Wenn’s ums Thema Handgepäck geht, sind die Airlines ziemlich restriktiv. Muss also in die kleine Tasche auch noch ein Bluetooth Speaker rein. Sharp meint ja und empfiehlt sogar zwei. Denn damit könne man an jedem Ort der Welt echten Stereo-Sound genießen. Die Verlockung also war groß und die beiden GX-BT60 kamen mit in den Urlaub. Es hat sich gelohnt, soviel schonmal vorneweg.
Echtes plut&play
Und auch die Gepäckfrage stellte sich nicht wirklich. Denn mit jeweils 230 Gramm und in den Abmessungen zehn mal zehn mal vier Zentimetern, sind die kabellosen Schallwandler kaum größer als ein Sandwitch, wie es an jedem Flughafen verkauft wird. Wer möchte, kann die aus einem Mix aus Kunststoff und Gewebe bestehenden Mini-Boxen auch dank einer Schlaufe als Accessoire am Handgelenk tragen. In Sachen Transport gibt es also keinerlei Probleme.
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Aber auch sonst nicht. Denn die Lautsprecher der Japaner garantieren echtes plug&play. Einmal vollständig aufgeladen gehen sie schon bei der Erstinbetriebnahme einfach durchs einschalten in den Bluetooth-Modus und werden vom Smartphone - egal ob iOS oder Adroid - sofort erkannt. Koppeln, fertig. In den Stereo - oder Dual Mode schalten sie, wenn die Laut- und die Leisetaste zuerst an einer und dann an der anderen Box gedrückt werden. Das ist aber nur beim ersten Mal notwendig. Künftig reicht das Einschalten beider und sie koppeln sich miteinander automatisch. Gleiches Bild beim ausschalten. Wenn man den mit dem Smartphone verbundenen Speaker (linker Kanal) vom Strom nimmt, folgt der andere automatisch. Das ist echt anwenderfreundlich. Um so interessanter, dass Sharp nicht nur eine gedrucktes Manual beilegt, sondern den Vorgang auch episch breit erklärt. Hier kann man nichts falsch machen.
Im Duo Mode klar überlegen
Das Handling perfekt, aber das fällt eher unter die Kür. Die Pflicht ist der Klang. Und auch da zeigt Sharp keine Schwächen. In die kleine Box wurde neben einem 1800 mAh-Stunden Akku, der für satte 13 Stunden Unterhaltung sorgt, ein 45mm Treiber verbaut, der bis zu sechs Watt an die Membranen bringt. Dem stellte man ein Passiv-Radiator zur Seite, der für echt wuchtige Bässe sorgt. Die verdoppelt nun das Einsatz von zwei Geräten gar, während die reinen Schallwandler unter sich den linken und rechten Kanal aufteilen. Damit ist der Duo Mode klar allen Monoblock-Geräten überlegen, die ebenfalls mit einer Stereo-Performance werben. Denn echte Zweiklangwirkung wird nur mit einer Basis von mehr als einem, im günstigsten Fall von rund zwei Metern erzielt. Das kann kein Einzelgerät bieten. Die Sharpwürfel dagegen können theoretisch so weit auseinandergestellt werden, wie Bluetooth 5.0 das Signal trägt. Das reicht von der dezenten Beschallung des Pools über die kraftvollere des Lounge-Bereiches bis hin zur Verwandlung des Seglers zu einem Party-Boot.
Sprachassi von Siri und Google mit an Bord
Dabei übt sich Sharp in echtem Understatement. Denn die kleinen Boxen werden auch bei größeren Lautstärken nicht einfach nur krachiger, sondern bieten dank gutem Bass-Management tatsächlich mehr Volumen. Das war angesichts der Abmessungen und des Gewichts nicht zu erwarten. Zudem sind die kleinen Dinger noch echte Billigheimer in Sachen Preis. Zweimal 29 Euro - das ist mehr als fair. Denn on top gibt es noch eine IP67-Zertifizierung dazu - also echt outdoorfähig. Sie können auch einen Schwapp Wasser ab, in den Pool mitnehmen ist dennoch nur die zweitbeste Option, denn im Verbund mit Wasser geht vor allem Klang verloren. Last but not least sind die Sprachassis Siri und Google mit an Bord und ein Mikrofon fürs Freisprechen gibt es obendrauf. Das wiederum ist vor allem im Wasser praktisch, wenn man das Smartphone nicht in der Badehose stecken hat. Die Quelle kann, wer will, auch mittels mitgeliefertem 3,5mm-Klinkenkabel anschließen. Mittlerweile zwar eher unüblich, aber immerhin.
Micro-USB statt USB-C
Apropos: Womit wir beim einzigen echten Kritikpunkt wären. Im Jahr 2021 hat sogar Apple verstanden, dass Europa auf USB-C setzt. Warum um alles in der Welt die Boxen noch einen Micro-USB-Anschluss für den Ladevorgang nutzen, können wohl nur die Japaner erklären. Zwar liegt ein entsprechendes Kabel bei, aber im Zweifelsfall muss man eben ein zweites mit auf die Reise nehmen, womit wir wieder beim begrenzten Handgepäck werden. Zugegeben, das ist meckern auf hohem Niveau, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.
Sharp GX-BT 60
Bauart: 45-mm-Lautsprechertreiber mit passivem Bassstrahler
Leistung: 6 Watt
Akku: 1800 mAh bis zu 13 Stunden
Konnektivität: BT 5.0, Siri, Google, Freisprecheinrichtung
Gewicht: 230 Gramm
Preis: 29 Euro