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Kabellose Kopfhörer Vergleichstest: InEars – so gut klingt‘s auch ohne Kabel
Boulevard oder Buckelpiste - mit modernen InEars kann überall und bei unterschiedlichsten Bedingungen Musik gehört werden.
Der Knopf im Ohr gehört heute einfach dazu. Ob beim Sport - indoor wie outdoor - oder in Bus und Bahn - der mobile Musikhörer möchte nirgends mehr verzichten. Muss er auch nicht, denn die Hersteller rüsten weiter kräftig auf.
Laufsteg oder Outdoor-Abenteuer
Dabei beginnt das Angebot langsam unübersichtlich zu werden für jene, die sich nicht tiefer mit der Materie beschäftigen. Denn neben den Features, die die InEars heutzutage mitbringen, ist es auch deren Form, die das Einsatzgebiet eingrenzt. Während Apple als Vorreiter der mit einem Steg versehenen Stöpsel wie auch Samsung als Vertreter klassischer „Knöpfe“ auf Einer-für-alle setzen, streut JBL das Angebot breiter nach Einsatzzweck.
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Im aktuellen Portfolio bringt die Harman-Tochter einen Mix aus Fort- und Neueinführung. Während der Live Pro 2 eine weitere Ausbaustufe des Lifestyle-Hörers darstellt, möchte man den Reflect Aero TWS all jenen ans Herz legen, die beim Musikhören nicht nur gut aussehen wollen. Denn letzterer ist ein echtes Outdoor-Arbeitstier. Mit seiner IP68-Zertifizierung gilt er als staub- und wasserdicht, darf bis zu 30 Minuten und bis zu 1,5 Meter Tiefe genutzt werden, auch im Salzwasser. Damit kann der Live Pro 2 bei weitem nicht dienen, übersteht aber mit der IPX5-Klassifizierung auch mal einen starken Regenguss. Die Qualitäten des schlanken InEars liegen eher bei Sound und Noice Cancelling.
Umgebung bleibt draußen
Während Impedanz und Frequenzgang bei beiden Modellen identisch sind, kommt das schlankere mit fast doppelt so großen Treibern daher. Das macht ganz klar etwas aus in Sachen Klangqualität. Die ist beim Reflect Aero keineswegs schlecht, kann aber bei der Auflösung und Struktur der abgebildeten Bühne nicht ganz mithalten. Zum satten, abgrundtiefen Bass liefern die Live Pro 2 wohlproportionierte Mitten, was der Stimmenwiedergabe zugutekommt und zeigen auch, dass sie erstaunlich gut mit Höhen zurechtkommen. Darüber hinaus vermögen sie in Sachen Noise Cancelling eine unglaubliche Schippe draufzulegen.
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Hier waren schon die Vorgänger sehr gut unterwegs. Die aktuelle Version aber bietet Abschirmung nach außen auf fast perfektem Niveau. Zum einen unterstützt die ovale Bauform des oberen Hörerkörpers wie auch dessen Silikonaufsätze passives Noise Cancelling. Via App lässt sich zudem einstellen, inwieweit die Software noch eingreift. Dank sechs Mikrofonen geschieht das ohne Verzögerung und bis zu einem Grad, der Fremdgeräusche defacto ausschließt. Und, nicht zu vergessen, das ANC beeinflusst nicht wie früher weit verbreitet die Soundqualität.
Sicherer Sitz gefragt
Da ist der Konkurrent durchaus schmaler aufgestellt. Nur vier Mics und eine Feinjustierung per Applikation ist auch nicht möglich. Nicht zuletzt verhindert die bullige Bauform, dass die Hörer so wirklich im Ohr sitzen. Sie thronen mehr auf dem Gehörgang und sogenannte Silicon-Fins sorgen dafür, dass sie da auch bleiben. Während die Einrichtung am menschlichen Kopf also etwas Aufmerksamkeit verlangt, halten die Aeros dann aber felsenfest. Sicher nicht von Nachteil bei all den möglichen Aktivitäten. Die schlankeren Pro 2 fallen allerdings auch nicht bei jeder Gelegenheit raus. Dafür sorgt wiederum die App, mit deren Hilfe bei beiden Hörern die Passform kontrolliert werden kann. Hier vor allem, ob die richtige Größe der Silikonaufsätze verwendet wurde.
