch um bis zu elf Prozent senken und so auch den CO2-Ausstoß reduzieren helfen, verspricht Suzuki.
Bei den Fahrwerten ändert sich indes kaum etwas. Die Kraft reicht weiterhin zum Mitschwimmen. Da sowohl Turbodruck und fülliges Drehmoment zu mehr Beschleunigung fehlen, will die 5-Gang-Schaltung entsprechend ordentlich bewegt werden, um den Vierzylinder auf Touren zu bringen. Gut angepasst arbeitet nach wie vor der Allradantrieb. Das 4x4-System schaltet die Hinterachse bei Bedarf mit einer Visko-Kupplung zu und verfügt über einen Offroad-Schalter für rutschige Untergründe sowie eine Bergabfahrhilfe. Dank derlei Technik krallt sich der Ignis beinahe in den Asphalt, freut sich wie Bolle über jede noch so spitze Kurve, wuselt um die Ecken wie ein Wiesel. Allerdings hat der Kleine durch seine hohe und schmale Statur einen leichten Hang zur Wankneigung. Löblich hingegen: Durch seine nur knapp eine Tonne an Leergewicht drückt sich die Maloche glücklicherweise in nicht allzu großer Lautstärke aus.
Das Basismodell (Frontantrieb) ist ab 15.470 Euro erhältlich. Das günstigste Allrad-Modell (ab Comfort-Ausstattung) kostet ab 17.850 Euro. An Bord sind dann bereits u. a. Fensterheber vorn, beheizbare Außenspiegel, Klimaanlage, Bergab- und Berganfahrhilfe, DAB-CD-Radio, USB-Anschluss, Nebelscheinwerfer, getönte Fondscheiben, 16-Zoll-Aluräder, Rückfahrkamera, längsverschiebbare Rückbank, Sitzheizung vorn, Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Als Minus notieren wir: nur 5-Gang-Schaltung, kleiner Tank, viele elektronische Helferlein erst ab der Ausstattung Comfort+.
Fazit: Der aufgefrischte Allrad-Ignis ist ein gefälliger, noch relativ preiswerter und erstaunlich viel Raum bietender Hochbeiner mit hemdsärmliger Optik und soliden Fahreigenschaften. Rainer Bekeschus

MäMa-Testfahrt: Suzuki Ignis 1.2 Allgrip (Facelift)

Suzuki Ignis 1.2 Allgrip Hybrid

Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 83 PS und 12V-Mild-Hybrid-System, Allradantrieb, 5-Gang-Schaltgetriebe

0 - 100 km/h: 12 Sekunden

Spitze: 165 km/h

Verbrauch: 4,2 Liter Super

CO²-Wert: 95 g/km

Kofferraum: 204 bis 1.086 l

Preis: ab 17.850 Euro