Eine App für alle(s)
Zum Einsatz kommt die Smartphone-Applikation dann schließlich auch bei der Individualisierung des Sounds. Da steht für alle JBL-Modelle ein Zehnfach-Equalizer zur Verfügung, bei dem zwischen 35 und 16 000 Hz Höhen, Mitten und Tiefen den persönlichen Vorlieben angepasst werden können. Es ist allerdings auch möglich, Presets anderer Geräte des Herstellers einfach zu übernehmen. Ebenso ist die Sprachsteuerung über Google oder Amazons Alexa beiden Kandidaten gleich und funktioniert recht ordentlich. Die Stimmenerkennung ist dabei wie auch bei Telefonaten gut. Gleiches gilt für die Abschirmung von Umgebungsgeräuschen während der Gespräche. Im Auto etwa kommen die InEars an die Übertragungsqualität guter Freisprecheinrichtungen locker heran.
Ein Tipp genügt
Das Prinzip des Noise Cancellings funktioniert in die andere Richtung nicht minder. Mit Smart Ambient bzw. Talk Trough finden entweder die Umgebungsgeräusche oder aber ein Gesprächspartner gegenüber buchstäblich Gehör, ohne dass man die InEars aus den Ohren entfernen müsste. Die Steuerung für diese Features erfolgt über Tipp-Berührungen links oder rechts, was mittels der App eigenem Gusto angepasst werden kann. Gleiches gilt für alle anderen Bedienelemente wie Titelsprung, lauter/leiser, Annahme von Telefonaten etc.
Schnell laden, lange spielen
Ein wichtiges Thema neben klanglicher Performance und Alltagstauglichkeit ist die Arbeitsdauer von Kopfhörern jeglicher Art. Beide Kandidaten kommen, wie bei InEars mittlerweile Standard, in einem Case zur Aufbewahrung und zum Aufladen daher, das zugleich als Powerbank dient. Während die Reflect Aero TWS bekannt via USB-C mit Strom versorgt werden, können die Live Pro 2 zusätzlich kabellos Qi-kompatibel aufgeladen werden. Das dauert dann allerdings vier statt zwei Stunden bei leerem Akku. Ist der dann wieder voll stehen bis zu zehn Stunden Hörzeit mit den InEars und zusätzlich 30 Stunden Reserve durch das Case zur Verfügung. Die Nutzungsdauer reduziert sich je nach Hinzunahme von ANC. Die Aero laden zwar schneller, haben dafür allerdings nur Saft für maximal insgesamt 24 Stunden, acht in den Hörern und 16 in der Box.
Einsatzzweck entscheidend
Am Ende entscheiden wie immer persönliche Vorlieben und der Einsatzzweck. Wer besten Sound, perfektes Noise Cancelling und Multipoint-Verbindungen haben will, muss sich für die Live Pro 2 entscheiden. Die klingen super, sitzen gut und sicher, sind intuitiv bedienbar. Für ruhige Stunden daheim oder weniger hektische draußen könnten sie erste Wahl sein. Aktive Zeitgenossen, die unbeschwerte Bewegung lieben ohne auf ihr Stöpsel achten zu müssen und die auch in Wüste, Dschungel oder Wasser nicht auf ordentlichen Sound mit gutem Noise Cancelling verzichten wollen, denen dienen sich die Reflect Aero TWS an. Unverwüstliche und treue Begleiter abseits des Alltäglichem. Mit knapp 140 Euro wären sie mit an Bord. Ungefähr den gleichen Preis ruft JBL für die Live Pro 2 auf, was die Entscheidung sicher nicht einfacher macht.
Test Fazit
Mit den Live Pro 2 und den Reflect Aero TWS bringt JBL eine neue Generation InEar-Kopfhörer, die guten Sound und Alltagstauglichkeit zusammen mit einfacher Bedienung und langer Akkulaufzeit bieten. In Sachen Klang und Geräuschunterdrückung sowie Betriebsdauer sind die schlanken Live Pro 2 die bessere Wahl. Mit den Reflect Aero TWS müssen da zwar gewisse Abstriche gemacht werden, dafür sind die InEars absolut robust, widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse wie Staub und Feuchtigkeit, können sogar beim Schwimmen getragen werden. Bei beiden hilft bei der Einrichtung und Individualisierung eine wirklich gute und übersichtliche App.